Formel 4
26.09.2017
Fahrerlagersplitter vom Hockenheimring
Das italienische Prema Powerteam verteidigte den Mannschaftstitel erfolgreich und Mick Wishofer (17, AT, Lechner Racing) gelang in seiner Debütsaison in der ADAC Formel 4 auf Anhieb der Sieg in der Rookiewertung.
Wiesn'-Stimmung pur: Dosenwerfen, Zuckerwatte, ein Kettenkarussel und ein Festzelt warteten nach dem letzten Finale auf die Teams und Piloten der ADAC-Motorsport-Serien 2017. In wenigen Stunden hatte sich die Greschbachhalle am Hockenheimring in ein Oktoberfestzelt verwandelt – kulinarische Spezialitäten wie Hendl, Haxn, gebrannte Mandeln und Getränke sowie musikalische Untermalung und ein zünftiges „O'zapft is“ mit Fassanstich durch ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk und ADAC GT Masters-Sieger Jules Gounon inklusive.
Trophäen: Auf große Begeisterung stießen die originellen Siegerpokale, die auch in diesem Jahr überreicht wurden. Die „Trophäen“ waren Nachbauten der in der ADAC Formel 4-Serie eingesetzten Fahrzeuge im Maßstab 1:8. Farblich in ADAC-gelb gestaltet und mit den Logos der Partner versehen, waren die Fahrzeuge auf Kunststoffsockel montiert, in die Namen und Platzierung eingraviert waren. Die ersten Drei der Gesamtwertung – Champion Juri Vips, Vizemeister Marcus Armstrong und der Drittplatzierte Felipe Drugovich – erhielten zudem 10.000, 7.500 und 5.000 Euro Preisgeld. Rookiemeister Mick Wishofer erhält einen Abarth-Motor für die ADAC Formel 4 2018 zur Verfügung gestellt. Der Zweite der Rookiewertung, Charles Weerts (16, BE, Motopark), erhält zwei Sätze Felgen sowie vier Sätze Reifen, der Drittplatzierte, Richard Wagner (17, Amberg, Lechner Racing) einen Satz Felgen und ebenfalls vier Reifensätze.
Sprung nach oben: Ganz weit nach vorne gearbeitet hat sich in dieser Saison Felipe Drugovich. Hinter Joey Mawson (21, AU, Van Amersfoort Racing), der mit 15 Siegen in der Saison 2015 und 2016 alleiniger Rekordhalter der ADAC Formel 4 ist, und dem Meister von 2015, Marvin Dienst (20, Lampertheim, HTP F4 Junior Team UNGAR), der die Premierensaison mit acht Siegen beschloss, hat sich der Brasilianer mit seinen sieben Saisonsiegen 2017 an die dritte Position der „ewigen Rangliste“ gesetzt. Drugovich teilt sich den dritten Platz mit Joel Eriksson (19, SE, Motopark), der 2015 ebenfalls sieben Siege errang.
„Pink Panther“ mit tollem Finale: Lirim Zendeli hat erfolgreich die Nachfolge seines Vorgängers und Freundes Mike David Ortmann angetreten. Wie Ortmann im Vorjahr, fuhr auch der Bochumer 2017 zu drei Saisonsiegen, den letzten gab es am Samstag am Hockenheimring. Sophia Flörsch war mit dem Finale ihrer zweiten Saison ebenfalls hochzufrieden. „Der September ist anscheinend mein Monat“, lautete ihre Bilanz nach dem zweiten Rennen, wo sie – eine Woche nach ihrer Podiumspremiere – mit einer starken Leistung hinter ihrem Teamkollegen Zendeli und Jonathan Aberdein (19, ZA, Motopark) erneut Dritte wurde. Zudem zauberte die Grünwalderin sowohl im zweiten als auch dritten Rennen die schnellste Zeit auf den Asphalt. Ortmann, bei den Pink Panthern von BWT Mücke Motorsport inzwischen ins ADAC GT Masters aufgestiegen, durfte sich ebenfalls über ein gelungenes Finale und sein erstes Junior-Podium zusammen mit Frank Stippler freuen.
Perspektivwechsel: Rookie Laurin Heinrich konnte sich die Hockenheimring-Rennen ganz gemütlich aus der Zuschauerperspektive anschauen, unterstützte dabei aber ADAC-Streckensprecher Swen Wauer während der Rennen zwei und drei mit viel Insider-Wissen am Mikrophon. In der nächsten Saison möchte der Kürnacher, dessen Fahrzeug nach der Kollision am Sachsenring nicht rechtzeitig fit wurde, aber wieder selbst ins Renngeschehen eingreifen, dann gerne in einem Team. „Als Einzelkämpfer ist es schon ganz schön schwer. Im Team hat man den direkten Vergleich“, sagte Heinrich, der am 26. September seinen 16. Geburtstag feiert.
„Fast wie zu Hause“ fühlte sich Fabio Scherer (18, CH, US Racing), der sich über die zahlreichen Schweizer Fans freute, die es zum Hockenheimring geschafft hatten. „Wenn man durchs Fahrerlager geht, hört man überall Schwyzerdütsch, das ist schon cool und freut mich“, sagte Scherer, für den die Rennen am Hockenheimring so etwas wie ein Heimspiel waren. Mit Rang drei im ersten Rennen konnte der Sieger vom Sachsenring seinen Fans auch noch einmal eine tolle Leistung präsentieren.
Live und in Farbe: Auch in den nächsten drei Jahren darf sich die ADAC Formel 4 über umfangreiche TV-Übertragungen freuen. Sport1 wird bis zum Jahr 2020 von den Rennen der Highspeedschule des ADAC berichten.