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Renault Clio Cup
05.07.2017

Das Wetter in Dijon war für Prattes schwer zu kalkulieren

Es war sein drittes Rennwochenende im Renault Clio Cup Central Europe. Heiß ersehnt und voller Vorfreude ging es für den Neuhemsbacher Loris Prattes am vergangenen Wochenende ins französische Dijon. In seiner noch jungen Motorsportkarriere hatte er bis zu diesem Zeitpunkt nur von der traditionsreichen Rennstrecke Circuit de Dijon-Prenois gehört. Insbesondere von dem Auf und Ab, das ihm von seinem Schläppi Race Tec Team als kleine Kopie der belgischen Strecke in Spa-Francorchamps beschrieben wurde.

„Alle Beschreibungen hatten Recht. Es ist total beeindruckend, wenn du im Vollgasmodus auf eine Erhöhung zufährst und absolut nicht sehen kannst, was dahinter los ist. Sicherlich habe ich mir im Vorfeld den Kurs mit seinen 3.801 Metern Länge und acht Kurven eingeprägt. Doch live vor Ort und dann auch zum allerersten Mal ist eine ganz andere Nummer“, schwärmte der 16-Jährige vom Circuit de Dijon-Prenois. 

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Als ob es für einen Rookie nicht schon schwer genug ist, auf einer unbekannten Rennstrecke im Blindflug unterwegs zu sein, zeigte sich zusätzlich noch das Wetter von seiner launischen Seite. „Egal für welchen Reifen – Slick- oder Regenreifen – wir uns entschieden haben, in jeder Trainingssitzung wechselten die Bedingungen so stark, dass ich immer wieder mit den falschen Reifen auf der Strecke war“, berichtet der Youngster. In den freien Trainingseinheiten am Freitag war das ja noch zu verkraften, zumal das Motorsport-Talent die Strecke weder im Trockenen noch im Regen kannte.

War gerade eben noch der Regenreifen die schnellere Wahl, veränderte sich der französische Asphalt innerhalb weniger Runden und plötzlich war der profillose Reifen der schnellere – so auch im Zeittraining. Fanden die ersten vier Runden des Zeittrainings noch auf trockenem Asphalt statt, absolvierte der Pfälzer den Rest seines Zeittrainings zu Testzwecken im Regen. „Es war wahnsinnig schwierig, innerhalb dieser vier Runden das Leistungsoptimum der Reifen zu erwischen. Mit Platz fünfzehn im Zeittraining war ich natürlich nicht zufrieden“, analysierte Prattes.

Doch auch im ersten Rennen des Wochenendes sorgte das Wetter bei allen Beteiligten für volle Aufmerksamkeit: Vor dem Start war noch Dauerregen angesagt, mitten im Rennverlaufe trocknete die Strecke dann wieder ab. Bis zu diesem Zeitpunkt machte der Renault-Clio-Pilot mit der Startnummer drei viele Positionen gut und lag bereits in den Top-Ten. Doch da die eine Hälfte der Mitbewerber mit Slicks ins Rennen ging, Prattes jedoch auf Regenreifen unterwegs war, drehte sich das Blatt: Die Piloten, die auf Slicks unterwegs waren, gingen nun an Prattes vorbei.

Platz vierzehn war nicht nach seinem Geschmack. Den misslungenen Start ins zweite Rennen des Wochenendes musste sich Prattes dann auf seine eigene Fahne schreiben. „Ich habe den Start komplett ,versaubeutelt‘. Das war ganz klar mein Fehler. Doch dieser motivierte mich umso mehr“, sagte der Youngster. Bis zur vorletzten Kurve zählte der Clio von Prattes zu den Schnellsten im gesamten Fahrerfeld und erkämpfte sich einen hervorragenden Top-Ten-Platz. Wäre da nicht die unglückliche Kollision mit einem Mitbewerber gewesen, die Prattes auf den zwölften Gesamtplatz zurückwarf. „An diesem Wochenende gab es einige Widrigkeiten, die auf mich gewartet haben. Dennoch freue ich mich, diese Erfahrungen gemacht zu haben. Ich freue mich definitiv auf das Wiederkommen nach Dijon. Es hat mir hier sehr viel Spaß gemacht“, sagte der Racer abschließend. 

Für Prattes und sein Schweizer Team um Teamchef Matthias Schläppi geht es vom 21. bis 23. Juli zur nächsten Aufgabe an die holländische Nordseeküste. Der Dünenkurs von Zandvoort ist Austragungsort des ADAC GT Masters. Im Rahmenprogramm findet auch das vierte Rennen des Renault Clio Cups statt, das gleichzeitig die Halbzeit in dieser Saison marekiert.

„Ich freue mich riesig auf Zandvoort. Ich habe schon so viel von dieser legendären Rennstrecke gehört, dass ich es kaum mehr erwarten kann, das Flair der Rennstrecke selber zu bestaunen“, so Loris Prattes.