Nach zwei lehrreichen, ersten ADAC GT Masters Rennwochenenden ging es für das Team Rosberg vergangenes Wochenende zum Red Bull Ring. Die Rennstrecke, die 2011 nach langer Umbauzeit neu eröffnet wurde, liegt mitten in der österreichischen Steiermark und lockte rund 12.000 Zuschauer zum Sportwagenspektakel nach Spielberg. „Wir haben über die letzten Wochen viel analysiert und jetzt war es Zeit, das Gelernte im Rennen umzusetzen“, zeigte sich Teamchef Arno Zensen nur wenige Tage vorher optimistisch.
Aller Anfang ist schwer – wenig Glück am Samstag
Bereits in den Freitagstrainings waren die Rückstände deutlich geringer. Im Qualifying Samstagmorgen konnte Aaro Vainio (24, FI), der hinterm Steuer des 500-PS-starken Lamborghini Huracán GT3 saß, jedoch das Ergebnis nicht wiederholen. Nach einem Ausritt ins Kies konnte der junge Finne das Zeittraining nicht zu Ende fahren. Auch Jonathan Judek (DE, 18) im Schwesterauto wurde erneut mit der starken Konkurrenz konfrontiert. Am Ende reichte es für die Startplätze 33 und 35. Teamspirit wird im Team Rosberg großgeschrieben. So war es weniger überraschend, dass die gesamte Mannschaft die wenigen Stunden zwischen Qualifying und Rennen nutzte, um den beschädigten Lamborghini zu reparieren.
Samstagmittag ging es pünktlich ins erste Rennen auf dem österreichischen Rennparcours. Die letzten beiden Startreihen bildeten keine hervorragende Ausgangslage für das Rennen. Die Fahrer gaben trotz allem ihr bestes und behielten Anschluss an das Feld. „Ich konnte an diesem Wochenende viel lernen und hab einiges mitgenommen. Es zeigt sich, dass wir schneller geworden sind und ich freue mich jetzt schon auf das Wochenende auf dem Nürburgring“, so Jonathan Judek. Kurz vor Zieleinfahrt musste Michele Beretta ausweichen und touchierte dabei ein Streckenschild, dass folglich den italienischen Rennwagen beschädigte. Das Team legte eine Nachtschicht ein und bereitete den Lamborghini für den zweiten Renntag wieder optimal vor.
Dank Rennstrategie in die Top-15 im Regenrennen
Jimmy Eriksson (SE, 27) und Michele Beretta (IT, 23) erlangten Sonntagmorgen die Startplätze 34 und 35 für das zweite Rennen. Zwischen den Plätzen sechs und 36 lagen die Zeiten alle innerhalb 0,9 Sekunden – was einmal mehr das hohe Niveau der Serie zeigt.Noch während der Startaufstellung zogen sich die ersten dunklen Wolken zusammen und das Team Rosberg bereite sich in der Box auf baldige Reifenwechsel vor. Nach nur wenigen Rennrunden setzte der vorhergesehene Regen ein. Jimmy Eriksson erwischte einen guten Start und hatte einige faire Duelle im Rennen. Doch mit Einsetzen des Regens wurde auch die Strecke immer rutschiger. Im Kontakt mit einem Konkurrenten wurde Jimmy einmal komplett herumgedreht, weshalb sich das Team für einen Boxenstopp mit Reifenwechsel entschloss. „Ich hatte leider diese Berührung mit dem Audi und musste früher zurück als geplant. Das hat uns Zeit gekostet.“ Die Zeit machte sich am Ende bemerkbar, denn das Duo Judek/Eriksson konnte schlussendlich nur als 31. ins Ziel fahren.
Im Gegenzug dazu ging die Boxenstopp-Taktik bei Vainio/Beretta auf. Trotz des starken Regens blieb Beretta weiter mit Trockenreifen auf der Strecke und kam erst zum Pflichtstopp an die Box. Während viele der anderen Teams die Taktik verfolgten, schnell auf Regenreifen zu wechseln und dann den Fahrerwechsel zu absolvieren, sparte man sich bei Rosberg einen Stopp und katapultierte sich damit auf Platz elf. Aaro Vainio konnte den Rosberg-Lamborghini schlussendlich dann auf Position 15 ins Ziel bringen. „Das Wochenende war ganz okay“, so der Italiener Michele Beretta. „Natürlich müssen wir noch weiter arbeiten aber wir haben einen großen Sprung nach vorne machen können.“ Teamkollege Aaro Vainio pflichtet ihm bei: „Das Rennen am Sonntag hat super viel Spaß gemacht. Die Strategie war perfekt. Alle haben einen guten Job gemacht und ich möchte mich noch einmal beim Team bedanken für die zusätzlichen Reparaturen. Die Arbeit hat sich am Ende ausgezahlt.“