PCHC
28.08.2018
PCHC: Gleich mehrere Doppelsieger in den Klassen
Niederländische Rennstrecken scheinen Heinz-Bert Wolters gut zu liegen. Wie bereits in Zandvoort feierte Wolters auch beim zweiten Stopp der PCHC in den Niederlanden einen Doppelsieg. Es waren die Saisonsiege neun und zehn. Einzig Klaus Horn, der Wolters in Hockenheim bereits den Sieg abluchste, konnte den Doppelsieger gefährden. Während Wolters im ersten Heat nichts anbrennen ließ, leistete er sich im zweiten Rennen gleich zu Beginn einen Dreher. Den Fehler bügelte Wolters jedoch schnell aus. Nur vier Umläufe blieb Horn an der Spitze, dann war der Wegberger schon wieder vorbei. Hatte Wolters im ersten Durchgang noch einen Abstand von knapp 3,5 Sekunden, war es im zweiten schon etwas enger. Nach 16 Runden überquerte Horn diesmal mit 0,723 Sekunden Rückstand die Ziellinie.
„Das Rennen lief für mich gleich sehr gut und ich konnte einen Vorsprung herausfahren. Dann kam die Safety-Car Phase und dabei haben sie den Führenden verpasst. Das war ein wenig chaotisch. Nach dem Restart konnte ich meine Führung aber weiter behaupten“, so Wolters zum ersten Rennen. Für den Porsche-Piloten war es nicht nur der neunte Saisonsieg, sondern zugleich der 30. Gesamtsieg seiner Karriere. Zum zweiten Durchgang äußerte sich der Doppelsieger wie folgt: „Ich bin von Anfang an am Limit gefahren und fabrizierte dabei einen Dreher und hing im Kies. Der Motor sprang nicht gleich an und ich hatte einige Sekunden verloren. Da hatte ich eine richtige Wut auf mich und Gas gegeben. Gegen Schluss nahm ich etwas Tempo heraus, da meine Reifen ziemlich runter waren.“
Dass Heinz-Bert Wolters derzeit das Maß der Dinge ist, gab auch Klaus Horn nach den beiden Rennen unumwunden zu. „Heinz Bert Wolters beherrscht das Auto immer noch besser als ich. Ich kann das noch nicht so richtig umsetzen. Durch die vielen Wechsel auf verschiedene Autos konnte ich mit dem Auto noch keine Konstanz erzielen. Der GT3 R ist ganz anders zu fahren als ein Cup Auto. Nach der Safety Car Phase im ersten Rennen konnte ich besser an ihm dran bleiben. Im zweiten Rennen habe ich es nach dem Dreher von Wolters versäumt mich weiter abzusetzen. Die Situation habe ich etwas verschlafen.“
Während die ersten beiden Position im Grunde vergeben waren, war dahinter Spannung geboten. Dafür sorgten auch die Streckenbedingungen, denn vor den zwei Durchgängen ging jeweils ein größerer Regenschauer nieder. Bei den Rennen selbst blieb es dagegen trocken. Gerhard Kilian spürte zumindest den Hauch seines Verfolgers im Nacken. Am Ende hatte Kilian seinen Klassenkonkurrenten jedoch gut im Griff. Christian Voigtländer fehlten 3,686 Sekunden.
„Über das Gesamtpodium und Platz drei bin ich natürlich sehr zufrieden. Ich konnte mein Rennen schön nach Hause fahren. In gewissem Abstand konnte ich Klaus Horn folgen und der Abstand zu Christian Voigtländer blieb auch gleich. Es war ein gutes Rennen und ich habe Punkte gesammelt“, befand Kilian nach dem ersten Rennen. Trotz des verpassten Klassensiegs zeigten sich auch Voigtländer mit dem Ausgang des Rennens zufrieden: „Ich hatte keine Chance den drei Führenden zu folgen, die offenbar besseren Grip gefunden hatten als ich. Es war ein schönes Rennen und ich bin mit Gesamtplatz vier zufrieden.“
Auch im zweiten Rennen blieb es bei der Reihenfolge – zumindest in der Klassenwertung. Kilian schnappte sich erneut vor Voigtländer und Wolfgang Bensch den Sieg in der Klasse 8. Für Kilian vor allem wichtige Zähler im Meisterschaftskampf. Der Sprung aufs Podium glückte Kilian diesmal aber nicht. Lange beharkte er sich mit Jürgen Albert, teilweise Seite an Seite. Drei Runden vor Schluss übernahm Kilian Rang drei. Doch nur einen Umlauf später, war Albert wieder vorbei. Zudem setzte sich auch noch Aaart Bosman vor den Klasse 8 Sieger. Dies bedeutete für Kilian Platz fünf. Jubeln dürfte dafür Jürgen Albert: „Das Rennen war eine aufregende Geschichte. Zwischendurch hatte ich Aussetzer, wahrscheinlich hat die Benzinpumpe blockiert. Dadurch bin ich wieder zurückgefallen. Als das wieder funktionierte, konnte ich aufholen. In der letzten Runde konnte ich gerade noch verhindern, dass mein Freund Aart Bosman mich noch überholt.“ Damit siegte Albert wie schon im ersten Rennen in der Klasse 9 vor Evert Mallie. Bosman belegte erneut den dritten Platz in der Klasse 10.
Die Klasse 7 ging zweimal deutlich an Dr. Florian Keck. Rang zwei holte sich in beiden Rennen Claude Dichter (beide 996 GT3 Cup). Dank reger niederländischer Beteiligung war die Klasse 1 voll besetzt. An Jean Paul Hulsebos führte hier kein Weg vorbei. Er ließ zweimal seine Landsmänner Harry Verkerk und Henk van Norel (alle Cayman S) hinter sich.
Das Saisonfinale der Porsche Club Historic Challenge findet vom 12. bis 13. Oktober auf dem Nürburgring statt. Dort fallen dann die letzten Entscheidungen in den einzelnen Klassen und um die Gesamtmeisterschaft. Vor dem Finale führt Heinz Bert Wolters mit 264 Punkten vor Gerhard Kilian, der 249 Punkte auf dem Konto hat. Dritter im Bunde ist Dr. Florian Keck mit 237 Zählern. Da ein Rennen als Streichergebnis noch aus der Wertung fällt, bleibt es bis zum letzten Rennen der Saison äußerst spannend.