An dem Doppelerfolg von Michael Joos gab es zu keinem Zeitpunkt des Rennens etwas zu rütteln. Vor allem im zweiten Heat drehte Joos auf. Beim Fallen des schwarz-weiß karierten Tuchs betrug der Abstand auf Rang zwei über 37 Sekunden. Etwas enger sah die Geschichte im ersten Rennen noch aus. Da blieben Heinz-Bert Wolters und Klaus Horn zumindest in Schlagdistanz. Erst gegen Rennende wuchs der Vorsprung letzten Endes auf 11,5 Sekunden an. „Ich bin mit dem Auto sehr zufrieden. Es hat alles funktioniert. Das Auto setzen wir ja nur sporadisch ein, eher zu Verkaufszwecken. Ich konnte sehr schnell genügend Abstand herausfahren und das Auto sicher ins Ziel bringen“, fasste Joos seine beiden Siege zusammen.
Für Wolters war der zweite Platz durchaus ärgerlich. Für den GT3 R Piloten ging es noch um den Meistertitel. Genau diese Zähler fehlten am Ende der Saison, der Wolters allerding eindeutig den Stempel aufgedrückt hatte. Zehn Gesamtsiege fuhr Wolters ein, der Titel wäre wohl die Krönung einer nahezu perfekten Saison gewesen. So blieb ihm wie in den beiden Rennen nur der eher undankbare zweite Platz. Der war zumindest im zweiten Heat in Gefahr, denn Klaus Horn blieb das komplette Rennen über in Sichtweite. Nach 15 Runden trennte die beiden Porsche nur 1,215 Sekunden.
Dahinter kämpften zwei Teamkollegen um den vierten Gesamtrang. Jack Crow und Markus Alber (beide 997 GT3 Cup) lieferten sich vor allem in den beiden ersten Rennhälften einen fulminanten Fight. Zwar ging Alber im ersten Rennen kurzzeitig an Crow vorbei, am Ende gingen beide Erfolge jedoch an den Teamkameraden. Zu den Zebra Racing Piloten gesellten sich noch Thorsten Rose und Peter Schepperheyn, die um den Sieg in der Klasse 9 stritten. Lange lag Schepperheyn in Front, doch zur Rennhalbzeit fuhr Rose vorbei. Rennen zwei war ein Abbild des ersten Durchgangs, wenn auch unter umgekehrten Vorzeichen. Diesmal war Rose der Gejagte. Bis zwei Runden vor Schluss fuhr dieser dem Klassensieg entgegen. Dann jedoch schlug Schepperheyn zu und schnappte sich den Sieg. „Ich lag zunächst auf zwei, konnte aber fünf Runden vor Schluss an dem führenden Thorsten Rose vorbei. Das war nicht problematisch, da wir uns ja schon lange gut kennen. Er hatte da die Klassenwertung schon in der Tasche“, so Schepperhey. Rose erklärte, warum Schepperheyn diesmal das bessere Ende für sich hatte: „Ich hatte alte Reifen drauf. Da ging zum Schluss einfach nichts mehr. Ich fuhr immer auf der letzten Rille, eigentlich das gesamte Rennen über. Ich konnte mich lange wehren, aber am Ende ging es einfach nicht mehr und ich musste Peter Schepperheyn vorbei lassen. Ich war zu spät auf der Bremse.“ Klassendritter wurde in beiden Rennen Winfried Assmann, der nach längerer Zeit wieder einmal als Gaststarter in der PCHC vorbeischaute.
Kilian macht den Titel perfekt
Der Weg zum Titelgewinn war für Gerhard Kilian wahrlich nicht leicht. Im letzten Jahr wähnte sich Kilian schon fast am Ziel, als die Meisterschaft wegen unverschuldeten Unfalls doch noch verloren ging. Mit Christian Voigtländer hatte Kilian in diesem Jahr einen starken Gegner bekommen. Der verlangte beim Finale Kilian schließlich auch alles ab. Im ersten Rennen musste sich Kilian zunächst noch hinter Michael Frigge anstellen. Der behauptete bis zur sechsten Runde die Klassenführung. Dann schnappte sich Kilian Platz eins, war aber unter ständigem Druck von Christian Voigtländer. Der Berliner verdrängte den Meisterschaftsfavoriten nach nur drei Runden von der Spitze und holte den Klassensieg. Bei einer Berührung hatte Kilian zudem einen Schaden am Wasserschlauch abbekommen und fürchtete schon überhaupt nicht mehr das Ziel zu erreichen. „Ich freue mich über den Klassensieg. Gerhard Kilian hing hinter einem anderen Fahrzeug fest. Da konnte ich mich etwas absetzen“, so Voigtländer.Rennen zwei am Samstagmittag war dann auch ganz nach dem Geschmack der Zuschauer. Von Anfang an musste Kilian seine Führung gegenüber Voigtländer verteidigen. Am Schluss trennte die beiden Klasse 8 Piloten nur 0,3 Sekunden. Auf dem dritten Klassenplatz landete in beiden Rennen Bernhard Wagner. „Es ist geschafft, Gott sei Dank. Es war ein sehr harter Kampf. Ich konnte beim Start zum Glück gleich an Christian Voigtländer vorbei. Das Rennen hätte anschließend so einfach sein können, wenn mir der Christian nicht ständig im Nacken gesessen hätte. Ich wusste, dass ich keinen Fehler machen durfte, sonst wäre er vorbei gewesen. Es war bis zur letzten Minute ein harter Kampf, aber ein glücklicher. Ich bin mehr als zufrieden“, freute sich Kilian nach dem Rennen.
Meisterschaftsdritter wurde Dr. Florian Keck mit seinem Porsche 996 GT3 Cup. Dem schnellen Orthopäden waren in diesem Jahr die Gegner ausgegangen. Beim Finale schaute jedoch Heinz Bayer vorbei, der in der Vergangenheit immer wieder für einen Sieg gut war. Das sollte sich auch in der Eifel bewahrheiten. In Rennen eins rang Keck den Österreicher noch um 0,384 Sekunden nieder. Das zweite Rennen entschied Bayer schließlich für sich. „Ich freue mich über einen weiteren Klassensieg. Mit Heinz Bayer hatte ich heute einen starken Gegner. Schade nur, dass die 996er Klasse nicht immer gut besetzt war. So gesehen freue ich mich aber über den dritten Platz in der Meisterschaft und bedanke mich bei meinen Sponsoren Yellow and Blue, sowie bei Werk B Events für die Unterstützung“, befand Dr. Florian Keck. Dritter wurde im ersten Rennen Claude Dichter. Bei den Historischen fuhr Arne Bast (993 RS) in der Klasse 4 zu einem Doppelerfolg, während Antonius Trichas und das Berliner Duo Alig-Thomasius/Sixtus (beide 968) die Siege in der Klasse 2 teilten.