Dienstag, 26. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
STT
30.07.2018

Jürgen Bender mit Doppelsieg in Hockenheim

Auf dem Hockenheimring ist Jürgen Bender mit seiner Corvette Z06.R GT3 nur schwer zu schlagen. Beim vierten Saisonlauf der Spezial Tourenwagen Trophy triumphierte der Neckarsulmer gleich zweimal. Mario Hirsch (Mercedes AMG GT3) und Jürgen Alzen (Ford GT) hatten das Nachsehen.

Mit einer lupenreinen Vorstellung sicherte sich Jürgen Bender bei seinem Heimspiel die beiden Gesamtsiege. Mit einem starken Start setzte sich der Corvette-Pilot im ersten Rennen gleich hinter Jürgen Alzen fest. Bender klebte bis zur zehnten Runde am Heck des Retro-Flachmanns, ehe die Corvette vorbeizog. Damit war der Drops gelutscht und Alzen musste sich mit Rang zwei zufriedengeben. „Ich habe mit meiner bewährten Taktik das Rennen gewonnen. Zunächst einmal schauen wie die Reifen funktionieren und ruhig bleiben. Als ich sah, dass die Reifen bei meinem Kontrahenten Schwächen zeigten, habe ich überholt. Ich konnte gleich einen kleinen Abstand herausfahren“, so Jürgen Bender. Souverän entschied Bender auch den zweiten Heat am späten Nachmittag für sich. „Beim zweiten Rennen konnte ich von vorne herein die Führung behaupten und meinen Gegner hinter mir halten. Mit dem Ausfall von Ralf Glatzel haben sich unsere Chancen Richtung Meisterschaft verbessert und wir könnten ein schlechteres Ergebnis kompensieren. Aber es bleibt spannend“, befand der neue alleinige Tabellenführer.

Anzeige
Für Jürgen Alzen sollte es im ersten Heat nicht bei einem zweiten Platz bleiben. Der Ford-Pilot bekam nachträglich eine Zeitstrafe wegen Überholens unter Gelb aufgebrummt. Dadurch rutschte Mario Hirsch noch vorbei. Hirsch hatte sich in einem packenden Qualifying in der letzten Runde von Alzen die Pole geschnappt, konnte diese jedoch nicht verteidigen. Im zweiten Rennen sah Hirsch als souveräner Gesamtdritter das schwarz-weiß karierte Tuch. „Es war klar, dass ich diesen tollen Platz im Rennen nicht halten kann. Mit meinem Auto habe ich da keine Chance gegen Bender und Alzen, die vorneweg hundert PS mehr haben. Bei der Parabolika ist Alzen schon an mir vorbei, wobei er mir beim Anbremsen zum Eingang drei Fahrzeuglängen abgenommen hat. Bis zur Spitzkehr hat mir Bender so 15 Meter abgenommen. In den Kurven kann ich das nicht mehr wettmachen. Aber ich bin mit meiner Leistung zufrieden. Mehr ist mit meinem Auto nicht drin. Ich habe das Optimale herausgeholt und auch bei den extremen Temperaturen keinen entscheidenden Fehler gemacht“, so Mario Hirsch. Dahinter fuhr Michael Bäder im BMW M3 E46 V8 GTR zweimal auf die vierte Gesamtposition. „Mit den beiden vierten Plätzen bin ich zufrieden. Mehr geht nicht mit meinem Auto. Die Drei vor mir sind nicht zu schlagen, darüber bin ich mir im Klaren. Es war nur schade, dass Henk Thuis aufgeben musste, das wäre sicherlich sehr eng geworden und eine Herausforderung gewesen. So war es ein Rennen, wo ich im Prinzip allein gefahren bin“, berichtete Bäder.

Gut was los war diesmal in der Klasse 3, wo sich Michael Joos (Porsche 991 GT3 Cup) und Jorma Vanhanen (Porsche 997 GT3 WRS) die Siege teilten. Michael Joos bot im ersten Durchgang eine tolle Performance, kämpfte zudem mit Oliver Mayer bei seiner Ferrari 488 Challenge Premiere in der STT um Gesamtrang fünf. Als der Ferrari die Segel streichen musste, brachte Joos den starken fünften Rang sowie den Klassensieg souverän über den Zielstrich. Jorma Vanhanen konnte das Tempo des schnellen Schwaben nicht ganz mitgehen, hatte aber die Klassenkonkurrenz um Klaus Horn (Porsche 997 GT3 Cup), Torsten Klimmer (Porsche 991 GT3 Cup) und STT Rückkehrer Reiner Lutz (Porsche Cayman RS) gut im Griff. Nachdem Michael Joos zum zweiten Durchgang nicht antreten konnte, feierte Vanhanen einen deutlichen Sieg in der Klasse 3. Zudem sah der Finne als starker Gesamtfünfter das schwarz-weiß karierte Tuch. Rang zwei in der Klassenwertung holte sich diesmal Torsten Klimmer, der damit nach einem Jahr Abwesenheit ein schönes Comeback in der STT gab. Nachdem Henk Thuis seinen Pumaxs RT bereits nach dem Qualifying aufladen musste, feierte Jörg Lorenz (Porsche dp 935) seinen ersten Doppelsieg in der Klasse 8. Der Porsche-Pilot hielt Johannes Kreuer im Donkervoort D8R hinter sich.

In der Division 2 war Eric van den Munckhof (BMW Z4) nach dem frühen Aus von René Freisberg nach dem Quali nicht zu schlagen. Der schnelle Niederländer hatte die Klasse und Division voll im Griff und siegte zweimal souverän. Ein achter und sechster Gesamtrang unterstrichen die starke Performance. „Leider war René Freisberg nicht da. Ich hätte gerne mit ihm um den Divisionssieg gekämpft. Aber es war trotzdem ein schönes Rennen. Es waren gute Rundenzeiten mit konstant 52er oder 53er Zeiten. Meine Bremsen waren nicht ganz so ok, aber ich bin zufrieden mit meinem Rennen und dem zweifachen Sieg in der Division 2“, zeigte sich van den Munckhof zufrieden. Im ersten Heat belegte Edy Kamm (VW Golf Turbo) den zweiten Platz, der damit Landsmann Pierre Bonhôte (VW Scirocco) in Schach hielt. Das zweite Rennen sah Pierre Bonhote als Zweiter der Division 2. Nach tollem Fight mit dem Porsche von Jörg Lorenz holte sich Bonhote neben Divisions-Rang zwei noch einen richtig guten achten Gesamtplatz. „Das Auto hat super funktioniert und die Betreuung von Beat war gut. Das ABS funktioniert bestens. War ein schönes Rennen, aber sehr heiß. Jetzt hätte ich einen Grund mit zwei Pokalen aufzuhören, als mit einem kaputten Auto“, so der Eidgenosse. Sophie Hofmann belegte mit dem VW Scirocco Cup Rang vier und drei in der Division 2.

Erstmals zwei Sieger gab es in der Klasse 5T, wo sich Ralf Glatzel und Wodan Munding (beide Ford Fiesta ST) die Erfolge teilten. Im ersten Durchgang lief es für Glatzel nach eher schwierigem Beginn noch wie am Schnürchen. Vor DSK Junior Munding sah Glatzel die Ziellinie. „Heute war es schon ein harter Kampf. Wodan ist sehr stark gefahren und er war am Anfang ja auch vorbei. Ich konnte aber wieder an ihm vorbei, weil er einen kurzen Quersteher hatte. Zwischendurch ist es aber nochmals eng geworden und wieder rangekommen. Das hat immer wieder mal mit den Überrundungen zu tun. Es wird schwieriger zu gewinnen. Wodan wird von Rennen zu Rennen stärker. Er ist ja noch ein Junior und lernt sehr schnell dazu“, fand Ralf Glatzel anerkennende Worte. Im zweiten Rennen war es schließlich soweit. Ein Getriebeschaden warf Glatzel aus dem Rennen, so dass Munding vor Urs Burri (Renault Clio) und Bettina Nill (Ford Fiesta ST) die Klasse gewinnen konnte. „Es ist ganz ok, jetzt endlich mal gewonnen zu haben. Für mich war es aber kein richtiges Ergebnis, weil Ralf ausgeschieden ist. Aber Sieg ist Sieg. Letztes Mal in Oschersleben bin ich ausgefallen, jetzt Ralf. Aber ich freue mich trotzdem über meinen ersten Klassensieg“, so Munding.