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STT
04.04.2018

Ralf Glatzel vor seiner zweiten STT-Saison

Im vergangnen Jahr startete Ralf Glatzel mit seinem Rennteam erstmals in der Spezial Tourenwagen Trophy. Nach dem Ende der DTC war die Traditionsrennserie eine gute Alternative. Am Saisonende sprang gleich der Meistertitel in der Klasse heraus sowie Rang zwei in der Division 2. Nach den guten Erfahrungen wird Ralf Glatzel auch in diesem Jahr in der STT fahren. Für junge Nachwuchstalente sind zudem Fahrerplätze frei. Wie Oscar Tunjo, Justin Häußermann oder Marcel Fugel gezeigt haben, kann die STT als Sprungbrett für höhere Aufgabe dienen. Im Interview sprach Ralf Glatzel über die vergangene und neue Saison.

Im vergangenen Jahr hast du deine erste Saison in der Spezial Tourenwagen Trophy absolviert. Wie bewertest du dein Abschneiden?
Ralf Glatzel: „Nachdem wir kurzfristig in die STT eingestiegen sind und ich ehrlich gesagt nicht wusste, was auf mich direkt zukommt, sind wir sehr positiv am Jahresende über den ersten Platz in der Klasse 5 und dem Gesamtrang vier in der kompletten Wertung gewesen.“

Für dein Team war die STT nach dem Aus der DTC eine Notlösung. Wie bewertest du als Serienneuling die Rennserie?
Ralf Glatzel: „Wie du schon sagst, war die STT für uns eine Notlösung und wir mussten uns am Anfang erst einmal mit einigem umstellen. Ich habe dann aber sehr schnell gesehen, dass die STT eine sehr interessante und spannende Serie ist und hatte von Rennen zu Rennen mehr Spaß. Ich denke, es war für uns – genauso wie für die bestehenden Teams – am Anfang durch den Geschwindigkeitsunterschied nicht gerade leicht, aber jeder hat sich daran gewöhnt und wir sind meist gut durch alle Rennen gekommen.“

Auch in diesem Jahr bist du wieder am Start. Was hat den Ausschlag gegeben wieder in der STT zu fahren?
Ralf Glatzel: „Wie schon gesagt, wir haben 2017 von Rennen zu Rennen mehr Spaß an der Serie gehabt und von daher gab es für uns keine große Überlegungen, in welcher Serie wir diese Saison mit unseren Fiestas antreten werden.“

Wie sieht die Zielsetzung für dieses Jahr aus?
Ralf Glatzel: „Meine Zielsetzung ist ganz klar, wieder den ersten Platz in der Klasse zu erobern und mich in der Gesamtwertung im Vergleich zum Vorjahr zu verbessern und eventuell am Jahresende ganz oben zu stehen.“

Du bietest gerade für junge Piloten bzw. Rennanfänger die Möglichkeit, den Weg in den Rennsport zu finden. Wie sieht dies aus?
Ralf Glatzel: „Zusammen mit bruno banani und dem DSK bieten wir den Einstieg vom Kart in den Tourenwagensport an. Unsere Partner unterstützen die jungen Fahrer finanziell, damit diese sich den Einstieg leisten können. Ich und mein komplettes Team werden die Fahrer professionell auf der Rennstrecke betreuen, diese mit Datenauswertung und Coaching weiter entwickeln, sodass der Grundstein für den Aufstieg nach einer Saison gelegt ist.“

Wer kann sich zu diesem Programm bei euch melden?
Ralf Glatzel: „Zu diesem Programm kann sich jeder bei uns melden, der unter 22 Jahre alt ist, sich im Motorsport auskennt, eine Nationale A Lizenz besitzt und ein kleines Budget zu Verfügung hat.“

Aber nicht nur Rookies werden betreut. Auch als erfahrener Rennfahrer kann man mit eurer Hilfe Rennsport betreiben. Was bietet Glatzel Motorsport interessierten Kunden?
Ralf Glatzel: „Genau, wir bieten für jeden Fahrer die Möglichkeit, in den Motorsport einzusteigen. Bei uns kann man von Fahrzeugbetreuung, Fahrzeugaufbau, Fahrzeugmiete bis zur kompletten Betreuung von einzelnen Rennen oder einer kompletten Saison alles haben. Neueinsteiger werden bei uns sehen, wie man sich mit Datenauswertung verbessert, wir gehen zusammen mit dem Fahrer zu Testtagen, wo der Fahrer die Möglichkeit hat, durch einen Instruktor Erfahrung zu bekommen und sich danach kontinuierlich mit Auswertungen zu verbessern.“

Als Teamchef greifst du selbst aktiv ins Lenkrad. Wie lässt sich diese Arbeit an und vor den Rennwochenenden bewältigen?
Ralf Glatzel: „Seit ich das Team Glatzel Racing aufgebaut habe, greife ich selber ins Lenkrad. Dies lässt sich recht gut bewältigen, da ich gute Mechaniker und Helfer vor und am Rennwochenende um mich habe, die mir da den Rücken frei halten. Auch stehen meine Eltern stark hinter mir und dem Team und engagieren sich stark, sodass mir auch hier einiges abgenommen wird.“

Wie verlief bisher deine Motorsport Karriere?
Ralf Glatzel: „Die bisherige Karriere verlief mit Höhen und Tiefen, aber ich denke das erlebt jeder im Motorsport. Aber ich bin sehr zufrieden, wie sich alles entwickelt hat und wo wir gerade stehen.“

Was waren für dich dabei so richtige Highlights?
Ralf Glatzel: „Die größten Highlights waren natürlich mein erster Sieg im Tourenwagen in Hockenheim. Genauso wie 2015 die gewonnen Fahrer und Teammeisterschaft in der DTC und somit Deutscher Tourenwagen Meister zu sein. Ein besondere Erlebnis war auch der Start bei dem 24h Rennen am Nürburgring.“

Was kannst du zu den eingesetzten Fahrzeugen sagen?
Ralf Glatzel: „Die von uns momentan eingesetzten Fahrzeuge in der STT haben wir alle komplett selber von der Rohkarosse bis zum einsatzfähigen Fahrzeug aufgebaut. Wir werden wieder unsere sehr bekannten bruno banani Ford Fiestas einsetzen, die ca. 235 PS haben, 6-Gang Getriebe und eine AP 4 Kolben Rennsportbremsanlage besitzen. Die Fahrzeuge haben nichts mehr mit Straßenfahrzeugen gemeinsam, außer die Karosserie.“

Wie kamst du überhaupt zum Motorsport?
Ralf Glatzel: „Mein Verein hat 1993 ein Ferienprogramm mit Kartfahren gemacht und das waren meine ersten Meter im Motorsport. Da habe ich dann schnell gesehen, dass ich gut unterwegs war und wurde vom MSC Gerstetten weiter unterstützt und zu den ersten Rennen im Kart Slalom geschickt. Das war der Anfang meiner Karriere. Danach ging es in den Kart Rundstreckenbereich, von da aus zum Tourenwagen, eine Saison Formel BMW und danach haben wir 2004 unser eigenes Team gegründet und sind wieder zurück in den Tourenwagenbereich gekommen.“

Ihr seid ja ein typisches Familienteam. Ist dies auch ein Teil eures Erfolgsrezepts oder eher eine Notwendigkeit, um dies überhaupt zu realisieren?
Ralf Glatzel: „Es ist die Mischung aus beidem. Ohne dass die ganze Familie dahinter steht, wäre es in der Größe sicherlich nicht umsetzbar, andererseits macht auch genau das unser Team aus. Es geht familiär zu, aber wir sind trotzdem sehr professionell und verfolgen alle ein Ziel und wollen mit dem ganzen Team und allen unseren Fahrer um Siege kämpfen. Dies geht nur, wenn sich die Fahrer und Mechaniker am Wochenende auch wohl fühlen und Freude daran haben. Genau das ist bei uns der Fall und das macht wohl auch unseren Erfolg aus.“