Mittwoch, 27. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
Sportwagen Allgemein
08.08.2018

Platz sechs für Dominik Baumann auf der Road America

Achtes Rennwochenende für Dominik Baumann in der IMSA Weather Tech Sportscar Championship in Nordamerika. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Kyle Marcelli stellte sich der Österreicher aus Rum in Tirol an, an den großen Erfolg, den Sieg in Mid-Ohio, anzuknüpfen. 

Wie sämtliche Strecken im Rennkalender, war auch die Road America mit ihren 6,515 Kilometern Länge Neuland für Baumann. Doch bereits ab der ersten Trainingssession war das 3GT Racing-Duo vorne mit dabei. Im zweiten Training schafften die beiden Lexus-Piloten mit weniger als einer Zehntelsekunde auf die Spitzenzeit den Sprung auf Rang drei. 

Anzeige
Die Tendenz setzte sich im Qualifying fort. Der Österreicher und sein kanadischer Teamkollege wechseln sich in dieser Saison regelmäßig ab, wenn es um das Zeittraining geht. Diesmal entschied sich 3GT Racing dafür, das Qualifying mit Baumann zu bestreiten. Das Vertrauen belohnte der 25-Jährige mit einer tadellosen Leistung und stellte den Lexus RC F GT3 für das fast dreistündige Rennen auf den zweiten Startplatz. 

Im Rennen selbst belegte das Fahrerduo nach einer überzeugenden Startphase den sechsten Platz. Ein zusätzlicher Boxenstopp und Pech während einer Safety-Car-Phase warfen Baumann und Marcelli aus dem Kampf um den Rennsieg. 

Vom 17. bis 19. August geht es für Baumann erneut nach Übersee. Diesmal startet der Österreicher im Rahmen der Michelin GT Challenge auf dem Virginia International Raceway. 

Dominik, nach dem positiven Wochenendauftakt nur Platz sechs im Rennen. Kann man da von Zufriedenheit sprechen?
„Nein, leider nicht. Sämtliche Sessions liefen gut. Klar, ich musste mich zunächst auf die Strecke einschießen, denn ich kannte sie nur aus dem Simulator und aus Videos. Doch die Gewöhnungsphase ist bei mir immer sehr schnell vorbei. Bereits während dem zweiten Training war ich voll dabei bei der Musik. Im Qualifying setzte das Team dieses Mal auf mich. Mit Startplatz zwei brachte ich uns in eine sehr gute Ausgangslage im Kampf um den Sieg. Im Rennen waren wir zunächst ziemlich gut dabei. Doch leider konnten wir die erste Startreihe nicht in einen Podiumsplatz, geschweige denn in einen Sieg, ummünzen.“

Was genau ist passiert?
„Ich hatte keinen so guten Start erwischt und der Lamborghini hinter mir setzte sich vorbei. Doch noch in der ersten Runde zog ich an ihm vorbei und habe die ursprüngliche Reihenfolge wiederhergestellt. Im Lauf meines Stints setzte sich der führende Porsche etwas ab. Er hatte einfach etwas mehr Pace als wir. Nach etwa 40 Minuten gab es eine Safety-Car-Phase und alle Autos bogen ab in die Box, um Reifen zu wechseln und aufzutanken. Da ein Stint in der IMSA mindestens 45 Minuten dauern muss, blieb ich im Cockpit. Als die Dreiviertelstunde dann vorbei war, holte mich das Team zum Fahrerwechsel erneut an die Box. Wir haben strategisch gepokert, allerdings ging die Rechnung nach hinten los, weil wir als einziges der Top-Teams diese Option wählten. Dadurch heimsten wir uns einen zusätzlichen Boxenstopp ein, der uns natürlich sämtliche Podiumsambitionen nahm. Wir fielen auf den vorletzten Platz zurück.“ 

Auch im späteren Rennverlauf war das Glück nicht auf eurer Seite...
„Leider nicht. Es kam zu einer Gelbphase mit sogenanntem Pass-Around, einer Möglichkeit, sich wieder zurückzurunden. Dadurch keimte Hoffnung bei uns auf. Denn wir bekamen so die Chance, dass das Feld wieder etwas zusammenrückt und wir uns aus eigener Kraft nach vorne zurückkämpfen. Doch während dieser Pass-Around-Phase wurden plötzlich wieder grüne Flaggen geschwenkt. Das war sehr unglücklich, denn dadurch haben wir keine Zeit gewonnen, sondern noch zusätzlich 30 Sekunden verloren. Am Schluss war Platz sechs maximale Schadensbegrenzung.“ 

Besser könnte es beim nächsten Rennen auf dem Virginia International Raceway für euch laufen. Was erhoffst du dir dort?
„Den Kurs kenne ich noch nicht näher, werde aber die nächsten zwei Wochen intensiv nutzen, um mich darauf vorzubereiten. Von der Streckenführung her verspricht der Raceway einiges. Mit knapp 5,3 Kilometern ist der Kurs ziemlich lang und hat einiges zu bieten. Die Geraden sind bis auf die Start-/Zielgerade recht kurz. Dafür ist der restliche Teil verwinkelt und es gibt einige Schikanen. Mittelschnelle bis schnelle Kurven dominieren den Raceway, das mag ich sehr gerne. Grundsätzlich sollten wir dort gut unterwegs sein. Wir kennen auf jeden Fall unsere Baustellen und ich bin mir sicher, dass uns das Glück auch wieder hold sein wird. Vielleicht und hoffentlich schon in Virginia.“ 
Anzeige