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12h Sebring
16.03.2025

Porsche Penske Motorsport feiert Doppelsieg bei den 12 Stunden von Sebring

Porsche hat im zweiten Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship die Plätze eins und zwei eingefahren. Im 12-Stunden-Rennen von Sebring siegten der Brasilianer Felipe Nasr, Nick Tandy aus Großbritannien und Laurens Vanthoor aus Belgien am Steuer des Porsche 963 mit der Nummer 7. Das Trio hatte im Januar bereits die 24 Stunden von Daytona für sich entschieden. Matt Campbell aus Australien sowie die beiden Franzosen Mathieu Jaminet und Kévin Estre rundeten das Topergebnis für das Werksteam Porsche Penske Motorsport mit Rang zwei ab. In der GTD-Pro-Klasse feierte die Kundenmannschaft AO Racing mit dem „Rexy“ genannten 911 GT3 R seinen ersten Sieg bei einem Langstreckenrennen der nordamerikanischen IMSA-Serie.

Bei sommerlichen Temperaturen von bis zu 31 Grad Celsius entwickelte sich sofort nach dem Start um 10:10 Uhr Ortszeit ein intensiver Wettbewerb in der Topklasse GTP. Bereits nach 15 Minuten übernahm Felipe Nasr am Steuer des Porsche 963 mit der Startnummer 7 erstmals die Spitze des Feldes. Diese gaben der Brasilianer sowie seine Teamkollegen Nick Tandy und Laurens Vanthoor rund eine Stunde später wieder ab, kämpften sich aber bei schwierigen Bedingungen auf der stark erhitzen Fahrbahn des Sebring International Raceway gegen Abend wieder nach vorn.

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Die Entscheidung um den Gesamtsieg fiel nach der neunten und letzten Gelbphase in einem packenden Sprint, der die letzten 31 Rennminuten prägte. Nasr wehrte alle Angriffe der Konkurrenten ab und sicherte Porsche Penske Motorsport im zweiten Saisonrennen den zweiten Sieg. Es war der 19. Gesamterfolg von Sebring-Rekordsieger Porsche bei dem Langstreckenklassiker in Florida – der erste seit 2008. Für Nick Tandy, der sich mit dem Sieg in Daytona zum „Mister 24 Stunden“ gekürt hat, erfüllte sich mit dem jüngsten Triumph ein weiterer Traum: Dem Briten gelang als erst zehntem Rennfahrer weltweit die sogenannte Triple Crown des Langstreckensports mit Gesamtsiegen in Sebring sowie bei den 24-Stunden-Rennen in Le Mans und Daytona.

Das Schwesterauto mit der Startnummer 6 lag ebenfalls über weite Strecken des zwölfstündigen Rennens in der Spitzengruppe. Am Ende fehlten Matt Campbell, Mathieu Jaminet und Kévin Estre nur 2,239 Sekunden auf die siegreichen Teamkollegen. Mit dem Doppelerfolg in Sebring hat Porsche seine Führung in der Herstellermeisterschaft ausgebaut. Die beiden Fahrercrews belegen in der Gesamtwertung die ersten beiden Positionen.

„Gratulation an die gesamte Mannschaft zu einer blitzsauberen Vorstellung“, kommentiert Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Das 12-Stunden-Rennen von Sebring hat den erwartet intensiven Wettbewerb geboten. Fahrer, Mechaniker und Ingenieure – alle haben heute einen absolut fehlerlosen Job abgeliefert. Besser geht es kaum. Der Porsche 963 hat erneut seine Position als bisher erfolgreichstes LMDh-Auto seit Einführung des Reglements untermauert. Darauf dürfen wir alle sehr stolz sein. Danke an alle, die an diesen Erfolgen mitgewirkt haben. Mein Glückwunsch geht auch an unser Kundenteam AO Racing, das mit dem Porsche 911 GT3 R einen verdienten Klassensieg eingefahren hat.“

„Nach Daytona nun der Sieg in Sebring: Wir haben die 36 Stunden von Florida gewonnen“, jubelt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Das war eines der allerbesten Rennen für uns, absolut fehlerfrei. Ich bin überglücklich. Alle Fahrer und das gesamte Team haben einen enorm starken Job abgeliefert: Boxenstopps, Strategie, Auto – alles lief perfekt.“

„Eine perfekte Vorstellung von allen sechs Fahrern und dem gesamten Team“, bilanziert Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Nach zwölf Stunden trennten unsere beiden Autos gerade einmal zwei Sekunden. Das zeigt, dass alles sauber und optimal bei uns lief. Vor allem in der Dunkelheit bei kühleren Temperaturen konnten wir ein starkes Tempo vorlegen. Zusammen mit einigen anderen Team-Mitgliedern war ich 2008 beim bisher letzten Porsche-Gesamtsieg in Sebring dabei. Nun wieder gemeinsam ganz vorn zu sein, ist einfach fantastisch.“

Auch die Kundenteams in der Topklasse GTP konnten die Stärke des Porsche 963 phasenweise unterstreichen. Die Mannschaft von Proton Competition beendete das Rennen auf der sechsten Gesamtposition. Der baugleiche Hybridprototyp von JDC-Miller MotorSports kam auf Rang acht ins Ziel. Am Steuer der Startnummer 85 feierte Porsche-Werksfahrer Nico Müller sein Debüt im Porsche 963. Der Schweizer, der in der Formel E für das Kundenteam Andretti antritt, zeigte in seinen Stints eine starke Performance.


GT-Klassen: Porsche 911 GT3 R von AO Racing siegt nach hartem Kampf

In der GTD-Pro-Klasse feierte das Kundenteam AO Racing mit dem Porsche 911 GT3 R seinen ersten Erfolg bei einem der großen Endurance-Läufe der IMSA-Serie. Am Steuer des „Rexy“ genannten Publikumslieblings fuhren die beiden ehemaligen Porsche-Junioren Laurin Heinrich aus Deutschland und Klaus Bachler aus Österreich gemeinsam mit dem Belgier Alessio Picariello ein makelloses Rennen. Nach einem harten Duell um die Spitze siegte das Trio am Ende mit einem Vorsprung von 4,371 Sekunden. Der Neunelfer von Proton Competition kam auf Rang acht.

In der GTD-Klasse hatte das Kundenteam Wright Motorsports großes Pech: Die Mannschaft aus Ohio kämpfte mit ihrem 911 GT3 R phasenweise an der Spitze, verlor aber aufgrund zweier Strafen am Ende entscheidenden Boden. Die Startnummer 120 erreichte das Ziel auf Klassenrang fünf. Die Iron Dames kamen bei ihrem zweiten IMSA-Einsatz mit dem Neunelfer auf den elften Platz.

Der dritte Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship findet am 12. April in Long Beach statt. Das spektakuläre Stadtrennen vor den Toren der kalifornischen Metropole Los Angeles geht über eine Distanz von nur 100 Minuten.


Fahrerstimmen nach dem Rennen

Nick Tandy (Porsche 963 #7): „Zwei Rennen in Folge zu gewinnen, ist schon großartig. Aber die ,36 Stunden von Florida' in Daytona und Sebring für sich zu entscheiden, ist nahezu unglaublich. In beiden Rennen standen wir sogar mit beiden Porsche 963 auf dem Podium. Angesichts des engen Wettbewerbs ist das unfassbar. Keine Fehler, keine Strafen, keine Schäden – der heutige Tag war einfach ein Traum im Langstreckensport.“

Matt Campbell (Porsche 963 #6): „Der Doppelsieg stellt natürlich ein traumhaftes Resultat für Porsche Penske Motorsport dar. Gratulation an unser siegreiches Schwesterauto. Es war für uns ein sehr harter und langer Tag, es ging im Verlauf des Rennens immer hin und her. Bei der großen Hitze am frühen Nachmittag hatten wir leichte Schwierigkeiten. Am Abend in der kühleren Dunkelheit war unser Porsche bärenstark. Großartig, dass wir zusammen die maximale Punktzahl mitgenommen haben.“

Nico Müller (Porsche 963 #85): „Das war ein geniales Wochenende! Es hat mit dem Team, meinen Teamkollegen und im Fahrerlager sehr viel Spaß gemacht – und meine ersten Rennrunden im Porsche 963 erst recht. Der Prototyp und ich haben uns schnell gefunden, wir kamen gut miteinander zurecht. Die Performance war phasenweise wirklich stark. Insgesamt hätte das Rennen aber etwas besser für uns laufen können. Wir mussten eine Bremsscheibe wechseln, das hat uns eine Runde zurückgeworfen. Dass ich das Auto in der Nacht von Sebring ins Ziel fahren durfte, sehe ich als große Ehre an.“

Tristan Vautier (Porsche 963 #5): „Wir sind etwas enttäuscht. Nach anfänglichen Rückschlägen konnten wir uns sehr gut nach vorn kämpfen, aber dann hat uns ein Reifenschaden aus dem Kampf um die Top-Fünf geworfen. Dennoch lagen wir am Ende wieder in aussichtsreicher Position, vor allem in der Dunkelheit waren wir stark unterwegs. Zwei Runden vor Schluss mussten wir aber noch einmal tanken – sehr schade, denn deswegen konnten wir nicht das entsprechende Ergebnis einfahren.“

Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #77): „Ich bin dermaßen stolz auf das gesamte Team! Laurin hat in den letzten zwei Rennstunden einen unglaublich guten Job abgeliefert und auch Alessio war bärenstark unterwegs. Es ist einfach cool, sich das Auto mit zwei so großartigen Typen zu teilen. Endlich haben wir mit ,Rexy' eines der ganz großen Rennen gewonnen. Jetzt wird gefeiert. Ich freue mich schon auf alle weiteren Rennen in dieser Saison – so darf es gern weitergehen.“
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