TCR Germany
09.08.2018
Simon Reicher hatte das Glück nicht auf seiner Seite
In den ersten beiden freien Trainings am Freitag standen Tests im Team YACO Racing auf dem Programm, die für das Zeittraining eine Schlüsselstellung einnehmen sollten. Doch das Zeittraining hat scheinbar seine eigenen Gesetze. Und so war auch an diesem Wochenende das Glück wieder einmal nicht auf der Seite des Kirchbergers. Auf Platz zwei im Zeittraining liegend, brach an seinem Audi die vordere rechte Antriebswelle. Zum Reglement: Die besten zwölf Piloten starten im Anschluss an das Zeittraining in ein zweites. Die daraus resultierenden Rundenzeiten ergeben die Startaufstellung für das Rennen. Simon Reicher brannte bereits in der zweiten Runde eine hervorragende Rundenzeit in den Asphalt, als plötzlich, auf Platz zwei liegend, die rechte Antriebswelle seines Audis ihren Dienst quittierte. „Mein Team hat einen wahnsinnig tollen Job gemacht. Alle gaben 120 Prozent, um noch im Zeittraining die defekte Antriebswelle zu wechseln. Doch zwölf Sekunden vor Ende des Zeittrainings lag ich immer noch mit Platz zwölf im Rennen, ein Mitbewerber fuhr 48 Hundertstel schneller und ich rutsche auf den 13. Platz zurück“, erklärte Simon Reicher sichtlich enttäuscht. Die Enttäuschung stand jedoch dem gesamten Team im Gesicht.
Somit startete Simon Reicher von Startplatz 13 in sein erstes Rennen am Samstagmittag. Ein sauberer Start, die ersten Plätze bereits gut gemacht, passierte dann folgendes: „Es ging super los. Keine Berührungen und das Auto fühlte sich super an. Leider habe ich dann einen kleinen Fehler gemacht. Ich habe mich verbremst. Dadurch sind, auf Platz acht liegend, zwei Mitbewerber an mir vorbeigekommen.“
Was im zweiten Rennen am Sonntagnachmittag dann passierte, kann sich der Schüler überhaupt nicht erklären. „Für das zweite Rennen konnten wir die Reifen vom Zeittraining nutzen, da sie nur drei Runden gefahren wurden. Doch der Vorteil war leider keiner. Ich bin beim Start überhaupt nicht losgekommen. Musste die ersten Runden wahnsinnig kämpfen, um überhaupt nur mithalten zu können. Bin in keine Kurve richtig reingekommen, obwohl ich mich richtig bemüht habe, die Reifen aufzuwärmen. Erst ab Mitte des Rennens funktionierte das Auto dann so, wie es sollte“, berichtet er. Es war eine große Lücke die der Audi-Pilot dann wieder zufahren konnte. Leider blockte ein Mitbewerber so stark, dass er keine Chance hatte, vorbeizukommen um weitere Plätze gut machen zu können. Simon Reicher beendete sein Wochenende auf dem 19. Platz und fiel in der Gesamtwertung auf den elften Platz zurück.
Für die Zukunft wünscht sich der 18-Jährige eigentlich nur eins: „In dieser Saison – wir haben gerade das vierte Rennwochenende absolviert – mussten wir bereits acht Radlager und drei gebrochene Antriebswellen tauschen. Ich wünsche mir für den Rest der Saison das Quäntchen Glück, die viel gelobte Ingolstädter Qualität auf meiner Seite zu haben“, sagte der Youngster sichtlich geknickt und fügte hinzu: „Wir arbeiten hart, sind schnell, doch leider bringt das alles nichts, wenn du hinten rumgurkst. Es fehlt momentan der Lohn dieser harten Arbeit – gerade für das Team.“
Bereits in wenigen Tagen geht es wieder im Rahmenprogramm der ADAC GT Masters zu dem fünften Lauf der Saison. Vom 17. bis 19. August gastiert die ADAC TCR Germany im niederländischen Zandvoort. Eine Strecke, die der 18-Jährige zu seinen Heimstrecken zählt.