Was nach außen hin souverän wirkte, war bei Black Falcon hinter den Kulissen eine Zitterpartie. Der Rennstall aus der Eifel wählte einen frühen ersten Boxenstopp nach vier Runden. Danach standen drei weitere Stints à acht Runden auf dem Plan. Aufgrund des reibungslosen Rennverlaufs mit wenigen Vorkommnissen auf der Strecke und perfekten Bedingungen rund um die Nürburgring Nordschleife wären fast 29 Runden möglich gewesen. „Eine Code-60-Phase in den letzten zwei Runden hat uns den Sieg gerettet“, erklärte Haupt. Das Team hatte acht Runden vor Schluss für eine Distanz von 28 Runden getankt. Neun Runden sind mit einer Tankfüllung fast unmöglich. „Es war ein glücklicher Zufall, dass wir durch eine lange Code-60-Phase quasi Zeit schinden konnten“, sagte Engel. Eine Sekunde nach Ablauf der Zeit überquerte Hubert die Ziellinie und wurde abgewinkt. „Wenn er noch eine Runde hätte fahren müssen, wären wir ohne Sprit ausgerollt.“
Das Frikadelli-Duo hatte in der Schlussphase viel investiert, zu den Führenden aufgeschlossen und konnte am Ende nicht die Früchte der Arbeit ernten. „Natürlich hätten wir gerne gewonnen“, sagte Arnold. „Und wir hätten sehr gute Chancen gehabt, wenn am Ende nicht die Code-60-Phase gewesen wäre.“ Siedler ergänzte: „Platz zwei ist okay. Eine tolle Teamleistung wurde mit einem Podestrang belohnt.“ Auch das Falken-Duo war mit Platz drei offensichtlich nicht zufrieden. „Auf eine Runde läuft unser BMW wunderbar“, sagte Dumbreck. „Da sind wir vorne mit bei der Musik, auch wenn unser Trainingsergebnis das mit Rang zehn nicht ganz wiederspiegelt. Wo wir hingegen Schwierigkeiten haben, ist das Überholen. Das war heute deprimierend.“
Rang fünf belegte der zweite Frikadelli-Porsche. Das Schwesterfahrzeug des Wochenspiegel-Teams belegte Rang sechs. Hinter dem Porsche 911 GT3 R von GetSpeed Performance auf Platz sieben belegten die beiden Walkenhorst-BMW die Positionen acht und neun. Die Top 10 komplettierte Falken Motorsports, die erstmals den neuen GT3-Porsche der Baureihe 991.2 einsetzten.
Auch in anderen Klassen war es am Ende richtig knapp
Zu einem sehr engen Zieleinlauf kam es in der Cayman GT4 Trophy by Manthey Racing. Moritz Kranz und Felix Guenther wurden im Mühlner-Auto gerade einmal 1,095 Sekunden vor Ivan Jacoma, Claudius Karch und Kai Riemer im Cup-Fahrzeug von Schmickler Performance powered by Ravenol abgewinkt. Spannung herrschte auch in der TCR-Klasse. Hier setzten sich zum dritten Mal in Folge die Norweger Håkon Schjærin, Atle Gulbrandsen, Norwegen und Kenneth Østvold im Audi RS 3 LMS durch. Diesmal gegen Andreas Gülden und Heiko Hammel im Seat Cupra TCR von mathilda racing, die in der Tourenwagenklasse ebenfalls drei Siege feierten.Tabellenführung verteidigt: Ferrari weiter spitze
Mit ihrem siebten Sieg im siebten Rennen verteidigten Stephan Köhler und Christian Kohlhaas mit dem Ferrari 458 von racing one die Tabellenführung. Beim Reinoldus Langstreckenrennen wieder an ihrer Seite: Mike Jäger. Der langjährige VLN-Pilot hatte ein Rennen ausgesetzt, kann aber unter Umständen durch die Streichergebnisse zum Saisonende wieder mit seinen Teamgefährten in der Tabelle gleichziehen. Auf dem zweiten Rang liegen Heiko Eichenberg und Yannick Mettler, die im GT4-BMW des Teams Securtal Sorg Rennsport den siebten Podestplatz feierten. Auf der Haben-Seite des Duos sind nun vier Siege und mit dem Ergebnis von heute drei zweite Plätze.Wenn die Streichergebnisse zum Saisonende eingerechnet werden, spielen auch zwei Teams aus der teilnehmerstarken V4 wieder eine Rolle, die in der laufenden Saison bereits einmal gepatzt haben. Christopher Rink, Danny Brink und Philipp Leisen gewannen für das Pixum Team Adrenalin Motorsport und ließen dabei 25 Fahrzeuge hinter sich. Ihre ärgsten Verfolger, Marcel Mannheller und Carsten Knechtges, wurden Zweite.
Der achte VLN-Lauf findet in zwei Wochen statt. Der 50. ADAC Barbarossapreis des MSC Sinzig führt am 6. Oktober über die gewohnte Distanz von vier Stunden.