Die Markenvielfalt macht eine Prognose über den Ausgang des Rennens ebenso schwer, wie der bisherige Saisonverlauf. Alle deutschen Premiumhersteller präsentierten sich in den Läufen der VLN Langstreckenmeisterschaft stark. Zuletzt waren die 24h-Titelverteidiger von Manthey-Porsche sowie die BMW-Teams beim 24h-Qualifikationsrennen an der Spitze. Beste Aussichten also für ein ultraspannendes 24h-Rennen 2019! Karten für das Rennen des Jahres gibt es in den Online-Ticketshops von eventimsports.de sowie www.nuerburgring.de.
Es ist das Rennen des Jahres und das Rennen der Superlative: Wenn am Wochenende um Fronleichnam (Donnerstag, 20. Juni bis Sonntag, 23. Juni) das weltweit größte Starterfeld bei einem Automobil-Rundstreckenrennen an den Start geht, dann ist jede Menge los am Nürburgring: Über 200.000 Besucher erwarten die Veranstalter in diesem Jahr, die sich rund um die 25,378 km lange Strecke niederlassen. Weit über 2.000 Helfer vom Rennleiter bis zum Parkplatz-Einweiser sind im Einsatz, um für fairen und sicheren Sport zu sorgen und den riesigen Besucheransturm zu bewältigen. Die Fans verwandeln die Kombination aus Grand-Prix-Kurs und der legendären Nordschleife dann wieder in eine gigantische Party-Zone, in der sich der Duft der Grillwürstchen mit dem typischen Rennsport-Mix aus Benzin und heißen Reifen mischt: Es ist das „Chanel Nr. 5“ für wahre Motorsport-Fans, die auf der Strecke einen einmaligen Kampf erleben können. Denn was die Teams und Hersteller in diesem Jahr an Fahrzeugen und Fahrern aufbieten, zeigt, wie heiß begehrt der Sieg bei diesem größten Rennen der Welt ist.
Porsche und BMW in der Favoritenrolle
Um die Krone der Nordschleifen-Asse wird es einen heißen Kampf geben – so viel ist sicher. Mit der Startnummer #1 tritt einer der beiden Porsche 911 GT3 R des Manthey-Team an, für das Richard Lietz, Frédéric Makowiecki, Patrick Pilet und Nick Tandy im vergangenen Jahr den Sieg am Ring holten. Das Quartett sicherte sich damit einen Eintrag im Geschichtsbuch, denn der sechste Manthey-Triumph katapultierte das Traditionsteam an die Spitze der Statistik der erfolgreichsten Teams. Auch beim 24h-Qualirennen machte die Mannschaft einen guten Eindruck und lag bis kurz vor Fallen der Zielflagge auf Podiumskurs. Nur ein finaler Sicherheits-Boxenstopp ließ das Team zurückfallen und machte den Sieg für einen BMW-Dreifacherfolg frei: Die BMW M6 GT3 von Walkenhorst und Rowe Racing holten am Ende die Podiumsplätze beim finalen Testlauf vor den 24h, und beide Mannschaften setzen auch beim 24h-Rennen je zwei GT3-Rennwagen ein.Im Porsche-Lager sind außerdem die 911 GT3 R von Ring Police sowie zwei Fahrzeuge der Pulikumslieblinge von Frikadelli Racing am Start. Außerdem ist eines der beiden Fahrzeuge von Falken Motorsport ein exzellent besetzter 911er. Das Schwesterfahrzeug im Werksteam des japanischen Reifenherstellers ist ein ebenso starker BWM M6 – und damit könnte Falken im Jahr des 20. Einsatzes beim 24h-Rennen zwei ganz heiße Eisen im Kampf um den Gesamtsieg im Feuer haben. Zwei weitere BWM setzen Speedline Racing sowie das BMW Team Schnitzer ein. Letzteres gehört mit fünf Gesamtsiegen beim 24h-Rennen zu den erfolgreichsten Teams auf der Nordschleife, und der Fahrerkader mit DTM-, WTCR- und 24h-gestählten Profis zeigt, dass die Bayern nur zu gerne mit den Konkurrenten von Manthey wieder gleichziehen wollen.
Starke Gesamtsiegkandidaten und Geheimtipps
Sieben Mercedes-AMG GT3 vertreten die Farben des Stuttgarter Herstellers in diesem Jahr, unter den drei Teams Black Falcon, GetSpeed und Mann Filter stach zuletzt vor allem die Black-Falcon-Mannschaft heraus: Sie eroberte beim 24h-Qualifikationsrennen die Pole Position und konnte sich auch sonst sehr gut in Szene setzen. Mit Platz fünf und zehn war das Team aus Meuspath am Schluss sogar zwei Mal in den Top 10 vertreten. Last but not least entsendet auch Audi – vertreten mit fünf sehr gut besetzten R8 LMS – eine Mischung aus Langstreckenspezialisten, DTM-Piloten und Nordschleifen-Assen zum 24h-Rennen. Phoenix, das Team Land und Car Collection sind hier die Einsatzteams. Und was die Ingolstädter Sportwagen drauf haben, zeigte Marcel Fässler zu Beginn des 24h-Qualirennens. Der Schweizer war mit der perfekten Reifenwahl am Start und brannte zu Beginn des Sechs-Stunden-Rennens ein wahres Feuerwerk an der Spitze des Feldes ab. Am Ende sprang für seinen R8 LMS Platz acht heraus.Für die richtige Würze im Kampf an der Spitze sorgen Privatteams, die ebenfalls über bärenstarke Einsatzgeräte verfügen. Konrad Motorsport etwa, die mit einem Lamborghini Huracan GT3 Evo antreten. Oder das Wochenspiegel-Team und Octane 126, die auf den Ferrari 488 GT3 setzen. Aus Fernost kommen Kondo Racing und KCMG mit ihren Nissan GTR Nismo GT3. Besonders die in Hongkong beheimatete KCMG-Truppe bewies mit dem Sieg in der Pro-AM-Wertung und dem sehr guten neunten Gesamtrang ihr Potenzial. Sehr interessant sind auch die Lexus-Einsätze: Mit Totoya Gazoo bringt das offizielle Werksteam des größten Automobilherstellers der Welt einen LC an den Start, das japanische Bandoh-Racing-Team kommt mit einem FC F GT3. Und dann ist da natürlich noch die Mannschaft um den US-Investor, Filmemacher und Nordschleifen-Fan James Glickenhaus. Seine Scuderia setzt mit dem Spezialaufbau SCG003C nicht nur eines der wohl schönsten Autos im Feld ein. Der Renner mit Sportwagen-Optik ist auch schnell: Platz sechs im 24h-Qualirennen zeigt das Potenzial der US-Truppe.
Der Tourenwagen-Weltcup kommt nach Deutschland
Das ADAC TOTAL 24h-Rennen ist auch Schauplatz für die deutsche Runde zum FIA Tourenwagen-Weltcup. Die höchste internationale Tourenwagenklasse wird auf der Nordschleife das fünfte von zehn Rennwochenenden bestreiten und damit in der Eifel ihren Halbzeitmeister küren. Die Chancen stehen gut, dass es dabei eine deutsche Beteiligung gibt. Denn im sehr stark besetzten „Supergrid“ – die fest eingeschriebenen Fahrer bringen es auf insgesamt 14 FIA-Meistertitel und 29 weitere Top-Titelgewinne – konnten sich bis dato die Piloten der deutschen All-inkl.com-Mannschaft sehr gut in Szene setzen. Die beiden Argentinier Esteban Guerrieri und Nestor Girolami legten in ihren Hoda Civic einen Blitzstart hin und katapultierten ihr Team an die Spitze der Tabelle, die es nun mit 296 Punkten vor Cyan Racing (258) und BRC Hyundai (236) anführt. Guerrieri kommt zum Heimspiel seines Teams als Tabellenführer. Er hat bislang 161 Zähler gesammelt und zuletzt auch in den Niederlanden die Führung verteidigt. Dort konnte sich Thed Björk im chinesischen TCR-Rennwagen von Lynk & Co auf Platz zwei setzen und damit Guerrieris Teamkollegen Girolami auf Platz drei verdrängen. Björk konnte vor allem bei der vorausgegangenen Runde in Zandvoort überzeugen, als er die Trainings-Bestzeit holte und im ersten und dritten Rennen des Wochenendes gewann.Im zweiten Lauf zementierte Esteban Guerrieri mit einem sauber herausgefahrenen Start-Ziel-Sieg die gerade von Teamkollege Girolami übernommene Tabellenführung. Die Plätze zwei und drei gingen an die Volkswagen-Piloten Benjamin Leuchter (DE) und Johan Kristoffersson (SE), die VW damit rechtzeitig zur deutschen Runde an der Spitze des Feldes zurückmeldeten. Im bisherigen Saisonverlauf zeigten aber auch Piloten der anderen im Feld vertretenen Marken – Audi, Alfa Romeo und Cupra – immer wieder starke Performance.
Rahmenprogramm mit zahlreichen Highlights
Zum tollen Motorsport am 24h-Wochenende tragen auch der Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup, die ADAC 24h-Classic sowie die Leistungsprüfung der Rundstrecken-Challenge (RCN) bei. Zahlreiche Events und Angebote abseits der Piste sind ebenfalls Publikumsmagnete. So etwa der Auftakt für das Rennwochenende beim Adenauer Racing Day am Mittwoch (19. Juni) und dem parallel stattfindenden One World Charity Cup – einem Fußballturnier für Fahrer und Fans.Am Donnerstag lockt die offizielle Autogrammstunde des 24h-Rennens in den ring°boulevard, wo zalhreiche Aussteller, Teams und Partner sich das ganze Wochenende präsentieren. Die Falken Drift Show in der Müllenbachschleife und der parallel stattfindende Pitwalk sind Highlights am Freitagabend. Im historischen Fahrerlager lockt die Fan-Arena mit Drift- und Motorrad-Stunt-Vorführungen sowie Demonstrationen der Sportholzfäller im Stihl Timbersports.