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ADAC GT Masters
16.09.2019

Orange1 by GRT Grasser siegt in Hockenheim

Heiße Phase im ADAC GT Masters 2019 und Orange1 by GRT Grasser mittendrin. Im Kampf um den Titel in der Teamwertung sorgten die drei Lamborghini Huracán GT3 EVO der Österreicher am vergangenen Wochenende auf dem Hockenheimring für die nächsten wichtigen Big Points. Mit ihrem Sieg im ersten Rennen setzten Christian Engelhart und Mirko Bortolotti die Erfolgsserie der #63 nahtlos fort. Am Sonntag eroberten Rolf Ineichen und Franck Perera mit Platz drei ein weiteres Podest für die #82.

Während sich Bortolotti und Engelhart im Fight um den Fahrertitel dem HCB-Rutronik Racing-Duo Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde geschlagen geben mussten, welches den Fahrertitel in Hockenheim vorzeitig sicherstellte, ist die Teamwertung noch nicht entschieden. Vor dem Finale auf dem Sachsenring vom 27. bis 29. September liegt Orange1 by GRT Grasser in der Gesamtwertung nur neun Punkte hinter dem Rivalen. Damit hat die Mannschaft aus Knittelfeld alle Chancen auf den begehrten Titel in der Team-Meisterschaft.


Lamborghini Huracán GT3 EVO #63 (Mirko Bortolotti/Christian Engelhart)

  • Qualifying 1: P2 – Rennen 1: P1
  • Qualifying 2: P10 – Rennen 2: P8

Bortolotti und Engelhart bestätigten auf dem Hockenheimring ihren Ruf als Samstagsfahrer des ADAC GT Masters. Mit seiner vierten Pole-Position in dieser Saison ebnete Bortolotti den Weg zum dritten Samstags-Sieg in Folge. Der Lamborghini-Werksfahrer übernahm im ersten Stint nach einem harten Kampf die Führung. Nach dem Fahrerwechsel sicherte Engelhart – wie schon in Zandvoort und auf dem Nürburgring – mit einer kontrollierten Fahrt den Sieg.

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Im zweiten Qualifying erreichte Engelhart den zehnten Platz. Durch die gemäß Reglement in Folge des Sieges aufgeladenen 30 Kilogramm Ballast gestaltete sich der Sonntag für das Fahrerduo schwierig. In dem nach einem Startunfall verkürzten Rennen ging Bortolotti auf Position acht schlussendlich die Zeit aus, um noch mehr Boden gutzumachen und den Kampf um den Fahrertitel offen zu halten. Bortolotti und Engelhart gehen als Zweite der Gesamtwertung ins Finale auf dem Sachsenring und wollen dort die Vizemeisterschaft verteidigen.

Mirko Bortolotti: „Das erste Rennen war für mich wie 30 Minuten Qualifying. Am Ende hat mir eine Überrundung in die Karten gespielt und ich konnte die Führung übernehmen. Es war nach Zandvoort und dem Nürburgring wieder ein perfekter Samstag für uns. Großes Kompliment ans gesamte Team. Am Sonntag wäre mit einer besseren Startposition vielleicht etwas mehr drin gewesen. Das Auto lag trotz des Erfolgsballasts sehr gut. Kurz vor Schluss bin ich aber auf einen Mercedes aufgelaufen, an dem ich nicht mehr vorbeikam. Mehr ging nicht.“

Christian Engelhart: „Durch die starke Vorarbeit von Mirko hatte ich im ersten Rennen eine super Ausgangsposition. Danach habe ich gepusht und mich darauf konzentriert, den Abstand konstant zu halten, damit die Gegner nicht in Schlagdistanz kommen. Die letzten Runden waren mit dem Öl auf der Strecke noch einmal richtig interessant. Am Sonntag konnte es mit den 30 Kilogramm Erfolgsballast nur schwer werden. Aber im Endeffekt war es für uns ein super Wochenende. Samstags haben wir das Rennen gewonnen und am Sonntag gute Punkte gemacht. Insofern bin ich sehr zufrieden und freue mich schon aufs Finale.“


Lamborghini Huracán GT3 EVO #82 (Franck Perera/Rolf Ineichen)

  • Qualifying 1: P8 – Rennen 1: P12
  • Qualifying 2: P2 – Rennen 2: P3

Lamborghini-Werksfahrer Perera und Gentleman Ineichen zeigten in Hockenheim erneut eine starke Leistung, die mit ihrem vierten Podestplatz in der laufenden Saison belohnt wurde.

Nachdem das Duo am Samstag auf Position zwölf in den Punkten gelandet war, stellte Perera den Lamborghini Huracán GT3 EVO mit der Startnummer 82 im zweiten Qualifying auf Startplatz zwei. Der Franzose hielt bis zum Fahrerwechsel den Anschluss an den Führenden, doch ein Problem beim Boxenstopp kostete wertvolle Sekunden. Ineichen ließ sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen und fuhr den dritten Platz souverän nach Hause.

Rolf Ineichen: „Wir haben das ganze Wochenende einen guten Job gemacht. Das Auto war nicht sehr einfach zu fahren, aber wir haben es trotzdem geschafft, das Maximum herauszuholen. Ich hatte am Sonntag ein gutes Rennen, aber mit Timo Bernhard auch viel Arbeit. Ich musste mich ziemlich strecken, damit er mich nicht überholt. Aber ich bin happy mit Platz drei und freue mich für das Team. Sie haben einen super Job gemacht. Der Titel in der Teamwertung ist immer noch offen und um den werden wir kämpfen bis zum Schluss.“

Franck Perera: „Es war wichtig, hier wieder ein gutes Wochenende zu haben. Ich habe am Start des zweiten Rennens versucht, am Audi dran zu bleiben. Ich hätte eine Chance zum Angriff gehabt, aber ich wollte nicht mit ihm kollidieren. Danach war er etwas schneller und ich habe nur versucht, den Anschluss zu halten und die Reifen zu schonen, um Rolf eine gute Ausgangslage zu ermöglichen. Leider hatten wir beim Boxenstopp ein kleines Problem, das uns den zweiten Platz gekostet hat. Aber Rolf hat einen tollen Job gemacht und das Podium gerettet. Es war gut, wieder auf dem Treppchen zu stehen.“


Lamborghini Huracán GT3 EVO #19 (Michele Beretta/Marco Mapelli)

  • Qualifying 1: P9 – Rennen 1: P14
  • Qualifying 2: P16 – Rennen 2: P22

Die Startnummer 19 erlebte in Hockenheim abermals ein schwieriges Wochenende. Obwohl die Pace mit zwei Top-Ten-Platzierungen in den Qualifyings vielversprechend war, wurde die Leistung von Beretta und Mapelli nicht mit den erhofften Resultaten belohnt. Beretta fuhr für das erste Rennen den neunten Startplatz heraus, doch nach einer Strafe aus dem Training musste der Lamborghini-Junior von der 19. Position ins Rennen gehen.

Mit Platz 14 holten er und Mapelli am Samstag trotz der schwierigen Ausgangslage noch ein Punkteresultat. Im zweiten Qualifying fuhr Lamborghini-Werkspilot Mapelli den 16. Startplatz heraus, nachdem seine schnellste Runde aufgrund eines Verstoßes gegen die Track Limits gestrichen wurde. Nach einer Kollision mit einem Kontrahenten erhielt der Italiener im Rennen eine Durchfahrtsstrafe, wodurch jegliche Hoffnung auf Punkte früh begraben werden musste.

Michele Beretta: „Das war ein hartes Wochenende. Wir wurden bestraft, weil wir im Freien Training die Linie am Boxeneingang minimal überfahren haben. Dafür haben wir eine Startplatzstrafe von zehn Positionen für das erste Rennen bekommen. Die Rundenzeit im ersten Qualifying war anständig, aber durch die Strafe war das Rennen für uns sowieso schon gelaufen. Letztendlich war es in beiden Läufen etwas chaotisch. Im zweiten Rennen sind wir mit einem Auto kollidiert, das nach dem Startunfall eigentlich hinter uns war, aber beim Restart wieder vor uns starten durfte. Dafür haben wir eine Strafe bekommen und damit war auch der zweite Lauf für uns erledigt.“

Teamchef Gottfried Grasser: „Unter dem Strich war es ein gutes Wochenende für uns. Der Sieg von der #63 im Samstagsrennen war wieder eine klasse Vorstellung. Die Jungs haben alles gegeben und das Team hat einen super Job gemacht. Im zweiten Rennen hatten wir uns für Mirko und Christian mehr erhofft, aber Platz acht war das Maximum. Mit den 30 Kilogramm Erfolgsballast sind sie trotzdem ein starkes Rennen gefahren. Von der #82 war es am Sonntag auch wieder ein ganz tolles Rennen. Franck ist einen super ersten Stint gefahren. Leider haben wir beim Losfahren nach dem Boxenstopp etwas gepatzt. Aber Fehler passieren. Es hat nur ein bisschen wehgetan, weil wir dadurch einen Platz verloren haben. Aber mit Platz drei können wie trotzdem sehr zufrieden sein. Rolf hat sich wieder gegen Timo Bernhard durchgesetzt, und der ist beileibe kein Schlechter. Da kann er wirklich stolz drauf sein. Die #19 hatte das ganze Wochenende über etwas zu kämpfen. Sie haben sich beim Setup vergriffen und nicht das Optimum aus dem Wochenende herausgeholt. Da wäre sicher etwas mehr gegangen. Aber durch die Strafen und ein paar Fehler in den Rennen haben sie sich das selbst verbaut. Was den Fahrertitel für die #63 anging, wussten wir sowieso, dass es eng wird. Mit dem Punkterückstand deutete alles darauf hin, dass wir eher um die Vizemeisterschaft kämpfen. Was für uns realistisch war und auch noch ist, ist der Titel in der Teamwertung. Da sieht es noch sehr gut aus. Am Sachsenring wird unser Fokus voll darauf liegen, diese Meisterschaft zu gewinnen.“
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