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FIA Formula 3 Championship
17.07.2019

Lirim Zendeli: „Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt“

Bis zum letzten Wochenende war die traditionsreiche Rennstrecke von Silverstone noch unbekanntes Terrain für den Bochumer Lirim Zendeli. Doch das sollte sich für den Sauber-Junior-Piloten beim vierten Lauf der FIA Formel-3 ändern. „Silverstone ist schon etwas ganz Besonderes. An jeder Ecke spürst du die Geschichte des Motorsports. Es war mir ein großes Vergnügen, hier an den Start gehen zu dürfen“, so der 19-Jährige.

Welchen Schwierigkeitsgrad die 5.900 Meter für ihn bereit hielt, fasst Lirim Zendeli wie folgt zusammen: „Auch wenn ich mich theoretisch sehr akribisch auf meine Aufgabe vorbereitet habe, so musste ich mir an diesem Wochenende eingestehen, dass da noch einiges auf mich zu kommt. Silverstone ist alles andere als einfach zu fahren. Hier kommt es eindeutig darauf an, dass du sehr gute Streckenkenntnisse hast und das dein Timing stimmt.“

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Setzte der Sauber-Junior-Pilot noch im ersten freien Training mit Platz fünf ein riesiges Ausrufezeichen, so wurden all seine Erwartungen mit Platz 17 im Zeittraining zu Nichte gemacht. „Obwohl ich meine Rundenzeit um eine knappe Sekunde im Zeittraining steigern konnte, hatte ich das Gefühl, dass mein Timing nicht ganz passt. Ich hätte da noch mehr Zeit raus holen können. Doch das ist eindeutig eine Frage der Erfahrung auf diesem Rundkurs“, analysiert der Youngster die Situation.

Die Gesetze im Rennen sehen jedoch ganz anders aus. Wieder einmal zeigte Lirim Zendeli sein Können. „Ich habe in Rennen die Gabe, die Situation gut einschätzen zu können – und keine überstürzten Manöver zu starten. Stattdessen lautet mein Credo: Lieber Lernen, Taktieren und im richtigen Moment das Überholmanöver starten. Diesmal habe ich wieder viel dazu gelernt. Wenn du schneller bis als dein Vordermann, bedeutet das nicht automatisch, dass du ihn einfach überholen kannst. Denn aufgrund der schnellen Kurvenkombinationen verlierst du in Silverstone als Hintermann sehr viel downforce (Anpressdruck – mechanischer Grip) – attackieren ist also sehr schwierig. Bis jetzt wusste ich von dem Phänomen mit dem downforce nur in der Theorie. Doch es nun selber zu spüren, war eine ganz neue Erfahrung für mich“, erklärt Lirim Zendeli. 

Nach Platz 15 in seinem ersten Rennen stellte der Sauber-Junior-Pilot seinen Formel-3-Boliden im zweiten Rennen auf Platz neun ab. Anschließend sagt Zendeli dazu: „Ich fand immer besser zu meinem Rhythmus und konnte das Gelernte immer besser umsetzen. Das Rennen war einfach grandios. Das hat mir großen Spaß gemacht. Dafür möchte ich mich bei jedem Einzelnen im Team, meinen Partnern sowie meinen Eltern bedanken. Ich kann es nicht erwarten, dass es nun zum Hungaroring geht. Auch wenn ich mit Platz neun es nur um Haaresbreite verpasst habe weitere Punkte für die Meisterschaft mit zu nehmen, so bin ich mit Platz 16 im Gesamtklassement nach nur vier Rennen mehr als zu frieden.“