Bereits auf der ersten Etappe der Highspeed-Schotter-Rallye setzten sich Lappi/Ferm und Ogier/Ingrassia in der Spitzengruppe fest – ein starker Einstand für den mit einem Upgrade an der Vorderachse weiterentwickelten Citroën C3 WRC. Lokalmatador Lappi, der sein Heimspiel 2017 bereits einmal gewonnen hatte, verbesserte sich im Laufe der ersten elf Prüfungen mit einer Reihe von Top-Drei-Zeiten vom neunten auf den dritten Rang. Rückstand zum Spitzenreiter: hauchdünne 2,4 Sekunden. Besondere Vorkommnisse: keine. Gleiches galt für Teamkollege Ogier und seinen Citroën C3 WRC. Allerdings kämpfte der WM-Zweite mit den schwierigen Gripverhältnissen durch seine frühe Startposition. Mit 15,3 Sekunden Rückstand hielt aber auch der Franzose Schlagdistanz zur Spitze.
Auf der zweiten Etappe, durch die Mischung aus ultraschnellen und kurvigen Prüfungen die anspruchsvollste des Wochenendes, legten Lappi und Co-Pilot Ferm noch mal nach. Mit einer Bestzeit auf WP 16 schoben sich die Finnen auf den zweiten Platz nach vorn. Auf WP 18 war ihr Citroën C3 WRC erneut das schnellste Auto im Feld, mit dem zweiten Prüfungssieg des Tages festigten Lappi/Ferm ihre Position. Das Duo Ogier/Ingrassia behauptete den fünften Platz. Ein Kraftakt für Ogier, der in der Nacht krankheitsbedingt kaum geschlafen hatte.
Auf den vier Prüfungen des Abschlusstages wehrte sich Lappi erfolgreich gegen die Angriffe seines Verfolgers Jari-Matti Latvala (Toyota) und brachte den zweiten Platz ins Ziel. Teamkollege Ogier rang mit Andreas Mikkelsen (Hyundai) um den vierten Platz, musste sich aber denkbar knapp mit 2,7 Sekunden Rückstand geschlagen geben. Zusätzlich zu den zehn Zählern für Platz fünf strich der Titelverteidiger noch zwei Bonuspunkte für die viertbeste Zeit auf der finalen Power Stage ein.
Die nächste Station führt die Rallye-WM und das Citroën Total World Rally Team nach Deutschland. Insgesamt 19 anspruchsvolle Wertungsprüfungen über 343,95 Kilometer im Saarland und in den umliegenden Regionen stehen beim zehnten WM-Lauf vom 22. bis 25. August auf dem Programm.
Stimmen nach der Rallye
Sébastien Ogier: „Ein harter Kampf bis zum Schluss. Wir hatten noch versucht, einen Platz gutzumachen, das ist aber nicht gelungen. Sicherlich sind wir nicht mit dem Ziel nach Finnland gekommen, Fünfter zu werden, aber mehr war diesmal nicht drin. Am Samstag war es in meinem geschwächten Zustand schwer genug, das Auto überhaupt auf der Strecke zu halten. Schade, wir haben wertvolle Punkte liegen lassen müssen.“Esapekka Lappi: „Ich freue mich sehr für das Team – es hat sich dieses tolle Ergebnis mehr als verdient. Als es in der ersten Saisonhälfte nicht rundlief, hat man mir die nötige Ruhe und Unterstützung entgegengebracht. Wir alle zusammen haben hart gearbeitet, den C3 WRC besser an meinen Fahrstil anzupassen, insbesondere beim Frontdifferenzial. Und was soll ich sagen: Ich hatte hier in Finnland von den ersten Metern an ein extrem sicheres Gefühl in dem Auto. Ich hoffe, ich kann dieses Level in den restlichen Saisonläufen halten.“
Pierre Budar, Teamchef Citroën Racing: „Nach Monaten mit Ups und Downs freut es mich, dass Esapekka und Janne ihr unzweifelhaftes Potenzial wieder haben aufblitzen lassen. Sie haben einfach Zeit gebraucht, um das Optimum aus dem Auto herauszuholen. Wir haben die beiden aber auch mental unterstützt. Und wenn man sieht, wie relaxt sie hier unterwegs waren, muss man sagen, dass sich auch das ausgezahlt hat. Ich bin zuversichtlich, dass sie das hier gezeigte Niveau in den kommenden Rallyes halten können. Sébastien und Julien haben auf der ersten Etappe unter der zweiten Startposition gelitten. Als sie am zweiten Tag hätten angreifen können, war Sébastien durch seine Krankheit so geschwächt, dass auch nicht viel ging. Dass sie sich bei einer solch anspruchsvollen Rallye trotzdem unter den besten Fünf haben platzieren können, beweist ihre Extraklasse.“