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Rallye WM
18.02.2019

Ford Fiesta WRC hat sein Potenzial in Schweden unter Beweis gestellt

Nach einem spannenden Kampf um die Führung und ingesamt fünf Bestzeiten auf den 19 Wertungsprüfungen (WP) der Rallye Schweden hat M-Sport Ford den zweiten WM-Lauf der Saison mit Rang fünf für Elfyn Evans/Scott Martin beendet. Nachwuchsstar Teemu Suninen sorgte gemeinsam mit Beifahrer Marko Salminen für die Überraschung des Wochenendes, als er auf der Freitagsetappe mit dem rund 380 PS starken Ford Fiesta WRC zum ersten Mal in seiner WM-Karriere Rang eins übernahm und als Spitzenreiter in den Samstag startete.

Ein Abstecher in eine Schneebank kostete den 25 Jahre jungen Finnen jedoch wertvolle Sekunden, ein weiterer Ausrutscher mit Baumkontakt sorgte am Samstagnachmittag dann für das vorzeitige Aus. Nach dem Neustart am Sonntag erreichten Suninen/Salminen das Ziel noch auf der 21. Position. Lokalmatador Pontus Tidemand erlebte zusammen mit Copilot Ola Floene im dritten M-Sport-Fiesta, der auf der achten Generation des in Köln-Niehl produzierten Kleinwagens basiert, eine steile Lernkurve. Der Schwede wurde bei seinem erst zweiten Start mit einem World Rally Car der aktuellen Generation bei seinem Heimspiel als Achter gewertet.

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Elfyn Evans hatte seine Chancen auf ein Topresultat bereits am Freitag minimiert, als er durch einen Dreher schon früh eine halbe Minute einbüßte. Mit drei WP-Bestzeiten und einer ansonsten fehlerfreien Vorstellung kämpfte sich der Waliser jedoch schnell wieder in die Spitzengruppe zurück. Am Ende fehlten ihm lediglich zehn Sekunden auf einen Podestrang. Als Drittschnellster der abschließenden „Power Stage“ ließ er sich drei zusätzliche WM-Punkte gutschreiben.

In der neuen WRC 2-Pro-Kategorie erlebte der Rallye-Monte Carlo-Klassensieger Gus Greensmith angesichts der schwierigen Streckenbedingungen bei der von deutlichen Plusgraden gekennzeichneten Schnee-Rallye ein lehrreiches Wochenende, das der Brite mit dem Ford Fiesta R5 auf Rang drei der Pro-Wertung abschloss. Sein polnischer Teamkollege Lukasz Pieniazek machte mehrmals Bekanntschaft mit Schneewänden und belegte am Ende Rang fünf.

„Platz fünf und acht in der Gesamtwertung sind nicht unser Traumresultat – unterm Strich haben wir dennoch ein positives Wochenende hinter uns“, betont M-Sport-Teamchef Richard Millener. „Das ganze Team hat sehr hart an der Weiterentwicklung des Ford Fiesta WRC gearbeitet. Wir konnten in Schweden zeigen, dass er schnell genug ist, um Wertungsprüfungen zu gewinnen und um den Sieg mitzukämpfen. Teemu Suninen hat zum ersten Mal eine WM-Rallye angeführt und bewiesen, dass er das Zeug für Topergebnisse hat. Sicher sind ihm auch Fehler unterlaufen, doch das gehört für einen jungen Fahrer wie ihn mit zum Geschäft, wenn er zur Weltspitze aufschließen will. Mich hat es begeistert, wie schnell er anschließend wieder in seinen Rhythmus gefunden hat. Auch Elfyn Evans ließ mit drei WP-Bestzeiten keinen Zweifel an seinem Speed aufkommen, er ärgert sich über seinen Ausrutscher am Freitag am allermeisten. Ohne dies hätte ein Podestergebnis problemlos in Reichweite gelegen. Ich bin mir sicher, dass er schon bald erneut einen Pokal in der Hand halten wird. Pontus Tidemand wurde am Freitag von technischen Problemen eingebremst, dies hat ihm für die beiden letzten Etappen eine schlechte Startposition eingebracht. Dennoch konnte er sein Talent unter Beweis stellen. Ich hoffe, wir sehen ihn bald erneut im Ford Fiesta WRC.“

Elfyn Evans / Scott Martin (Ford Fiesta WRC, Startnummer 33, Platz: 5, WM-Rang: 7): „Wir waren an diesem Wochenende über weite Strecken ziemlich schnell“, so der 30-jährige Evans. „Mit 75 Prozent der Wertungsprüfungen können wir zufrieden sein. Über die anderen 25 Prozent ärgere ich mich sehr, da lief es nicht so gut wie erhofft. Wir hätten locker auf dem Podium stehen können. Aber es gibt auch eine Menge Positives, denn unser Ford Fiesta WRC hat gegenüber dem Vorjahr einen großen Schritt nach vorne gemacht. Wir wissen schon jetzt, dass wir bei den bevorstehenden Schotter-Rallyes konkurrenzfähig sein sollten. Darauf freue ich mich bereits.“

Teemu Suninen / Marko Salminen (Ford Fiesta WRC, Startnummer 3, Platz 21, WM-Rang: 14): „Unser Tempo war richtig gut, daraus ziehe ich eine Menge Selbstvertrauen für den weiteren Verlauf der Saison“, so Suninen. „Doch wir haben uns Fehler erlaubt und die Rallye Schweden ohne weiteren WM-Punkt beendet. Trotzdem sehen wir das Gute: Zum ersten Mal konnte ich einen WM-Lauf anführen, der Fiesta WRC fühlte sich wirklich prima an. Darauf bauen wir auf und bereiten uns jetzt so gut wie möglich auf die Rallye Mexiko vor.“

Pontus Tidemand / Ola Floene (Ford Fiesta WRC, Startnummer 7, Platz 8, WM-Rang: 12): „Mit einem so unglaublichen Ford Fiesta WRC bei meinem WM-Heimspiel an den Start zu gehen – da ist ein Traum für mich in Erfüllung gegangen“, gesteht der 28 Jahre alte Tidemand. „Es war ein fantastisches Erlebnis! Schade, dass wir von den Problemen am Freitag eingebremst wurden, aber das kann passieren. Ich habe jede Menge gelernt und bin immer schneller geworden. Ich freunde mich langsam auch mit der aerodynamischen Performance des Autos in schnellen Kurven an. Für mich hätte die Rallye noch viel länger dauern dürfen! Ich hoffe, ich bekomme im Laufe des Jahres noch mehr Gelegenheiten am Steuer des Fiesta WRC.“


Die deutschen Ford Fiesta R2-Piloten in der Junior-WM

Julius Tannert konnte zum Auftakt seiner dritten Saison in der Junior-Weltmeisterschaft (JWRC) mit schnellen Zeiten überzeugen und rangierte bei diesem WM-Lauf, den üblicherweise die Skandinavier unter sich ausmachen, bereits auf Platz drei der Nachwuchswertung. Ein Ausritt in den Schnee beschädigte jedoch die Kühler seines Fiesta R2T und warf den Zwickauer am Samstagnachmittag aus dem Rennen. Er wurde nach dem Neustart am Sonntag noch als Elfter gewertet.

Nico Knacker aus Siedenburg erlebte ein Schweden-Debüt, wie es für einen Kontinentaleuropäer bei dieser Winter-Rallye fast unvermeidlich ist: mit vielen Aha-Erlebnissen. „Wir haben uns für das Debüt in der Junior-Rallye-Weltmeisterschaft zwei Ziele gesetzt“, so der 21-Jährige. „Zum einen wollten wir das Ziel erreichen – das ist uns geglückt. Wir konnten wirklich jeden Kilometer der Rallye fahren und damit wichtige Erfahrungen sammeln. Zum anderen wollten wir keinen Fehler machen. Das ist uns nur bedingt gelungen, da uns die eine oder andere Schneewand zum Verhängnis wurde. Die untypischen Bedingungen dieser Rallye Schweden mit Tauwetter, das für besonders schlechte Streckenverhältnisse sorgte, machten es uns nicht leichter. An diesen Erfahrungen werden wir wachsen. Letztendlich sind wir froh, das Ziel als Zwölfte in der JWRC erreicht zu haben.“