Dienstag, 26. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
Rallye WM
13.05.2019

Hyundai und Loeb bei Chile-Premiere auf dem Podium

Der erste WM-Lauf Chiles in der Rallyegeschichte endete mit einem Erfolg von Hyundai Motorsport und einer weiteren Premiere: Zum ersten Mal seit seinem Wechsel ins Cockpit des Hyundai i20 Coupe WRC Anfang des Jahres jubelte Rekordchampion Sébastien Loeb auf dem Podium. Zusammen mit Beifahrer Daniel Elena belegte er bei der anspruchsvollen Schotterrallye nach starker Leistung Platz drei. Teamkollege Andreas Mikkelsen und Co-Pilot Anders Jæger-Amland punkteten als Siebte ebenfalls. Die belgische Paarung Thierry Neuville und Nicolas Gilsoul musste hingegen nach einem Highspeed-Unfall mit mehrfachem Überschlag am zweiten Tag aufgeben.

Loeb hat sich seinen ersten Podesterfolg als Hyundai-Pilot hart erkämpft. Nach einem verhaltenen Start lag Loeb nach der ersten Prüfung auf Platz acht, verbesserte sich aber im Verlauf des Freitags noch auf Rang sechs. Mit zwei Prüfungssiegen und drei zweiten Plätzen am Samstag schob sich der Elsässer auf den dritten Platz nach vorn, nur fünf Sekunden hinter dem Zweitplatzierten Sébastien Ogier. Das Duell der beiden Franzosen sorgte auch auf der Abschlussetappe für Hochspannung. Loeb sicherte sich am Sonntag einen weiteren Prüfungssieg und zwei Bonuspunkte für den vierten Platz auf der Powerstage, konnte seinen Rivalen aber letztlich nicht mehr überholen.

Anzeige
Teamkollege Andreas Mikkelsen konnte nicht an die starke Leistung in Argentinien anknüpfen, wo er als Zweiter hinter Thierry Neuville für einen Doppelsieg von Hyundai Motorsport gesorgt hatte. Im chilenischen Rallye-Neuland tat sich der Norweger schwer, seinen Rhythmus zu finden. Als Siebter sammelte er aber auch wichtige Punkte in der Herstellerwertung, die Hyundai weiterhin anführt.

Thierry Neuville beendete den ersten Tag nach einer Bestzeit auf Platz vier liegend und verbesserte sich mit einem weiteren Prüfungssieg in der Eröffnungsprüfung am Samstag auf Platz drei. Doch bereits auf der nächsten Prüfung endete seine Aufholjagd jäh: Nach einem mehrfachen Überschlag wurden Neuville und Beifahrer Gilsoul zur Kontrolle in ein Krankenhaus gebracht, wo aber keine größeren Verletzungen festgestellt wurden. Somit steht einer Rückkehr ins Cockpit des Hyundai i20 Coupe WRC beim anstehenden Lauf in Portugal vom 30. Mai bis zum 2. Juni nichts im Wege.


Team-Info: Loeb/Elena (Hyundai i20 Coupe WRC #19)

  • Erster Podiumserfolg als Hyundai-Pilot
  • Sprung auf Tabellenplatz sechs

Sébastien Loeb: „Die Premiere in Chile war eine herausfordernde Rallye, aber auch eine, die viel Spaß gemacht hat. Es ist schon eine Weile her, dass ich mich so wohl in einem Rallyeauto gefühlt habe, wie hier in meinem Hyundai i20 Coupe WRC. Das zeigt, dass wir eindeutig in die richtige Richtung arbeiten. Der Vorsprung von Ogier war letztlich zu groß, um ihn noch überholen zu können, aber mich mit ihm messen zu können, hinterlässt ein gutes Gefühl. Wir haben heute wichtige Punkte für das Team in der Herstellerwertung gesammelt. Es freut mich, dass wir so einen Beitrag für die Mission Titelverteidigung geleistet haben.“


Team-Info: Mikkelsen/Jæger (Hyundai i20 Coupe WRC #89)

  • Zu aggressiver Aufschrieb verhindert besseres Ergebnis
  • Am Ende ohne unnötiges Risiko Punkte gesammelt

Andreas Mikkelsen: „Nach dem starken Auftritt in Argentinien war diese Rallye eine große Enttäuschung. Schuld ist ganz klar ein zu aggressiver Aufschrieb. Nachdem wir uns damit früh ein paar Schreckmomente eingehandelt hatten, war das Vertrauen in unser ‚Gebetbuch' weg. Irgendwann war der Abstand nach vorn und hinten so groß, dass wir uns darauf fokussiert haben, die paar Punkte sicher ins Ziel zu bringen. Jetzt blicken wir auf die nächste Rallye.“


Team-Info: Neuville/Gilsoul (Hyundai i20 Coupe WRC #11)

  • Zwei Prüfungssiege bis zum Unfall
  • Vom ersten auf den dritten Platz in der Gesamtwertung abgerutscht

Thierry Neuville: „Die wichtigste Nachricht ist natürlich, dass Nicolas und ich nach dem Crash wohlauf sind. Unser Auto hat die Wucht der Überschläge gut absorbiert. Der Grund für den Abflug war, dass auch unser Aufschrieb zu optimistisch war. Ich freue mich jetzt auf die nächste Rallye in Portugal, die wir im letzten Jahr gewonnen haben. Wir haben in Chile gezeigt, dass unser Team immer stärker und unser Auto immer schneller wird.“


Andrea Adamo: „Das war der Loeb, wie wir ihn aus früheren Jahren kennen“

Teamdirektor Andrea Adamo sagte: „Sébastien und Daniel haben großartige Arbeit am Wochenende geleistet und sind mit dem ersten Podiumserfolg als Hyundai-Fahrerpaarung belohnt worden. Das war der Sébastien Loeb, wie wir ihn aus früheren Jahren kennen. Mit seiner starken Rallye hat er unsere Titelambitionen vital gehalten. Dankbar sind wir auch, dass der Unfall von Thierry und Nicolas keine so schlimmen Folgen hatte, wie er hätte haben können.“