Rallye WM
03.06.2019
Karger Lohn für starke Vorstellung von M-Sport Ford bei WM-Rallye Portugal
Speziell Suninen legte gleich zu Beginn des Schotterklassikers mit bemerkenswertem Tempo los. Der 25-Jährige glänzte auf der Freitagsetappe mit Topergebnissen und setzte auf der fünften Wertungsprüfung (WP) sogar eine Gesamtbestzeit. Dies führte ihn bis auf 13,2 Sekunden an den Spitzenreiter heran. Auf der nächsten WP büßte er aufgrund einer geborstenen Bremsleitung jedoch über eine Minute ein. Dies warf den Finnen und seinen 40-jährigen Beifahrer zunächst auf die sechste Position zurück. Mit einer beständigen Fahrt auf den verbliebenen 14 Prüfungen kämpfte sich das Duo wieder nach vorne und schrammte nur knapp an einem Podiumsergebnis vorbei. Als Viertschnellster der finalen "Power Stage" fügte er seiner Punkteausbeute zwei weitere Zähler zu und machte in der Fahrer-WM-Wertung einen großen Sprung von der zehnten auf die sechste Position.
Auch Evans sah zu Beginn der in Porto beheimateten Rallye wie ein Kandidat für eine Podestplatzierung aus. Auf der WP 5 lockerte sich jedoch eine Steckverbindung des elektronisch geregelten Gaspedals. Der auch als Mechaniker begabte Waliser konnte den Fehler noch auf der Prüfung beheben, verlor jedoch mehr als vier Minuten. Da ihn dies Missgeschick ans Ende des World Rally Car-Felds zurückwarf, musste Evans am Samstag und Sonntag als jeweils Erster auf die dann noch staubigen Strecken. Das hiermit verbundene Handicap vereitelte jede weitere Chance auf konkurrenzfähige Zeiten. Gemeinsam mit Copilot Scott Martin behielt der 30-Jährige jedoch die Konzentration aufrecht, vermied auch weiterhin jeden Fehler und profitierte von Missgeschicken oder Ausfällen anderer Teilnehmer und rückte bis zur Zielrampe am Sonntagmittag wieder auf den sechsten Rang nach vorne. In der Fahrertabelle verbesserte sich der Brite von Platz fünf auf vier.
Letztlich unbelohnt blieb das starke Debüt von Gus Greensmith am Steuer eines World Rally Cars der neuen Generation: Der Engländer ließ mit einer ganzen Reihe schneller Zeiten aufhorchen und wäre in die Punkteränge gefahren. Auf der letzten WP ging der Sprung über die berühmte "Fafe"-Kuppe jedoch schief und Greensmith musste seinen Ford Fiesta WRC, der auf dem in Köln-Niehl produzierten Kleinwagen basiert, kurz vor dem Ziel abstellen.
"Am Ende des Tages haben wir eine für uns enttäuschend verlaufene Rallye noch mit einem annehmbaren Ergebnis beendet - sowohl Teemu Suninen als auch Elfyn Evans waren mit unserem Ford Fiesta WRC definitiv schnell genug, um wie im Vorjahr den Sprung aufs Podium zu schaffen", erläutert M-Sport-Teamchef Richard Millener. "Nachdem beide Autos jedoch von Problemen zurückgeworfen wurden, konnten wir nicht mehr viel unternehmen. Jeder weiß, welchen Nachteil es bei diesem WM-Lauf mit sich bringt, als Erste auf die Strecke gehen zu müssen. Unglücklicherweise lag diese Aufgabe am Samstag und Sonntag bei uns. Dennoch haben unsere beiden Werksfahrer einen kühlen Kopf bewahrt und für uns noch vergleichsweise viele WM-Punkte herausgeholt. Beeindruckt hat uns das Debüt von Gus Greensmith am Steuer des Fiesta WRC. Ich denke, mit seinem Speed und ganz generell mit seiner positiven Herangehensweise konnte er einige Leute positiv überraschen. Auch wenn er das Ziel nicht erreicht hat, so lief er das gesamte Wochenende mit einem breiten Lachen im Gesicht durch den Service-Park. Mal abwarten, ob wir ihn im Laufe der Saison ein weiteres Mal in einem World Rally Car erleben werden."
Teemu Suninen / Marko Salminen (Ford Fiesta WRC, Startnummer 3); Platz: 4; WM-Rang: 6: "Wir können mit diesem Ergebnis zufrieden sein. Ein Jammer, dass wir am Freitag dieses Problem hatten. Angesichts unserer Startposition, die daraus für den Rest des Wochenendes resultierte, waren uns anschließend die Hände gebunden", so Suninen. "Am Freitagmorgen haben wir deutlich gezeigt, wie schnell wir und der Ford Fiesta WRC sind. Aber wir konnten wichtige WM-Punkte sammeln und auch auf der ,Power Stage' zwei Zähler einfahren, das war ebenfalls gut."
Elfyn Evans / Scott Martin (Ford Fiesta WRC, Startnummer 33); Platz: 5; WM-Rang: 4: "Wir sind ziemlich gut ins Wochenende gestartet. Es lief noch nicht perfekt, aber das Tempo passte", betont Evans. "Dann jedoch haben wir durch den Defekt leider viel Zeit verloren, aber so etwas kann immer mal passieren. Danach konnten wir nicht mehr viel ausrichten. Ehrlich gesagt sind wir mit Platz fünf deutlich besser davongekommen, als wir es uns am Freitagabend ausgerechnet haben."
Gus Greensmith / Elliot Edmondson (Ford Fiesta WRC, Startnummer 44); Platz: Ausfall; WM-Rang: 14: "Alles in allem ein wirklich tolles Wochenende und eine großartige Erfahrung für uns. Irgendwie hat sich alles zusammengefügt und wir sind relativ schnell in Fahrt gekommen. Immer wieder an die Zeiten von Elfyn und Teemu heranzureichen, damit hatte ich bei meinem ersten Start mit einem modernen World Rally Car nie gerechnet. Schade nur, dass unsere Rallye 200 Meter vor dem Ziel vorzeitig beendet war."