Die historische Entscheidung zugunsten von Sébastien Ogier und Julien Ingrassia fiel auf der letzten der 16 Wertungsprüfungen der diesjährigen Rallye Monte Carlo. Vor der Power Stage hatten die sechsmaligen Weltmeister als Führende der Gesamtwertung einen Vorsprung von lediglich 0,4 Sekunden. Auf den letzten 13,58 der insgesamt 324 Wertungskilometer war mehr denn je ein kühler Kopf gefragt. Zumal ein Problem mit dem Gaspedal des Citroën C3 WRC die Konzentration der Titelverteidiger am vierten und letzten „Monte“-Tag bereits enorm gefordert hatte.
Doch Ogier und Ingrassia bewiesen erneut ihre besondere Klasse: Mit der zweitbesten Zeit auf der 16. Wertungsprüfung und einem Zeitvorsprung von am Schluss 2,2 Sekunden brachten sie den 100. Laufsieg von Citroën in der Rallye-Weltmeisterschaft ins Ziel. Für Sébastien Ogier war es der sechste Sieg bei seiner Heimrallye in Folge und sein siebter Sieg bei der „Monte“ insgesamt.
Der Schlüssel zu diesem historischen Erfolg war die von Anfang an intelligente Strategie bei den zwischen Schnee, Eis, nassem und trockenem Asphalt wechselnden Bedingungen. Nach den beiden teils eisigen, teils trockenen Nachtprüfungen am Donnerstag war Ogier Zweiter. Am zweiten Tag fuhr er nach sieben Jahren erstmals wieder Bestzeiten für Citroën, übernahm ab der siebten Wertungsprüfung die Gesamtführung und behauptet sie von da an – vor allem dank seiner gegenüber den Wettbewerbern meist besseren Reifenwahl.
Für Esapekka Lappi hingegen begann der Saisonauftakt 2019 in den französischen Alpen rund um das Fürstentum Monaco mit einem Ausfall. Nachdem der Team-Neuzugang aus Finnland trotz seiner vorsichtig ausgelegten Monte-Carlo-Strategie zeitweise auf Gesamtrang vier gelegen hatte, kollidierte er in der vorletzten Wertungsprüfung des zweiten Tages mit einem Stein. Dabei wurden die linke Vorderradaufhängung und die linke Antriebswelle seines Citroën C3 WRC beschädigt. Nach der Reparatur in der Nacht von Freitag auf Samstag nahm Lappi als 23. die Rallye wieder auf, musste aber in der ersten Samstagsprüfung mit Motorproblemen endgültig aufgeben.
Stimmen nach der Rallye
Pierre Budar, Teamchef Citroën Racing: „Das ist ein sensationeller Sieg. Ein symbolischer, denke ich, und ein großes Statement. Für uns war es extrem wichtig, unseren 100. WRC-Sieg gleich beim ersten Lauf der Saison zu sichern, dazu noch bei solch einem ikonischen Event, der größtenteils in Frankreich ausgetragen wird. Sébastien und Julien haben bei sehr schwierigen Straßenverhältnissen eine majestätische Leistung abgeliefert.“Sébastien Ogier: „Die letzte Prüfung war stressig und schwierig wegen unseres kleinen Problems mit dem Gaspedal. Selbst beim Bremsen hat unser Auto noch weiter beschleunigt. Dank dem guten Rat unseres Team konnten wir das aber beheben. In der Schlussprüfung haben wir dann voll angegriffen und es hat geklappt. Es war ein Nonstop-Kampf, doch wir haben ihn gewonnen. Natürlich sind wir sehr stolz auf diesen Erfolg bei unserem ersten Einsatz für Citroën mit dem C3 WRC. Jetzt können wir Citroëns 100. Geburtstag mit Stil feiern.“