„Perfekt“, freute sich Assenheimer über seinen dritten VLN-Gesamtsieg. „Maro und ich wussten, dass die Konkurrenz stark sein würde, vor allem im eigenen Lager. Das war ein unglaublich spannendes Rennen – mit dem besseren Ende für uns.“ Mit einem Grinsen entgegnete Haupt: „Für mich ist es doppelt schlimm, von den Teamgefährten geschlagen zu werden. Wir hätten gerne den Vorjahressieg wiederholt.“
„Typisch Eifel. Zum Glück fahre ich gerne im Nassen“, beschrieb Pole-Sitter Engel seine Erinnerungen an das Zeittraining. Der Wahlmonegasse setzte zu Beginn der Session früh die Bestzeit, danach waren aufgrund von Nebel und zunehmendem Regen keine Verbesserungen mehr möglich. Auch die erste Stunde des Rennens war noch von Regen geprägt. Und Engel warf gegen Fabian Schiller im GetSpeed-Mercedes-AMG und Stippler im Phoenix-Audi seine gesamte Erfahrung in die Waagschale. „Das war ein sehr hartes Rennen mit geilen Zweikämpfen. Ich bin wahnsinnig happy“, sagte er. In Summe führten beide Black Falcon Teams 34 Runden lang das Tableau an. Der Anteil der Sieger betrug 16, die der Zweitplatzierten 18 Umläufe.
Kolb freute sich über seinen zweiten VLN-Podestplatz: „Wenn mir gestern jemand gesagt hätte, dass ich heute auf dem Podium stehen würde, hätte ich gleich unterschrieben“, sagte er. „Stippi war am Anfang sehr stark. In meinem Stint hatte ich dann ein tolles Duell mit Patrick Assenheimer – rundenlang sind wir im Paarflug um die Nordschleife gerast. Da hatte ich eine Menge Spaß, die am Ende mit einem Siegerkranz belohnt wurde.“
Hinter dem Spitzentrio fuhren die beiden BMW von ROWE RACING und Walkenhorst Motorsport auf die Plätze vier und fünf. Der Falken-Porsche belegte Rang sechs vor dem blau-grünen BMW M6 GT3 des Teams. Den Sieg in der Pro-Am-Wertung holten sich Michele Beretta, Steve Jans und Nicolay Møller Madsen im zweiten Phoenix-R8. Im Gesamtergebnis stand nach 40 Runden Platz acht zu Buche. „Der Start war sehr schwierig. Wir haben erst nach drei Runden auf Slicks gewechselt, da war unser Rückstand aber bereits zu groß, um bei den Podiumsplätzen noch ein Wörtchen mitreden zu können. Daher sind wir nicht hundertprozentig zufrieden“, sagte Jans.
Spannend war die Entscheidung in der Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing. Ivan Jacoma, Claudius Karch und Kai Riemer feierten im Fahrzeug von Schmickler Performance powered by Ravenol ihren ersten Saisonsieg vor Moritz Kranz, Thorsten Jung, Nico Menzel und Fidel Leib im Mühlner-Porsche. Im Ziel betrug der Vorsprung gerade einmal 15,488 Sekunden. Den Sieg im BMW M240i Racing Cup sicherten sich Yannick Fübrich und David Griessner für das Pixum Team Adrenalin Motorsport vor Sindre Setsaas, Inge Hanseaetre und Moritz Oberheim des Teams AVIA Sorg Rennsport. Platz drei ging an Nico Otto, Lars Peucker und Florian Naumann vom Team Scheid-Honert Motorsport. Sieger der KTM-X-Bow GT4-Klasse wurden Georg Griesemann, Florian Bodin und Reinhard Kofler. In der GT4-Klasse SP10 triumphierten Heiko Eichenberg und Erik Johansson im BMW M4 GT4 von AVIA Sorg Rennsport und die TCR-Klasse gewannen Matthias Wasel, Frederic Yerly und Roland Schmid im Seat Cupra von mathilda racing.
Halbzeitbilanz: Adrenalin-Doppelführung in der Meisterschaft
Nach fünf von neun Läufen der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring führen Yannick Fübrich und David Griessner die Meisterschaft mit 38,85 Punkten an. 1,03 Zähler dahinter belegen Norbert Fischer, Oskar Sandberg und Daniel Zils, ebenfalls vom Pixum Team Adrenalin Motorsport, Rang zwei. Dritte sind Nico Otto und Lars Peucker. Griessner ist auch der Führende in der VLN-Junior-Trophäe, Fischer / Sandberg / Zils liegen ihrerseits in der VLN-Produktionswagen-Trophäe auf Platz eins. Nach zwei Siegen in Folge liegt das Black Falcon Team AutoArena Motorsport in der ROWE Speed-Trophäe by VLN 2019 in Front.
Johannes Scheid begeistert die Zuschauer
Ein besonders emotionaler Moment fand unmittelbar vor dem Start des ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennens statt. VLN-Urgestein Johannes Scheid absolvierte zum 50-jährigen Jubiläum von Scheid Motorsport eine Ehrenrunde im BMW M3 GTR S aus der Saison 2009. Die Motorenschmiede FEV aus Aachen, langjähriger Partner von Scheid, brachte den Publikumsliebling von damals zurück an den Nürburgring. „Das war traumhaft, da werde ich mich noch lange dran erinnern“, sagte Scheid überwältigt. Die Fans feierten die Rückkehr des legendären Eifelblitz, der rund um die Nordschleife vor allem mit dem kernigen Sound des V8-Saugers begeisterte.Der sechste Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet am 7. September statt. Das 42. RCM DMV Grenzlandrennen führt dann wieder über die gewohnte Renndistanz von vier Stunden.