Dienstag, 26. November 2024
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ADAC GT Masters
08.11.2020

Ammermüller und Engelhart holen Titel

Platz vier hat am Ende gereicht: Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster) und Christian Engelhart (33/Starnberg, beide SSR Performance) sicherten sich im Finalrennen in Oschersleben im Porsche 911 GT3 R erstmals den Titel im ADAC GT Masters. Den Sieg holten sich von der Pole-Position aus Philip Ellis (28/GB) und Raffaele Marciello (25/I, beide Knaus-Team HTP-Winward) im Mercedes-AMG GT3.

Rang zwei ging an das Audi-Duo Rolf Ineichen (42/CH) und Mirko Bortolotti (30/I, beide Team WRT) vor Robert Renauer (35/Vierkirchen) und Mathieu Jaminet (26/F, beide Precote Herberth Motorsport) in einem Porsche 911. "Der Titelgewinn ist ungeheuer emotional für mich", sagte der frischgebackene Meister Christian Engelhart. "Ich habe geweint, als Michael über die Ziellinie gefahren ist, denn ich habe immer davon geträumt das ADAC GT Masters zu gewinnen. Unglaublich, dass wir es jetzt geschafft haben."
 
Der Titelkampf im Finalrennen begann dramatisch. Bereits beim Start kollidierten mehrere Fahrzeuge noch auf der Start-Ziel-Geraden. Das prominenteste Opfer: der Tabellenzweite Kelvin van der Linde (24/ZA, Rutronik Racing), der seinen beschädigten Audi R8 LMS nach wenigen Sekunden abstellen musste. Der Traum von der erfolgreichen Titelverteidigung war damit für den Südafrikaner und seinen Partner Patric Niederhauser (29/CH) schon früh ausgeträumt. Aber auch Tabellenführer Christian Engelhart (33/Starnberg, SSR Performance) hatte in der ersten Runde einen Schreckmoment: Der Porsche-Pilot wurde auf Platz drei liegend von Lamborghini-Fahrer Albert Costa Balboa (30/E, GRT Grasser Racing Team) umgedreht, konnte aber unbeschadet weiterfahren. Nur wenige Sekunden später wurde das Rennen mit der Roten Flagge unterbrochen, um die bei Start-Ziel gestrandeten Fahrzeuge zu bergen.
 
Nach dem Restart führte Pole-Setter Raffaele Marciello, der bis zu den Boxenstopps von Audi-Pilot Mirko Bortolotti unter Druck gesetzt wurde. Engelhart drehte dahinter als Dritter seine Runden. Nach den Fahrerwechseln setzte sich Marciellos Partner Philip Ellis an der Spitze stetig von Rolf Ineichen ab, der von Bortolotti übernommen hatte, und sah schließlich mit 17,699 Sekunden Vorsprung als Erster die Zielflagge. Für Marciello war es der erste Sieg im ADAC GT Masters, für Ellis der zweite nach Oschersleben 2018.
 
Bortolotti und Ineichen fuhren als Zweite zum zweiten Mal in dieser Saison auf das Podium. Ineichen sicherte sich damit auch den zweiten Sieg des Wochenendes in der Pirelli-Trophy-Wertung. Rang drei holten sich Robert Renauer und Mathieu Jaminet, die in der Schlussphase noch an ihren Porsche-Markenkollegen Ammermüller und Engelhart vorbeigingen. Den SSR-Piloten reichte der vierte Platz zum ersten Titel in der "Liga der Supersportwagen". Der Punktevorsprung auf Vizechampion Renauer beträgt neun Zähler. Ihr Rennstall SSR Performance gewann zudem auch die Team-Wertung.
 
Luca Stolz (25/Brachbach) und Maro Engel (35/Monte Carlo, beide Toksport WRT), die ebenfalls noch mit Titelchancen ins Rennen gegangen waren, wurden Fünfte und damit noch Gesamtdritte. Auf Platz sechs folgten ihre Mercedes-AMG-Markenkollegen Mick Wishofer (21/A) und Dorian Boccolacci (22/F, beide Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing). Wishofer sicherte sich damit auch den Rennsieg in der Pirelli-Trophy-Wertung. Die Audi-Fahrer Charles Weerts (19/B) und Dries Vanthoor (22/B, beide Team WRT) fuhren auf Position sieben vor David Jahn (29/Leipzig) und Jannes Fittje (21/Langenhain, beide Küs Team75 Bernhard) in einem weiteren Elfer. Fittje verpasste dennoch knapp den Titel in der Pirelli-Junior-Wertung, der trotz seines Startunfalls an Lamborghini-Fahrer Tim Zimmermann (24/Langenargen, GRT Grasser Racing Team) ging. Die Top 10 komplettierten Indy Dontje (27/NL) und Maximilian Götz (34/Uffenheim, beide Mann-Filter-Team HTP-Winward) im Mercedes-AMG GT3 Evo sowie das Audi-Duo Ricardo Feller (20/CH) und Stefan Mücke (38/Berlin, beide BWT Mücke Motorsport).
  
Michael Ammermüller (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R): "SSR Performance hat in der ersten Saison ein super Team auf die Beine gestellt. Teamgründer Stefan Schlund hat definitiv die richtigen Leute ausgesucht, das war sicherlich die Grundvoraussetzung für den Erfolg. Mit Christian habe ich einen klasse Teampartner an meiner Seite, wir haben über die ganze Saison hinweg wenige Fehler gemacht und können wirklich stolz auf uns sein!"
 
Christian Engelhart (SSR Performance, Porsche 911 GT3 R): "Es gab beim Start ganz schön viel Action. Ich habe einen Schlag bekommen und mich gedreht und dadurch viele Positionen verloren. Zum Glück gab es dann die Rote Flagge. Beim Restart hatte ich dann alles unter Kontrolle. Ich habe dann auf die Reifen geachtet, daher war es nicht so leicht, am Audi vor mir dranzubleiben."
  
Philip Ellis (Knaus-Team HTP-Winward Motorsport, Mercedes-AMG GT3 Evo): "Mein Rennen war relativ unspektakulär. Ich habe mich vom Audi absetzen können und habe das Rennen dann nach Hause gefahren. Wichtig war, keine Fehler zu machen und die Tracklimits zu beachten. Raffaele hat den Großteil der Arbeit gemacht. Ich kann mich nur bei ihm bedanken. Bereits gestern hatten wir mit Platz drei einen Befreiungsschlag. Es war endlich mal ein problemloses Wochenende für uns."
 
Raffaele Marciello (Knaus-Team HTP-Winward Motorsport, Mercedes-AMG GT3): "Ich hatte einen guten Start und einen guten Zweikampf mit Mirko [Bortolotti]. Da in Oschersleben das Überholen nur schwer möglich ist, konnten wir unsere Position an der Spitze verteidigen und abschließend den heutigen Sieg erringen. Wir hatten ein sehr sauberes Wochenende ohne große Zwischenfälle oder strittige Situationen. Der Schlüssel zum Erfolg war ein problemloses Rennwochenende."