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ADAC GT Masters
03.11.2020

BWT Mücke Motorsport holt Top-Ten-Ergebnis und Juniorpodium

BWT Mücke Motorsport war am vergangenen Wochenende zum zweiten Mal in der ADAC GT Masters-Saison 2020 auf dem Lausitzring am Start. Auf dem Kurs bei Klettwitz war im Sommer der Saisonauftakt ausgetragen worden. Für das vorletzte Rennwochenende der Saison kehrte die Liga der Supersportwagen auf den Lausitzring zurück.

Ursprünglich sollten die Rennen elf und zwölf auf dem Circuit Zandvoort stattfinden, doch die Covid-19-Pandemie verhinderte das Auslandsgastspiel. 30 Supersportwagen, darunter der BWT Audi R8 LMS #26, nahmen stattdessen die 4,57 Kilometer lange Streckenvariante des Lausitzrings in Angriff. Ricardo Feller und Stefan Mücke waren dabei ein weiteres Mal ohne ihre Teamkollegen Igor Walilko und Mike David Ortmann im Einsatz. Die Genesung von Walilko verlief nicht so rasch wie erwartet und so musste die Crew des BWT Audi R8 LMS #25 erneut pausieren.
 
Platz neun und Juniorpodium: Im Samstagsrennen erzielten Ricardo Feller und Stefan Mücke mit Platz neun das beste Resultat der Saison 2020. Feller freute sich zudem über Rang drei in der Wertung für Fahrer unter 25 Jahren. Dabei hatte der erste Lauf des Wochenendes mit einem Ausrutscher begonnen. Von Platz elf gestartet geriet Feller von der nassen Strecke ab, fuhr durchs Kiesbett und fiel ans Ende des Feldes zurück. Seinen Ausritt machte er jedoch mit einer entschlossenen Aufholjagd wett. Mit einem späten und optimal ausgeführten Boxenstopp holte das Duo im BWT Audi R8 LMS #26 weiter auf. Mücke absolvierte einen tadellosen Stint, der ihn im Endresultat bis in die Top-10 nach vorne brachte.
 
Aufholjagd Nummer zwei: Auch im Sonntagsrennen bewiesen Mücke und Feller, dass sie sich erst mit dem Fallen der Zielflagge geschlagen geben. Mit Startplatz 29 war die Ausgangslage schwierig. Im Qualifying am Sonntagmorgen hatte das Team auf Slicks gesetzt. Als Mücke auf die Strecke fuhr, begann es jedoch zu regnen. Nach dem Wechsel auf Regenreifen blieb nicht mehr genug Zeit, um die Pneus ins optimale Arbeitsfenster zu bekommen. Im Rennen arbeitete sich Mücke auf nasser Strecke bis zum Boxenstopp auf Rang 21 vor. Nachdem Feller übernommen hatte, zeigte sich kurzzeitig die Sonne und die Strecke trocknete langsam ab. Mit Regenreifen waren diese Mischbedingungen eine Herausforderung, die Feller meisterte. Auf P17 und damit nur knapp außerhalb der Punkteränge kam er ins Ziel.
 
Top-10-Ergebnisse im Training: Das Wetter am Lausitzring war das ganze Wochenende über kalt und nass. Die Streckentemperatur lag stets zwischen acht und zwölf Grad Celsius. BWT Mücke Motorsport kam mit den Verhältnissen gut zurecht. Im ersten Freien Training mit allen 30 Supersportwagen fuhren Feller und Mücke auf Rang neun und waren damit zweitbeste Audi-Crew. Feller erzielte im Training der Junioren und Trophy-Piloten den zehnten Platz. Im zweiten Freien Training, als das komplette Feld im Einsatz war, verbuchte das Duo im BWT Audi R8 LMS #26 ebenfalls den zehnten Platz.
 
Konten aufgefüllt: Für die Fahrerwertung sammelten Mücke und Feller auf dem Lausitzring sieben Punkte. Feller fügte seinem Konto in der Juniorwertung 25 Zähler hinzu und steht nun bei 99 Punkten. Elf Zähler erhielt BWT Mücke Motorsport für die Teamwertung.
 
Eine Verschnaufpause vor dem Saisonfinale 2020 bleibt BWT Mücke Motorsport nicht. Bereits am kommenden Wochenende (6. bis 8. November) werden die letzten beiden Rennen des ADAC GT Masters in der Motorsport Arena Oschersleben ausgetragen. Im vergangenen Jahr feierte BWT Mücke Motorsport dort einen Podestplatz, ein Top-10-Ergebnis und weitere Punkteresultate.
  
Stefan Mücke (BWT Audi R8 LMS #26): "Es war ein turbulentes Wochenende mit von Anfang bis Ende schwierigen Bedingungen. Da die Strecke schmutzig war, hatten wir Dreck auf der Windschutzscheibe, was wiederum die Sicht beeinträchtigte. Am Samstag ist Ricardo im Startgetümmel ins Kiesbett geraten und ans Ende des Feldes zurückgefallen. Wir haben uns aber nach vorne gearbeitet und sind dabei sauber gefahren. Daher sind wir mit dem Ergebnis im Samstagsrennen zufrieden. Im Sonntagsqualifying haben wir uns dazu entschieden, erst spät rauszufahren, weil wir auf bessere Streckenbedingungen gegen Ende der Session spekuliert hatten. Leider hat es in dem Moment, als wir auf die Strecke gingen, angefangen zu regnen. Wir hatten selbst nach dem Wechsel auf Regenreifen und mit angepassten Luftdrücken keine Chance mehr auf ein gutes Ergebnis. Beim Rennstart habe ich ein paar Positionen gutgemacht. Wir sind mit einem aggressiven Setup gefahren. Das hat am Anfang gut funktioniert, später haben die Reifen etwas gelitten. Ricardo konnte in seinem Stint noch ein wenig Boden gutmachen. Mehr war einfach nicht drin. In Oschersleben hoffen wir auf ein Punkteresultat zum Saisonabschluss."
 
Ricardo Feller (BWT Audi R8 LMS #26): "Es war kein einfaches Wochenende, vor allem aufgrund der Bedingungen. Das Griplevel der Strecke war niedrig und es war schwierig, das Auto darauf abzustimmen. Mit dem Ergebnis vom Samstag sind wir zufrieden, zumal ich zu Beginn des Rennens einen Ausritt ins Kiesbett hatte. Danach sind wir fehlerfrei gefahren. Am Sonntag trocknete die Strecke gegen Rennende ab, was mit den Regenreifen eine Herausforderung war. Mit Platz 17 sind wir zufrieden, da nach dem Start aus der letzten Reihe nicht mehr möglich war. "
 
Michael Weiss (Technischer Leiter): "Es ist uns gelungen, den Schwung vom Red Bull Ring an den Lausitzring mitzunehmen. Wir haben in den Trainings gezeigt, dass wir die Pace für die Top-10 haben. In den Qualifyings kam es auf das richtige Timing an. Im ersten Qualifying ging unsere Taktik auf, im zweiten leider nicht. Wir haben auf trockene Bedingungen gesetzt und waren überrascht, als es schon nach wenigen Minuten zu regnen begann. Wir haben im Sonntagsrennen noch das Beste aus der Situation gemacht. Im Samstagsrennen haben wir es nach Ricardos Ausrutscher durch starke Rundenzeiten, eine gute Strategie und eine fehlerlose Leistung in die Top-10 geschafft. Besonders haben wir uns mit Ricardo über das Juniorpodium gefreut."
 
Peter Mücke (Teamchef): "Die Bedingungen waren schwierig und es war nicht einfach, alles auf den Punkt zu bringen. Das Qualifyingergebnis am Samstag war in Ordnung. Leider hatte Ricardo in der ersten Rennrunde einen Ausrutscher ins Kiesbett. Platz neun nach der Aufholjagd war ein sehr gutes Ergebnis. Daran hatten auch unsere Ingenieure einen großen Anteil. Sie haben unsere Fahrer via Funk davor bewahrt, wie viele andere in einen Fehler zu laufen. Am Sonntag hatten wir einfach Pech. Unsere Strategie, im Qualifying auf Slicks rauszufahren, ging leider nicht auf. In dem Moment fing es an zu regnen. Wir mussten auf Regenreifen wechseln, was uns wertvolle Zeit gekostet hat. Daher war kein gutes Ergebnis mehr möglich. Im Rennen haben wir Schadensbegrenzung betrieben, mehr war nicht zu machen. Ich hoffe, dass Igor bis zum nächsten Wochenende wieder genesen ist und wir in voller Stärke noch einmal angreifen können."
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