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ADAC GT Masters
05.11.2020

Das sind die Titelkandidaten im ADAC GT Masters

Schaffen die Tabellenführer Patric Niederhauser (29/CH) und Kelvin van der Linde (24/ZA, beide Rutronik Racing) als erste Fahrer überhaupt im ADAC GT Masters die erfolgreiche Titelverteidigung? Oder schnappt die starke Konkurrenz den Audi-Piloten beim großen Saisonfinale am Wochenende in Oschersleben (6.-8. November) die Meisterschaft weg? Bei 50 noch zu vergebenden Punkten ist im Titelkampf der "Liga der Supersportwagen" alles möglich. Die beiden entscheidenden Rennen werden Samstag und Sonntag ab 13 Uhr live von SPORT1 übertragen. Außerdem sind sie online im Livestream auf sport1.de, adac.de/motorsport und youtube.com/adac zu sehen.
 
Patric Niederhauser (29/CH) und Kelvin van der Linde (24/ZA, beide Rutronik Racing, Audi R8 LMS), 150 Punkte: Die beiden Audi-Sport-Fahrer können in Oschersleben für ein Novum im ADAC GT Masters sorgen: Als ersten Fahrern in der Geschichte der "Liga der Supersportwagen" könnte Niederhauser und van der Linde die erfolgreiche Verteidigung des Fahrertitels gelingen. Das Duo holte bisher einen Sieg und drei weitere Podestplätze, beeindruckt aber vor allem durch seine Konstanz: Als einzige Fahrer im Feld haben sie in allen bisherigen zwölf Rennen gepunktet. Allerdings haben die beiden Rutronik-Racing-Piloten am Wochenende ein Handicap: Aufgrund eines Boxenstopp-Vergehens auf dem Lausitzring werden sie am Samstag in der Startaufstellung um fünf Positionen zurückversetzt. Dennoch ist Niederhauser optimistisch: "Es ist natürlich alles sehr eng, aber unsere Chancen sind gut. Jetzt kommt es darauf an, aus jedem Rennen das Maximum herauszuholen. Nur auf Punkte fahren ist nicht. Jeder muss eigentlich voll auf Attacke fahren. Ich denke, es muss noch mindestens ein Rennsieg her, um den Titel für sich zu entscheiden."
 
Robert Renauer (35/Vierkirchen, Precote Herberth Motorsport, Porsche 911 GT3 R), 145 Punkte: Der Meister von 2018 hat zuletzt auf dem Lausitzring seinen Rückstand auf die Tabellenführer auf nur noch fünf Zähler reduziert. Der Bayer kommt auf insgesamt sechs Podestplätze - so viele wie kein anderer Pilot in dieser Saison. Das Einzigartige an Renauer unter den Titelkandidaten ist, dass er Fahrer und Teamchef in Personalunion ist. Da Renauers Stammpartner Sven Müller erneut krankheitsbedingt ausfällt, teilt sich der Porsche-Routinier den Elfer beim Finale mit Mathieu Jaminet (26/F), mit dem Renauer 2018 den Titel im ADAC GT Masters gewonnen hat. "Wir waren in Oschersleben zuletzt eigentlich immer recht stark. Die Strecke müsste dem Porsche entgegenkommen. Deswegen bin ich optimistisch", so Renauer. "Die Meisterschaft gewinnt nicht unbedingt das schnellste Auto. Um den Titel zu holen, braucht man auch Rennglück. Dass ich schon 2018 um den Titel gekämpft habe, ist sicher ein kleiner Vorteil. Man merkt, dass man etwas abgeklärter ist, als wenn man das erste Mal um die Meisterschaft fährt. Man weiß, was einen erwartet und dass noch so viel passieren kann. Man muss einfach schauen, dass man keine Fehler macht und die letzten Rennen einfach gut über die Bühne bringt. Es tut mir sehr leid für Sven, dass er nicht mit um den Titel kämpfen kann. Denn das, was wir erreicht haben, haben wir zusammen erreicht."
 
Christian Engelhart (33/Starnberg) und Michael Ammermüller (34/Rotthalmünster, beide SSR Performance, Porsche 911 GT3 R), 143 Punkte: Engelhart und Ammermüller starteten mit zwei Siegen in den ersten fünf Rennen stark in die Saison, die beiden Triumphe sind immer noch Saisonbestwert. Mit nur sieben Punkten Rückstand liegen Engelhart und Ammermüller auf Rang drei. Engelhart ist mit drei Siegen der erfolgreichste Pilot der Titelkandidaten in Oschersleben, und auch sein Partner hat schon einmal in der Magdeburger Börde gewonnen. Ihr Rennstall SSR Performance ist neu im ADAC GT Masters, verfügt aber über zahlreiche erfahrene Teammitglieder. "Es ist noch alles offen, denn es ist immer noch sehr eng an der Spitze", sagt Ammermüller. "Fehler dürfen jetzt nicht passieren, aber das gilt für alle Titelkandidaten. Jeder muss das Maximale herausholen und so viele Punkte wie möglich sammeln. Ich denke, dass die Entscheidung erst am Sonntag fallen wird. Es wäre natürlich ein Traum, mit SSR im ersten Jahr gleich den Titel zu holen. Nichts ist unmöglich, wir werden unser Bestes geben, um am Ende ganz oben zu sein."
 
Luca Stolz (25/Brachbach) und Maro Engel (35/Monte Carlo, beide Toksport WRT, Mercedes-AMG GT3 Evo), 136 Punkte: Nach zwei starken Gaststarts bestreiten Stolz und Engel ihre erste komplette Saison im ADAC GT Masters mit ihrem Rennstall Toksport WRT. Nach dem Sieg beim Saisonauftakt führte das Duo mehrere Rennen die Gesamtwertung an. Ihre insgesamt fünf Podestplätze sind die zweitmeisten in der aktuellen Saison. Stolz und Engel kämpfen erstmals im ADAC GT Masters um den Titel. "Wir geben nicht auf und kämpfen weiter", so Engel. "Es sind noch zwei Rennen zu fahren. Wir werden alles geben und dann schauen wir weiter. Wir müssen Punkte gutmachen und ohne Fehler durchkommen. Im ADAC GT Masters kann viel passieren. Wir haben ein starkes Auto und ein starkes Team hinter uns. Daher haben wir großes Vertrauen, dass wir in Oschersleben top performen können. Das ist das Ziel."
 
Max Hofer (21/A) und Christopher Haase (33/Kulmbach, beide Montaplast by Land Motorsport, Audi R8 LMS), 109 Punkte: ADAC GT Masters-Auftaktchampion Christopher Haase und Max Hofer, der letztjährige Gewinner der Pirelli-Junior-Wertung, haben nach ihrem ersten Saisonsieg auf dem Lausitzring ebenfalls noch Titelchancen, auch wenn ihr Rückstand schon 41 Punkte beträgt. Sie haben jedoch gute Erinnerungen an Oschersleben: Beiden gelang in ihrer jeweiligen Debütsaison im ADAC GT Masters eine Pole-Position und ein Sieg auf dem Kurs. "Wir sind ganz klar die Underdogs und müssen zur Stelle sein, wenn etwas bei den anderen Titelkandidaten schiefläuft", so Routinier Haase. "Sollten sie Fehler machen, müssen wir möglichst viele Punkte mitnehmen. Wir gehen das Wochenende aber wie jedes andere an. Die Strecke sollte dem Audi liegen. Sie ist sehr technisch und es kommt auf Feinheiten beim Set-up an. Man muss bei den ungewohnten kalten Temperaturen das Set-up-Fenster genau treffen. Damit haben viele Teams wenig Erfahrung, das kann am Wochenende eine wichtige Rolle spielen."
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