Dienstag, 26. November 2024
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ADAC GT Masters
02.11.2020

Dritter Saisonsieg für Mercedes-AMG Customer Racing Team

Das gesamte Rennwochenende über herrschten auf dem Lausitzring schwierige Wetterverhältnisse, so auch im Qualifying am Sonntagmorgen. Nach einsetzendem Regen am Ende der Session kamen die Mercedes-AMG Customer Racing Teams nicht mehr an die bei trockenem Untergrund gefahrenen Top-Zeiten der Konkurrenz heran. Nur die Startnummer #48 des KNAUS Team HTP-WINWARD konnte sich als Zehnter in den Top-Ten platzieren.

Die Mercedes-AMG GT3 #20, #22 und #47 mussten von den Positionen 17, 19 und 20 ins Rennen gehen. Doch im Rennen am Nachmittag konnte sich das Trio schnell Stück für Stück deutlich verbessern. Während sich mehrere Fahrzeuge im vorderen Feld kurz nach dem Start gegenseitig den Weg versperrten, nutzte Dorian Boccolacci (FRA) vom Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing diese Situation und konnte in der Startnummer 20 gleich einige Plätze gut machen. Nach Ende der ersten Runde lag er bereits auf der achten Position und arbeitete sich mit weiteren Überholmanövern in seinem Stint bis auf Rang fünf nach vorne. Teamkollege Mick Wishofer (AUT) ging schließlich dank perfekt funktionierender Boxenstopp-Strategie des Teams sogar als Dritter in die zweite Rennhälfte. 18 Minuten vor Schluss eroberte der Österreicher Rang zwei und profitierte im Anschluss von einer Durchfahrtsstrafe für den Führenden. Die Spitzenposition ließ er sich auf dem 4,570 Kilometer langen Kurs nun nicht mehr nehmen und fuhr souverän den dritten Saisonsieg eines Mercedes-AMG Motorsport Customer Racing Teams ein.

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Auch die von Rang 19 und 20 gestarteten Maro Engel (GER) von Toksport WRT und Maximilian Götz (GER) vom MANN-FILTER Team HTP-WINWARD machten nach dem Start schnell viele Plätze gut. Mit einer starken Pace arbeiteteten sich beide im Feld nach vorne und spielten bei den Überholmanövern ihre Erfahrung und das Potenzial des Mercedes-AMG GT3 perfekt aus. Als Sechste und Siebte übergaben sie bei den Pflichtboxenstopps an ihre Teamkollegen Luca Stolz (GER) und Indy Dontje (NED). Stolz hatte in den letzten Runden mit einer beschädigten Frontpartie zu kämpfen, rettete die #22 aber als Vierter ins Ziel und sicherte sich und seinem Teamkollegen weitere wertvolle Punkte für die Meisterschaft. Mit 14 Punkten Rückstand bei noch zwei ausstehenden Rennen am kommenden Wochenende (06. – 08. November) in der Motorsport Arena Oschersleben ist für das Toksport WRT-Duo im Titelrennen noch alles drin. Indy Dontje verteidigte Platz fünf souverän bis ins Ziel. Philipp Frommenwiler (SUI) und Marvin Dienst (GER) vom DLV-Team Schütz Motorsport (#36) komplettierten als Siebte das starke Teamergebnis mit vier Mercedes-AMG GT3 unter den ersten Sieben. Das zweite Zakspeed-Fahrzeug schaffte es auf Platz 13 ebenfalls in die Punkteränge. Pech hatte nur Raffaele Marciello (ITA), der das Rennen in der #48 bereits kurz nach dem Start mit einer beschädigten Frontpartie aufgeben musste.

Auch am Samstag gab es für Mercedes-AMG Motorsport einen Podiumserfolg zu feiern. Im Qualifying fuhr Indy Dontje in der Startnummer 47 des MANN-FILTER Team HTP-WINWARD den widrigen Bedingungen zum Trotz die zweitbeste Zeit des Feldes und konnte das Rennen am Nachmittag von der ersten Startreihe aus in Angriff nehmen. Nach einem guten Beginn setzte er sich zusammen mit dem Pole-Setter ein wenig ab und absolvierte bis zum Fahrerwechsel einen souveränen Stint. Teamkollege Maximilian Götz holte sich schnell den beim Boxenstopp verlorenen zweiten Platz zurück und übte im Anschluss Druck auf den Führenden aus. Die letzte von mehreren Safety-Car-Phasen unterbrach jedoch die Angriffs-Bemühungen des früheren ADAC GT Masters-Champion auf die Spitzenposition. Erst für die letzten zwei Runden wurde das Rennen wieder freigegeben. Götz attackierte noch einmal, aber musste sich am Ende um eine Wagenlänge geschlagen geben. Mit Rang zwei stand dennoch der bereits siebte Podestplatz der Saison für Mercedes-AMG Motorsport im ADAC GT Masters zu Buche. Eine starke Aufholjagd zeigte auch das Duo Philip Ellis (SUI) und Raffaele Marciello im Schwesterfahrzeug mit der #48. Von Startplatz 13 arbeiteten sie sich, unter anderem mit der schnellsten Rennrunde, bis auf Rang sieben nach vorne. Eine Durchfahrtsstrafe wegen Missachtung einer Gelben Flagge warf das Duo im Klassement jedoch auf Rang 15 zurück, was zumindest einen Punkt für die Meisterschaftswertung bedeutete.

Dank einer mutigen Reifentaktik fuhr auch das DLV-Team Schütz Motorsport im Mercedes-AMG GT3 #36 in die Punkteränge. Auf der abtrocknenden Strecke setzten Marvin Dienst und Philipp Frommenwiler auf Slicks, was gegen Rennende einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz einbrachte. So landeten die beiden nach Startplatz 25 noch auf Rang 14. Die Meisterschaftsanwärter Maro Engel und Luca Stolz im Mercedes-AMG GT3 #22 von Toksport WRT hatten am Samstag Pech. Auf Platz elf auf Tuchfühlung mit den schärfsten Konkurrenten im Titelrennen liegend wurde Stolz in der ersten Rennhälfte von einem anderen Fahrzeug touchiert und musste den beschädigten Rennwagen abstellen. 


Meisterschaftsführung in der ADAC GT4 Germany

In der im Rahmenprogramm des ADAC GT Masters ausgetragenen ADAC GT4 Germany verteidigten Julien Apotheloz (SUI) und Luca-Sandro Trefz (GER) mit den Rängen vier und elf ihre Führung in der Meisterschaftswertung. Damit greift das Duo im Mercedes-AMG GT4 #48 des MANN-FILTER Team HTP-WINWARD beim Finale am kommenden Wochenende (06. – 08. November) in der Motorsport Arena Oschersleben nach dem Titel.

Mick Wishofer, Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing (#20): „Ein Mega-Gefühl. Wir haben das ganze Jahr darauf hingearbeitet, ein Rennen zu gewinnen oder zumindest aufs Podium zu fahren. Dass das heute geklappt hat, ist großartig. Der überragende Start von Dorian hat die Grundlage gelegt, und am Ende hatten wir eine sehr starke Pace. So ist mir das entscheidende Überholmanöver geglückt und ich konnte im Anschluss das Rennen gut kontrollieren.“

Maximilian Götz, MANN-FILTER Team HTP-WINWARD (#47): „Ein Wochenende, wie wir es uns immer wünschen würden! Schade, dass es schon das vorletzte Wochenende der Saison war. Platz zwei und fünf, das kann sich wirklich sehen lassen. Die Pace war von Anfang an gut und wir konnten attackieren, was sich auch im heutigen Sonntagsrennen bezahlt gemacht hat. Ich konnte in meinem Stint viele Plätze gut machen und Indy hat es sehr gut ins Ziel gebracht. Noch besser lief natürlich der Samstag mit dem zweiten Platz und dem ersten Podiumserfolg der Saison. Großes Lob an das ganze Team: Wir haben uns nach einigen Rückschlägen stark zurückgekämpft. In Oschersleben wollen wir auch nochmal eine starke Performance abliefern und mit einem guten Saisonabschluss zeigen, dass mit uns weiterhin zu rechnen ist.“

Maro Engel, Toksport WRT (#22): „Nach dem enttäuschenden Tag gestern und dem Qualifying heute Morgen, wo uns der Regen kalt erwischt hat, haben wir uns für das heutige Rennen vorgenommen, nochmal alles zu geben, um noch nach vorne zu kommen und unsere Chancen in der Meisterschaft zu wahren. Das ist uns mit Platz vier hervorragend gelungen. Damit können wir nach dieser Ausgangsposition wirklich sehr zufrieden sein. Vielen Dank an alle, jeder hat gepusht und gekämpft. In Oschersleben brauchen wir jetzt allerdings zwei absolute Top-Ergebnisse, um noch eine Chance auf den Titel zu haben. Aber wir werden auch dort wieder alles geben.“

Luca Stolz, Toksport WRT (#22): „Insgesamt war es ein schwieriges Wochenende für uns. Gestern sind wir wahrscheinlich um ein Top-Ten Ergebnis gebracht worden. Aber so ist das manchmal im Rennsport. Dafür lief es im heutigen Rennen umso besser. Im Qualifying hatten wir zwar etwas Pech, weil wir auf Regenreifen gesetzt hatten. Aber im Rennen hat Maro einen super Job gemacht und viele Positionen gewonnen. Ich musste es dann nur noch nach Hause fahren.“