Fahrerlagerradar vom ADAC GT Masters auf dem Lausitzring
Am vergangenen Wochenende war das ADAC GT Masters auf dem Lausitzring zu Gast, wo die sechste Saisonveranstaltung 2020 absolviert wurde. Hier im Fahrerlagerradar gibt es Wissenswertes rund und um die „Liga der Supersportwagen“ zu lesen.
Ende einer Durststrecke
9 Jahre, 5 Monate und 18 Tage musste Audi-Pilot Christopher Haase (33/Kulmbach, Montaplast by Land Motorsport) auf seinen insgesamt zwölften Sieg im ADAC GT Masters warten. Vor dem Triumph mit Max Hofer im Samstagsrennen hatte Haase, der ADAC GT Masters-Champion von 2007, zuletzt 2011 auf dem Sachsenring gewonnen. Damals fuhr er im Vorgänger des aktuellen Audi R8 LMS von Phoenix Racing gemeinsam mit dem Schweden Andreas Simonsen zum Sieg. Selbst Haase war überrascht: „Dass es so lange her war, hätte ich gar nicht gedacht.“ Damit hat Haase das erste und das 201. Rennen der Serie gewonnen. „Wir fangen ab 200 Rennen neu an zu zählen und da wollte ich auch wieder der Erste sein, der ein Rennen gewinnt“, scherzte Haase.
Debüt mit Hindernissen
Der langjährige BMW-Werksfahrer Augusto Farfus (37/BR) sprang bei MRS GT-Racing kurzfristig für den positiv auf Covid-19 getesteten Stammpiloten Jens Klingmann ein. Die Anreise zum Lausitzring verlief holperig: Von seiner Wahlheimat Monte Carlo flog der Brasilianer über Paris, wo sein Gepäck verloren ging, nach Deutschland. Am Lausitzring kam er schließlich am Freitagabend um 20.00 Uhr an und verpasste damit das komplette Freie Training. Da Teamkollege Erik Johansson im ersten Rennen früh ausschied, kam Farfus auch am Samstag nicht zum Fahren. Seinen ersten Auftritt hatte der ehemalige FIA-GT-World-Cup-Sieger daher im Qualifying zum Sonntagsrennen. BMW-Kollege Sheldon van der Linde (21/ZA), der bei Schubert Motorsport Stammfahrer Nick Yelloly vertritt, kam dagegen schon am Samstag zu seinem ersten Renneinsatz mit dem BMW M6 GT3 im ADAC GT Masters.
Titelgewinn für Erhart
Audi-Pilot Elia Erhart (32/Röttenbach, EFP Car Collection by Tece) sicherte sich in seinem ersten Jahr in der Pirelli-Trophy-Wertung auf Anhieb den Titel im Klassement für nicht-professionelle Fahrer. Mit seinem dritten Klassensieg des Jahres machte der 32-Jährige bereits drei Rennen vor dem Saisonende alles klar. Als Lohn bekommt Erhart 22 Sätze Pirelli-Reifen für die kommende Saison. „Ich freue mich sehr über den vorzeitigen Titelgewinn“, so Erhart. „Wir sind ein kleines Privatteam. Da ist der Preis für uns sehr wichtig. Wir sind sehr dankbar, denn die Reifen helfen uns sehr.“
ADAC GT Masters eSports Championship powered by EnBW mobility+
Während das reale ADAC GT Masters das sechste Rennwochenende kurzfristig von Zandvoort an den Lausitzring verlegte, fand der sechste Lauf der ADAC GT Masters eSports Championship powered by EnBW mobility+ weiterhin auf dem virtuellen Kurs in den Niederlanden statt. In Zandvoort war Jack Keithley nicht zu schlagen. Der Brite aus dem Esports-Team des Formel-1-Rennstalls Williams fuhr auf die Pole, drehte die schnellste Rennrunde und siegte am Ende knapp vor dem Spanier Nestor Garcia aus dem Esports-Team von Red Bull Racing. Keithley ist nach seinem dritten Saisonsieg Tabellenführer, in Oschersleben wird am kommenden Samstag das Finale austragen. Dort wird der Titel in der mit 80.000 Euro dotierten Serie dann in zwei Rennen entschieden.
Besondere Atmosphäre
Der späte Rennstart um 15:15 Uhr sowie die nass-herbstlichen Bedingungen sorgten auf dem Lausitzring für eine einzigartige Atmosphäre und eine besondere Herausforderung für die Fahrer. „Ich finde das cool“, so Ex-Meister Maximilian Götz (34/Uffenheim, Mann-Filter Team HTP-Winward). „Es war ungewöhnlich für das ADAC GT Masters und nicht einfach auf der Strecke, denn es war sehr rutschig und die Sicht war nicht so gut. Aber es gab tollen Sport und schöne Zweikämpfe.“
Halloween bei PS on Air
Auch am zweiten Lausitzring-Wochenende wurden die Fans des ADAC GT Masters am Samstag live und direkt von der Rennstrecke durch PS on Air - Der Ravenol ADAC GT Masters-Talk mit den neuesten Infos versorgt. Diesmal empfing Moderator Patrick Simon die Rennsieger Max Hofer (21/A) und Christopher Haase (33/Kulmbach, beide Montaplast by Land Motorsport), ihren Audi-Markenkollegen Maximilian Hackländer (30/Rüthen, Aust Motorsport), Pole-Setter Robert Renauer (35/Vierkirchen) und Bruder Alfred Renauer (35/Jedenhofen, beide Precote Herberth Motorsport) sowie die Zweitplatzierten Indy Dontje (27/NL) und Maximilian Götz (34/Uffenheim, beide Mann-Filter Team HTP-Winward). Die „verkleideten“ Robert Renauer und Götz sorgten dabei für Halloween-Atmosphäre und verteilten reichlich Süßigkeiten.