Welche Maßnahmen wurden unternommen, um sichere Arbeitsbedingungen in den beiden F1-Fabriken zu gewährleisten?
Sowohl das Mercedes F1 Technologiezentrum in Brackley als auch jenes in Brixworth wurden bereits vor dem Ende des Shutdowns auf Social Distancing vorbereitet. Dadurch wurde sichergestellt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicher an ihren Arbeitsplatz zurückkehren konnten. Bevor die Teammitglieder wieder in die Fabrik durften, mussten sie eine Online-Einweisung durchlaufen, um sich mit den Maßnahmen vertraut zu machen. Sobald unsere Kollegen an der Fabrik ankommen, wird ihre Temperatur gemessen und dadurch sichergestellt, dass sie kein Fieber haben. In der gesamten Fabrik wurden Schilder angebracht, um alle Mitarbeiter an die Hygiene-Vorschriften und das Social Distancing zu erinnern. Gleichzeitig wird darüber auch auf ein neues Einbahnstraßen-System hingewiesen, das nun in vielen Bereichen des Werks gilt – zum Beispiel in Fluren, Korridoren, Treppenhäusern und Gehwegen zwischen den Büros und Fertigungshallen. Zudem läuft die Lüftungsanlage auf maximaler Leistung, um die höchstmögliche Belüftung pro Stunde zu gewährleisten.In allen Bereichen, in denen die Arbeit kein Social Distancing erlaubt und immer, wenn Kollegen sich in der Fabrik bewegen, sind sie dazu verpflichtet, Gesichtsmasken zu tragen. Alle Mitarbeiter müssen sich an Vorschriften zur Handhygiene halten und ihre Arbeitsplätze vor und nach der Arbeit sowie bei Pausen reinigen. Masken, Handschuhe, Desinfektionstücher und Handdesinfektionsmittel sind überall in der Fabrik verfügbar, damit die Umsetzung der neuen Regeln so einfach wie möglich fällt. Gleichzeitig ist die Fabrik noch relativ „leer“, da rund die Hälfte der Mitarbeiter von Zuhause aus arbeitet. Nur wenn ihre Aufgaben eine Vor-Ort-Präsenz verlangen, arbeiten die Teammitglieder auch aus der Fabrik, zum Beispiel, wenn sie Zugang zu bestimmten Maschinen oder Werkzeugen benötigen.
Was waren einige der Herausforderungen?
Eine der größten Herausforderungen war es, sicherzustellen, dass ein hoher Prozentsatz unserer Mitarbeiter von Zuhause aus arbeiten kann. Bislang lag die höchste Anzahl an MGP-Angestellten, die gleichzeitig von Zuhause gearbeitet hat, bei ungefähr 70. Jetzt sind es zu Hochzeiten rund 450 Personen. Dadurch entstand eine Vielzahl an Herausforderungen, besonders für unsere IT-Abteilung, die sicherstellen musste, dass unsere Teammitglieder sicher von Zuhause aus arbeiten können. Unterdessen war es keine einfache Aufgabe, die Vorschriften für die gesamte Fabrik zu verändern, besonders in jenen Bereichen, die während des Shutdowns am Project Pitlane gearbeitet haben und deshalb immer in Betrieb waren. Dabei mussten viele Aspekte beachtet werden: von der Installation von Temperaturscannern an verschiedenen Orten innerhalb der Fabrik bis zum sichersten Weg, um Essen in der Kantine auszugeben.
Wie sehen die neuen Vorschriften und Abläufe an der Rennstrecke aus?
Um hohe Sicherheits- und Gesundheitsstandards zu gewährleisten und unser Team zu schützen, wurde die gesamte Mannschaft, die an der Strecke arbeitet, auf COVID-19 getestet. Erst danach durften sie an dem zweitägigen Test in Silverstone teilnehmen. An der Strecke wird Social Distancing umgesetzt, wo immer es möglich ist. Zudem muss das Team Masken tragen. Einige Aufgaben verlangen zudem nach der Verwendung von Gesichtsschirmen oder anderer persönlicher Schutzausrüstung. Zu den Hygienevorschriften gehören Händewaschen und Reinigungsverfahren, aber auch die regelmäßige Reinigung der Arbeitsplätze und Ausrüstung mit Desinfektionsmitteln.Die Maßnahmen, die das Team in Silverstone geübt hat, werden ähnlich zu jenen an der Rennstrecke sein, darunter auch die regelmäßigen COVID-19-Tests für das gesamte Personal an der Strecke. Die Teams müssen auch Abstand voneinander halten und sogenannte „Teamblasen“ bilden, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Da nur notwendiges Personal bei den Rennen vor Ort sein wird, wird die Anzahl der Teammitglieder geringer ausfallen als bislang. Weil keine Teampartner und Gäste vor Ort sein werden, reisen die Teams ohne ihre Motorhomes und nutzen stattdessen die vorhandene Infrastruktur an der Strecke zur Essensausgabe.