Formel 4
25.09.2020
Crawford meistert Eifelwetter: Erster Sieg für den US-Amerikaner
Der Meisterschaftsführende Jonny Edgar (16, England) wurde Dritter und baute seine Führung in der Gesamtwertung aus. Bester Rookie wurde ADAC-Stiftung Sport-Förderpilot Tim Tramnitz (15, Hamburg, US Racing) als Vierter. Die beiden weiteren Rennen des Wochenendes in der Eifel steigen am Samstag (08.25 Uhr und 13.10 Uhr). SPORT1 und SPORT1+ zeigen die Rennen im TV, zudem gibt es Livestreams auf adac.de/motorsport, SPORT1.de, YouTube.com/ADAC und der Facebook-Seite der ADAC Formel 4.
"Ich bin ziemlich glücklich", sagte Crawford nach seinem in einer spannenden Schlussphase hart erkämpften Sieg. Der Red-Bull-Junior münzte seine Pole Position am Start direkt in die Führung um, daneben verlor Edgar auf der nach diversen Regenschauern noch feuchten Seite der Fahrbahn jedoch zwei Plätze. "Auf meiner Seite war die Strecke einfach noch nicht abgetrocknet. Es war schwierig, ich habe das noch nie unter diesen Bedingungen gemacht", berichtete Edgar: "Ich hatte erwartet, einige Plätze zu verlieren und so gesehen war es gar nicht so schlecht." Gar nicht so schlecht kam auch Dürksen ins Rennen, der von Platz sieben aus einen Blitzstart hinlegte und direkt auf Rang drei nach vorne kam. Im hinteren Teil des Feldes musste Elias Seppänen (16, Finnland, US Racing), der zu Rennbeginn noch auf dem zweiten Platz in der Meisterschaft lag, sein Rennen bereits nach der ersten Runde aufgeben. An der Spitze entwickelte sich ein Dreikampf zwischen Crawford, Francesco Pizzi (15, Italien, Van Amersfoort Racing) und Dürksen.
Während sich Crawford gegen Pizzi erwehrte, musste kurzzeitig auch Dürksen abreißen lassen, der Berliner erholte sich jedoch schnell und attackierte in der zweiten Rennhälfte Pizzi. In einem tollen Zweikampf setzte sich Dürksen gegen den Italiener durch, an der Spitze konnte Crawford das Duell seiner Verfolger aber nutzen, um sich auf knapp zwei Sekunden abzusetzen. Dürksen holte in der Folge wieder auf den Führenden auf, ehe in den letzten Runden dann das berüchtigte Eifelwetter in das Renngeschehen eingriff. Mehrere Fahrer kamen aufgrund der immer rutschigeren Fahrbahn kurz von der Strecke ab, auch Pizzi verlor so noch zwei Plätze gegen Edgar und Tramnitz.
"Es war definitiv unheimlich. Im Qualifying hatten wir bereits die Slicks auf der feuchten Strecke drauf, es war vielleicht ein gutes Training. Aber am Ende hat es so stark geregnet, es ging nur darum, auf der Strecke zu bleiben", sagte Crawford. Im Mittelfeld kam es zu einem Kontakt zwischen den beiden Russen Kirill Smal (15) und Artem Lobanenko (20, beide R-ace GP), in dessen Folge Smal sein Auto direkt neben der Fahrbahn abstellen musste. Die Rennleitung schickte eine Minute vor Ende das Safety Car auf die Strecke, das Rennen war damit entschieden. Auch ein finaler Angriff von Tramnitz auf Edgar war so nicht mehr möglich. "Ich denke, es wäre noch einmal etwas drin gewesen, gerade in der letzten Runde. Mit Slicks bei den Bedingungen weiß man nie, was passieren kann. Es ist schade am Ende, vielleicht hätte es noch für ein Podium gereicht. Aber bester Rookie ist auch ein sehr gutes Ergebnis", sagte Tramnitz.
Die Hockenheim-Premierensieger Oliver Bearman (15, England, US Racing) und Victor Bernier (16, Frankreich, R-ace GP) folgten hinter Pizzi auf den Plätzen sechs und sieben. Die Punkteränge komplettierten Vladislav Lomko (15, Russland, US Racing), der Tscheche Josef Knopp (16, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) und Knopps Teamkollege Erick Zuniga (15) aus Mexiko.
Durch seinen Sieg übernahm Crawford mit nun 127 Punkten den zweiten Platz in der Gesamtwertung von Seppänen, der nach seinem Ausfall bei 124 Punkten bleibt. Klar an der Spitze liegt weiterhin Edgar (151). "Ich muss einfach so weitermachen, versuchen, jedes Rennen zu beenden und zu punkten. Ich hoffe, noch ein paar Rennen zu gewinnen, das bringt viele Punkte. Morgen starte ich von Pole, hoffentlich kann ich dieses Rennen gewinnen", sagte Edgar mit Blick auf Lauf zwei am Samstagmorgen. Dürksen kletterte auf den vierten Gesamtrang (108), knapp vor Tramnitz (103).
Tim Tramnitz (Vierter und bester Rookie, US Racing): "Mein Start war ziemlich schwierig, ich bin nicht so gut weggekommen, weil die Strecke an einigen Stellen doch noch ein bisschen nass war. Ich konnte dann etwa zur Mitte des Rennens an meinem Teamkollegen Oliver Bearman vorbeigehen, vielleicht war es etwas zu spät. Dann ging es los mit dem Regen, der auch ein bisschen Chaos verursacht hat. Es hat aber Spaß gemacht, denn es tun sich neue Chancen auf, es werden andere Linien gefahren als vorher und man kann Dinge probieren, die vielleicht besser funktionieren als bei anderen. Morgen starte ich von Platz acht, da haben wir uns im Qualifying ein bisschen verzockt. Mal sehen, was wir daraus machen können. Heute war die Pace gerade im Trockenen sehr gut, und vielleicht kann man ja auch die Pole für das Reversed-Grid-Rennen schon ins Auge fassen."