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Formel 4
28.09.2020

Podium für BWT Mücke Motorsport auf dem Nürburgring

BWT Mücke Motorsport startete in den vergangenen Tagen vor einer eindrucksvollen Kulisse. Die vierte Saisonstation der ADAC Formel 4 wurde im Rahmen des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring ausgetragen. Joshua Dürksen, Josef Knopp und Erick Zuniga hatten so die Gelegenheit, ein wenig in die Welt der Langstreckenrennen einzutauchen. Dabei verloren sie jedoch nicht den Fokus auf die drei Rennen der ADAC Formel 4, die für sie besondere Herausforderungen bereithielten. Zum einen fuhren die Nachwuchspiloten auf der Grand-Prix-Variante des Nürburgrings und nicht auf der ihnen bekannten Sprintstrecke. Zum anderen machte das Eifelwetter seinem Namen alle Ehre: Es war kalt, nass, ungemütlich. 

Beim Start des ersten Rennens am Freitagnachmittag war die Strecke größtenteils trocken. Dürksen hatte die Pole-Position für diesen Lauf nur um 0,020 Sekunden verpasst. Aufgrund einer Strafversetzung um fünf Positionen startete er von Rang sieben. Nach einem seiner schon fast berüchtigt starken Starts war er bereits Dritter. Gegen Ende des Rennens lieferte er sich ein Duell mit dem Zweitplatzierten, das Dürksen für sich entschied. Eine Attacke auf den Spitzenreiter konnte der 16-Jährige nicht mehr starten, denn das Rennen endete bei einsetzendem Regen hinter dem Safety Car. Dürksen freute sich über sein viertes Podium der Saison und die schnellste Rennrunde. Seine Teamkollegen Knopp und Zuniga rundeten den Teamerfolg auf Rang neun und zehn ab. Erstmals fuhren im selben Rennen alle drei BWT Mücke Motorsport-Piloten in die Punkteränge. 

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Das zweite Rennen wurde am frühen Samstagmorgen bei niedrigen Temperaturen und auf noch feuchter Strecke ausgetragen. Bei diesen Bedingungen war es schwierig, die Reifen ins richtige Arbeitsfenster zu bekommen. Zudem gingen Zuniga und Dürksen mit einer Hypothek ins Rennen. Zuniga startete von Position 13, Dürksen als Elfter. Im zweiten Qualifying, das für die Startaufstellung des zweiten Rennens maßgeblich war, hatte Dürksen bei noch feuchter Strecke auf Slicks gesetzt. Diese Taktik war jedoch nicht aufgegangen. Teamkollege Knopp hingegen hatte auf Regenreifen mit Platz sechs sein bislang bestes Qualifyingresultat erzielt. Im Rennen betrieb Dürksen mit Rang neun und zwei Zählern Schadensbegrenzung. Zuniga kam auf Platz zwölf ins Ziel, gefolgt von Knopp, der mit den kniffligen Bedingungen nicht ideal zurechtkam. 

Die Startaufstellung für das dritte Rennen Samstagmittag basierte auf dem Ergebnis des zweiten Laufs und so mussten Dürksen, Zuniga und Knopp von den Positionen neun, zwölf und 13 starten. Die Bedingungen waren nach wie vor kalt und nass. Das Rennen wurde hinter dem Safety Car gestartet und nach etwa fünf Minuten freigegeben. Für die Piloten weiter hinten im Feld waren die Streckenverhältnisse besonders schwierig. Die Gischt, die durch die vorausfahrenden Autos entstand, behinderte ihre Sicht. Trotzdem arbeiteten sich die BWT Mücke Motorsport-Piloten nach vorne. Knopp kam auf Platz acht ins Ziel, Zuniga als Zehnter. Dürksen fuhr wenige Minuten vor Rennende etwas zu beherzt in die letzte Kurve, geriet ins Kiesbett und blieb dort stecken. Während seine Teamkollegen Punkte sammelten, blieb Dürksens Aufholjagd unbelohnt. 

In der Fahrerwertung belegt Dürksen mit 110 Punkten Rang fünf. Knopp ist mit 17 Punkten auf dem Konto 13., während Zuniga mit vier Punkten Position 16 belegt. In der Rookiewertung ist Knopp einer von nur zwei Fahrern, die in jedem Rennen gepunktet haben. Mit 94 Zählern wird der Tscheche als Siebter geführt. Zuniga hatte den Nürburgring vorher im Simulator erkundet. Dank dieser Vorbereitung sicherte sich der Mexikaner 20 Punkte für die Rookiewertung, zwei Zähler mehr als in Hockenheim, und steht nun bei insgesamt 38 Punkten. 

Vor den Nachwuchspiloten liegt nun eine dreiwöchige Pause, die sie für Testfahrten nutzen wollen. Die fünfte Saisonstation der ADAC Formel 4 ist der Red Bull Ring. Vom 16. bis 18. Oktober gastiert die Highspeedschule des ADAC auf dem Formel-1- und MotoGP-Kurs bei Spielberg. 

Roland Rehfeld (Teammanager): „Joshua hatte im ersten Rennen wie immer einen super Start. Ich habe erwartet, dass er es in der ersten Runde bis auf Platz vier schafft, doch ich habe mich geirrt – er ist bis auf Rang drei nach vorne gekommen. Nach einem tollen Überholmanöver war er schließlich Zweiter. Wenn das Safety Car nicht gewesen wäre, hätte er vielleicht noch eine Attacke auf den Sieg starten können. Joshuas Podium und die Tatsache, dass wir zum ersten Mal alle drei Autos in den Punkten hatten, waren ein schöner Teamerfolg. Nach diesem Highlight folgte im zweiten Rennen leider die Ernüchterung. Wir hatten bei allen drei Autos Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bekommen und konnten unser Potential nicht abrufen. In Rennen 3 haben wir leider gesehen, dass bei Joshua der Grat zwischen Top und Flop schmal ist. Er ist sehr schnell, macht aber hin und wieder auch Fehler. Unser Ausblick auf den Red Bull Ring ist positiv, denn Joshua hat dort für uns erst vor wenigen Wochen in der italienischen Formel 4 gewonnen. Unser Neuzugang, Erick, schlägt sich trotz seines Erfahrungsrückstands wacker. Wir haben Erick den Spitznamen ‚Mexican Squirrel‘ gegeben, weil er Punkte sammelt wie ein Eichhörnchen Nüsse.“