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RCN
07.09.2020

GLP-Sensation: Mit Null Fehlern ins Ziel

Der 5. September 2020 wird in die Geschichte der RCN GLP Gleichmäßigkeitsprüfungen eingehen. Der vierte Saisonlauf, der Erftquellenpreis, endete mit einem Kracher:  Erstmals schaffte es ein Team, eine GLP am Nürburgring mit dem Idealergebnis von 0,0 Punkten zu beenden. Ein Resultat, das Bestand haben wird und nicht mehr zu toppen ist.

Aber der Reihe nach. Vor dem vierten Lauf sah die GLP Jahresgesamtwertung wie folgt aus:  Oliver und Udo von Fragstein führten mit 29,56 Punkten, dicht gefolgt von Harald Ezaru mit 29,13 Punkten.  Auf P3 dann Stefan Kunze und Uwe Knickmeier (29,09 Punkte) sowie auf P4 René und Tina Göbbels (28,35 Punkte).  Aber auch Mirko Reidenbach und Jochen Habeth mit 28,2 Punkten oder Marcus und Kurt Bernards (27,3 Punkte) konnten sich noch Hoffnungen auf einen der vorderen Plätze machen, denn in dieser Saison sollte es wegen der geringeren Anzahl der Läufe kein Streichresultat geben. Es bleibt also spannend. Wie man im Vorfeld hörte, hatten einige Teams die Zeit zwischen den GLP Läufen genutzt, um das Stoppen, die punktgenaue Überquerung der Ziellinie und die Abläufe im Fahrzeug intensiv zu trainieren.

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An die umfangreichen Coronamaßnahmen – z.B. Papierabnahme hinter Plexiglas und wie bei der Technischen Abnahme nur mit Mundschutz – hatten sich Teilnehmer und Organisatoren inzwischen gewöhnt. Aber Covid 19 ist zurzeit allgegenwärtig. Ein Teilnehmer konnte nicht starten, da sein Beifahrer kurzfristig in Corona-Quarantäne musste.

Am Samstagmorgen dann typisches Eifelwetter. Kurz vor dem Start setzte ein leichter Nieselregen ein. Über der Döttinger Höhe waberten Nebelschwaden. Trotzdem konnte Fahrtleiter Jürgen Seidel den Start für die 108 Teilnehmer mit einer leichten Verspätung freigeben. Ein Fahrzeug nach dem anderen stützte sich in die vernebelte Grüne Hölle.

Die erste Wertungsrunde beendeten Marco und Tobias Offermann (Monschau Imgenbroich) im Porsche Cayman sowie Oliver und Udo von Fragstein (Leichlingen/Langenfeld) mit ihrem Ford Puma mit jeweils 0,0 Fehlern. Mit 0,1 Fehlern folgten Mirko Reidenbach und Jochen Habeth (Weilerswist/Wisskirchen) im BMW E36, die Rookies Luca Möller und Adrian Schwarz aus Mülheim bzw. Bochum (Audi A1), Stefan Rosskopf (Sarmsheim) und Cedric Ultes (Nierstein) im Golf II sowie Markus und Dieter Grün (Brühl) ebenfalls im BMW E36. Letzterer war durch einen schmerzhaften Hundebiss in die linke Hand etwas gehandicapt.

Schon nach kurzer Zeit hatte das Wetter am Nürburgring wieder aufgeklart. Die Sonne strahlte nun über die Eifelwälder. Auch im zweiten Umlauf gelang dem Team von Fragstein wieder eine Nullerrunde. Damit lagen sie zur Tankpause bereits an der Spitze des Feldes. Auf P2 folgte zu diesem Zeitpunkt der rote Mini JCW von Karin und Winfried Schlüter aus Horstmar (0,8 Punkte). Eine Überraschung waren die Rookies Luca Möller und Adrian Schwarz auf P3 mit 1,0 Fehlerpunkten. Den vierten Platz teilten sich zur Halbzeit drei Teams: Harald Ezaru Junior und Senior (BMW 330) aus Pforzheim, Mirko Reidenbach und Jürgen Habeth sowie mit Carlo und Michael Theilig (Neuwied) im BMW 318 erneut ein Rookieteam mit jeweils 1,1 Fehlerpunkten.

Und wo waren die Mitfavoriten Stefan Kunze (Herdecke) und Uwe Knickmeier (Bochum)? „Wir können uns die schlechten Zeiten nicht erklären,“ berichtete Stefan Kunze in der Pause. Mit 1,3 und 2,4 Fehlerpunkten war das BMW M3-Team zu diesem Zeitpunkt schon weit abgeschlagen. Ähnlich erging es Andrea und Rolf Derscheid vom MSC Wahlscheid, die mit ihrem Opel Corsa eigentlich immer für einen Platz in den Top 10 gut sind. Mit ebenfalls 3,7 Punkten aus den ersten beiden Wertungsrunden versemmelten auch sie, ähnlich wie Kunze/Knickmeier, die erste Hälfte der GLP.  Nach der Tankpause fand das Mucher Ehepaar jedoch dann wieder seinen Rhythmus und landete im Ziel mit 5,0 Fehlerpunkten (1,6/2,1/0,1/1,2) auf dem neunten Platz.

Auch bei Stefan Kunze und Uwe Knickmeier schien nun der Knoten geplatzt zu sein. Nach der Halbzeitpause erreichten sie wieder ihr gewohntes Niveau und belegten am Ende mit insgesamt 4,4 Zählern (1,3/2,4/0,2/0,5) noch den achten Platz.

Zwischen P5 und P8 lag der Abstand bei lediglich 0,2 Fehlerpunkten. P6 und P7 waren im Ziel sogar punktgleich. Wegen der Regelung, dass bei Punktgleichheit das bessere Ergebnis in der ersten Wertungsrunde ausschlaggebend ist, mussten sich Tina und René Göbbels, die für den MSC Adenau im ADAC starteten, mit dem siebten Platz zufriedengeben. Mit ihrem liebevoll und perfekt vorbereiteten VW Golf I GTi sammelten das Paar aus Eschweiler 4,3 Punkte (0,5/1,2/1,4/1,2). Mit ebenfalls 4,3 Punkten (0,2/0,9/1,3/1,9) landete das Rookieteam Carlo und Michael Theilig auf dem sechsten Platz.

Auch P5 ging an Rookies. Nur 4,2 Fehlerpunkte (0,1/0,9/0,6/2,8) waren für Luca Möller und Adrian Schwarz ein tolles Ergebnis. Karin und Winfried Schlüter wurden mit 3,2 Punkten (0,3/0,5/2,0/0,4) auf dem vierten Platz gewertet.

Nach P5 im letzten Lauf reichten Mirko Reidenbach und Jochen Habeth diesmal 2,4 Fehlerpunkte (0,1/1,0/0,6/0,7) für den dritten Platz. Auch Vater und Sohn Ezaru aus Pforzheim konnten sich zum letzten Lauf verbessern. Und das sowohl auf die Punkte als auch auf die Platzierung bezogen. Mit 1,5 Punkten (0,2/0,9/0,1/0,3) landeten die BMW Fahrer auf P2.

Und die Sieger? In einem alten Kölner Karnevalslied heißt es: „Dreimol Null es Null es Null, denn mer woren en d'r Kayjass en d'r Schull.“ Wenn es nach Oliver und Udo von Fragstein gehen würde, müsste der Liedtext umgeschrieben werden: „Viermol Null es Null es Null“. Das Vater-und-Sohn-Team aus Leichlingen/Leverkusen schaffte es tatsächlich, alle vier Wertungsrunden mit Null Fehlern zu beenden und sich damit den zweiten Sieg in dieser Saison zu sichern. Eine GLP absolut fehlerfrei zu beenden kann nun nicht mehr getoppt werden. Einer der ersten Gratulanten bei Facebook war übrigens Alexander Keller, der früher als Beifahrer von Holger Träger in der GLP für Furore gesorgt hatte.

Die Rookiewertung ging dieses Mal verdient an Luca Möller und Adrian Schwarz. Mit nur 0,1 Fehlerpunkten mehr belegten Carlo und Michael Theilig erneut den zweiten Platz und bauten damit ihre souveräne Führung in der Rookie-Jahreswertung weiter aus.

Das Team der Scuderia Augustusburg Brühl dominiert in dieser Saison die Mannschaftswertung. Mit 27,78 Punkten erfuhren sich Reidenbach/Habeth, Kunze/Knickmeier, Grün/Grün und Striebich/Striebich bereits den dritten Mannschaftssieg, diesmal vor dem MSC Wahlscheid (Göbbels/Göbbels, Derscheid/Derscheid und Vosen/Vosen) mit 27,41 Punkten.

Erneut war es eine Veranstaltung ohne größere Unfälle. Zwei Teams mussten mit technischem Defekt aufgeben. Zwei weitere fuhren eine Runde zu viel und wurden, dem Reglement entsprechend, daher aus der Wertung genommen. Am 17. Oktober 2020 beim fünften und letzten Lauf der diesjährigen GLP Saison, haben alle Teams noch einmal die Chance, ihren Tabellenplatz in der Jahreswertung zu verbessern.