Rallye WM
13.10.2020
Rang fünf für Ford-Duo Teemu Suninen/Jarmo Lehtinen auf Sardinien
Nach der Mittagspause setzte Suninen auf einen Mix aus mittelweichen und etwas härteren Rallye-Pneus, was sich nicht als ideale Wahl entpuppte. Dennoch konnte er Rang zwei bis ins Etappenziel verteidigen. Erst eine nicht einwandfrei funktionierende Handbremse, die das Manövrieren in den zahlreichen Spitzkehren erschwerte, warf den 26-jährigen Nachwuchsfahrer am Samstag auf die fünfte Position zurück und beendete seinen Traum vom zweiten Podiumsresultat der laufenden Saison.
Gus Greensmith und Elliott Edmondson konnten ihre steile Lernkurve am Steuer des dritten Fiesta WRC von M-Sport Ford auch auf Sardinien unter Beweis stellen. Nach Rang fünf beim vorherigen WM-Lauf in der Türkei tummelten sich die jungen Briten erneut unter den deutlich erfahreneren Topfahrern und lieferten immer wieder hervorragende Vorstellungen ab. Ein kurzer Ausflug neben die Strecke zerstörte am Samstagmittag jedoch den Antriebsriemen der Lichtmaschine und ließ sie am Ende der neunten Wertungsprüfung stromlos ausrollen. Nach Reetart am Sonntag wurden sie noch auf Rang 25 gewertet.
„Dieser WM-Lauf hätte für uns gar nicht besser beginnen können“, fasst M-Sport-Teamchef Richard Millener zusammen. „Die Wertungsprüfungszeiten, die Teemu Suninen am Freitagvormittag gesetzt hat, gaben dem Team den so dringend benötigten Motivationsschub. Sie haben uns gezeigt, dass wir mit unserem Fiesta WRC unter den richtigen Rahmenbedingungen so konkurrenzfähig sind wie eh und je. Das ist eine sehr positive Nachricht. Auch Teemu kann daraus eine Menge Selbstvertrauen ziehen. Der Speed stimmt, wir müssen aber noch an der Konstanz arbeiten. Auf der letzten Etappe am Sonntag hatten wir gehofft, die Spitze noch einmal etwas unter Druck setzen zu können. Am Ende ging es aber nur darum, unser Ergebnis sicher ins Ziel zu bringen. Auch Gus Greensmith kann mit seiner Performance zufrieden sein – ich denke, das war seine beste Vorstellung am Steuer eines World Rally Car bislang. Bis zu seinem unglücklichen Ausrutscher fuhr er erneut sehr konkurrenzfähig im Feld der Großen mit. Seine Formkurve zeigt weiter steil aufwärts. Esapekka Lappi hingegen musste erneut einen Rückschlag verkraften. Als Zweitschnellster auf der ersten WP hat er gezeigt, dass er voll bei der Musik mitspielt. Mehr Gelegenheit, sein Talent aufzuzeigen, war ihm jedoch nicht gegönnt.“
Teemu Suninen / Jarmo Lehtinen (Ford Fiesta WRC, Startnummer 3); Platz: 5; WM-Rang: 6: „Wir sind wirklich stark in die Rallye gestartet und waren in den langsameren Passagen richtig schnell“, bestätigt der 26-Jährige. „Damit haben wir gezeigt, dass wir absolut konkurrenzfähig sind, wenn die äußeren Bedingungen stimmen. Aber wir mussten mit kleineren Problemen kämpfen und kamen mit den schnellen Abschnitten weniger gut zurecht. Mehr als Rang fünf lag daher für uns an diesem Wochenende nicht in Reichweite. Aber der positive Eindruck überwiegt für uns. Jetzt konzentrieren wir uns auf die beide Asphalt-Rallyes, die in dieser Saison noch bevorstehen.“
Esapekka Lappi / Janne Ferm (Ford Fiesta WRC, Startnummer 4); Platz: Ausfall. WM-Rang: 7: „Unser Speed zu Beginn der Sardinien-Rallye Italien war wirklich vielversprechend“, betont Lappi. „Umso enttäuschter fühlen wir uns jetzt. Das Ende kam erstaunlich schnell: Gut 300 Meter, bevor ich den Wagen zum Stehen gebracht habe, gingen im Cockpit alle Warnlampen an und Rauch drang unter der Motorhaube hervor. Da ahnten wir bereits, dass diese Rallye für uns vorüber war. Soweit ich sehen konnte, haben wir nichts getroffen. Dennoch befand sich kein Kühlwasser mehr im Motor. Ein Restart am Samstagmorgen war nicht mehr möglich.“
Gus Greensmith / Elliott Edmondson (Ford Fiesta WRC, Startnummer 44); Platz: 25; WM-Rang: 10: „Wir haben an diesem Wochenende wieder große Fortschritte gemacht“, erläutert Gus Greensmith. „Ein großer Teil dieser Verbesserung geht auf das Konto der Zeit, die ich zur Vorbereitung bei M-Sport verbracht habe. Die Datenanalyse mit den Ingenieuren hat mir viele Möglichkeiten aufgezeigt, schneller zu fahren. Auch in puncto Abstimmung des Fiesta WRC schlugen wir einen anderen Weg ein, ich fühle mich jetzt noch wohler am Steuer. Ich denke, das war einer meiner besten WM-Läufe bislang. Schade nur, dass wir aufgrund kleinerer Probleme nicht das entsprechende Ergebnis einfahren konnten. Aber so ist es nun mal im Rallye-Sport. Auf jeden Fall konnten wir den Abstand zur Spitze einmal mehr verringern.“