Die Sicherheitsausstattung eines Rallye-Autos, das für internationale Veranstaltungen zugelassen ist, muss den strengen Regularien der weltweit zuständigen Motorsportbehörde FIA genügen. Deshalb wird jeder SKODA FABIA Rally2 evo ausschließlich von SKODA Motorsport in Mladá Boleslav gefertigt. „Wir stellen nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des Fahrzeugs sicher, sondern tragen auch die volle Verantwortung für die Qualität der Sicherheitsausrüstung zum bestmöglichen Schutz von Fahrer und Beifahrer“, betont Michal Hrabánek, Direktor von SKODA Motorsport.
Die Sicherheitszelle – die erste Verteidigungslinie im Kampf um die Sicherheit
Bei einem Unfall während einer Rallye, zum Beispiel einem mehrfachen Überschlag auf einem Waldstück, muss zunächst der Innenraum des Autos so gut es geht in Form gehalten werden. Diese Aufgabe fällt der eingeschweißten Sicherheitszelle zu. Beim SKODA FABIA Rally2 evo besteht sie aus rund 34 Metern hochfester Stahlrohre, die den Raum schützen, der bei einem Serienfahrzeug ,Fahrgastbereich' heißt. Die dicksten Rohre haben einen Durchmesser von 50 Millimetern, die meisten anderen sind zwischen 40 und 35 Millimeter dick. Die Seitenscheiben bestehen aus mindestens 3,8 Millimeter dickem Polycarbonat und müssen sich laut Reglement einfach und ohne Werkzeug entfernen lassen. Die Längs- und Diagonalverstrebungen in den Türöffnungen, die Kreuzverstrebungen unter dem Dach und hinter den Sitzen sowie weitere Rohre rings um die Windschutzscheibe bestehen aus kaltgezogenem, nahtlosem, unlegiertem Kohlenstoffstahl, der beim Aufbau des Fahrzeugs ausschließlich von eigens dazu ausgebildeten Spezialisten geschweißt werden darf.Der mit Computerunterstützung konstruierte Überrollkäfig schützt den Überlebensraum für Fahrer und Beifahrer selbst bei starker Deformation der Karosserie durch einen Unfall. Außerdem ist die Sicherheitszelle integraler Bestandteil der Karosserie und trägt maßgeblich dazu bei, die Verwindungssteifigkeit des gesamten Fahrzeugs zu erhöhen. Somit spricht es auch auf kleinste Änderungen in der Fahrwerksabstimmung direkter an.
Wie auch für Passagiere in Serienfahrzeugen besteht die größte Unfallgefahr für Fahrer und Beifahrer in einem Rallye-Auto bei einem seitlichen Aufprall. Während in einem SKODA FABIA Serienmodell die Insassen durch die B-Säule, Verstärkungen in den Türen und Airbags geschützt sind, verfügt das Rallye-Fahrzeug über einen Überrollkäfig mit verstärkten Seitenschwellern sowie einen speziellen Seitenaufprallschutz. Für zusätzliche Sicherheit sorgen Schaumstoff und Carbonelemente, die den Raum zwischen Türen und Insassen ausfüllen und die Energie absorbieren.
Das Zusammenspiel zwischen Sitz und Sicherheitsgurt
Ein Serienfahrzeug mit der verstärkten Karosserie eines Rallye-Autos würde bei einem Crashtest zwar kaum beschädigt werden, allerdings lägen die Kräfte, die bei einem Aufprall auf die Passagiere einwirken, weit über den geltenden Grenzwerten. Durchtrainierte Rallye-Crews verkraften höhere Belastungen besser als der normale Autofahrer, außerdem bieten persönliche Ausrüstung sowie Rennschalensitze und Sechspunkt-Sicherheitsgurte einen deutlich besseren Schutz als ihre Pendants im Serienauto.Mithilfe maßgefertigter Schalensitze, die eng am Körper liegen, lassen sich Bewegungen im Sitz minimieren. Zusätzlich fixieren die vorgeschriebenen Sechspunkt-Sicherheitsgurte den Körper im Sitz. Ein weiterer seitlicher Kopfschutz – im Rallye-Jargon oft ,Ohren' genannt – verhindert, dass sich der Kopf zum Beispiel im Falle eines Überschlags unkontrolliert bewegt. Zusätzlich ist ein System zur Fixierung des Kopfes und des Nackens vorgeschrieben, das den Helm mit Hilfe von Bändern entweder an einer Nackenstütze oder an einer Art Geschirr um den Oberkörper verbindet. Das durch den Sechspunkt-Sicherheitsgurt fixierte System sorgt für eine zusätzliche Stabilisierung und vermindert das Risiko von Nackenverletzungen bei einem Frontal- oder Heckaufprall.
Um die Feuergefahr durch einen Unfall zu minimieren, ist der SKODA FABIA Rally2 evo zusätzlich zu den an Bord mitgeführten Handfeuerlöschern mit einem eingebauten Feuerlöschsystem ausgerüstet. Wenn nötig, wird Löschschaum in Innen- und Motorraum gesprüht. Das System kann über einen Druckknopf auf der Karosserie auch von außen aktiviert werden, zum Beispiel durch einen Streckenposten. SKODA verwendet dazu Schalter mit einer Vorrichtung, die ein unbeabsichtigtes Auslösen verhindert. In der bisherigen Geschichte des Rallye-Sports ist es nämlich bereits mehrfach vorgekommen, dass ein begeisterter Fan durch einen Klaps auf die Motorhaube bei dem jeweiligen Fahrzeug versehentlich die Feuerlöschanlage aktiviert hat.