TCR Germany
31.10.2020
Buri gewinnt in der Lausitz und erhöht den Druck auf Proczyk
"Es waren wirklich schwierige Bedingungen. Ich habe zwei richtig gute erste Runden hingelegt und konnte mir so eine Lücke herausfahren. Ich habe das Rennen genossen - musste mich aber auch extrem konzentrieren, konnte mir keinen Fehler erlauben. Es war intensiv, auch wenn ich die meiste Zeit alleine gefahren bin", analysierte Buri und schob nach: "Der Kampf um die Meisterschaft ist völlig offen."
Proczyk führt die Tabelle mit 198 Punkten an, dahinter folgen Antti Buri mit 185 und Dominik Fugel (23, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen) mit 171. Fugel, vor dem Lauf Zweiter in der Gesamtwertung, hatte bei erneut schwierigen Bedingungen mit nasser Strecke auf eine Mischbereifung gesetzt. Vorne zog er Slicks auf - hinten Regenreifen. Der Plan ging jedoch nicht auf, es reichte zu Platz neun. Bei den verbleibenden drei Läufen muss Fugel eine Aufholjagd starten, wenn es mit dem Titelgewinn klappen soll.
Buri erwischte einen perfekten Start und übernahm gleich in der ersten Kurve die Führung, er wehrte den Angriff von Dominik Fugel ab und behauptete sich an der Spitze. Ganz anders erging es Harald Proczyk: Der Österreicher, der erstmals in dieser Saison die Pole Position ergattert hatte, kam nur schwerfällig vom Fleck und fiel weit zurück. Während sich Buri vorne absetzte, geriet Dominik Fugel schnell unter Druck - viele Duelle im Feld prägten das Geschehen in den ersten Runden.
Nur Buri bekam davon vorne nichts mit, er fuhr sich schnell ein Polster heraus und behielt jederzeit die Kontrolle. Proczyk arbeitete sich derweil sehenswert durchs Feld und war schnell wieder auf Podiumskurs. Schließlich überholte der Meister von 2018 auch noch den von Rang sieben gestarteten Albert Legutko. Die Lücke nach vorne konnte er aber nicht schließen, weil Buri deutlich zu weit enteilt war. "Ich hätte Antti wohl auch mit einem besseren Start nur schwer bekommen, weil er etwas mehr Speed hatte als ich. Bis morgen müssen wir schauen, woran das gelegen haben könnte", sagte Proczyk, der mit Platz zwei immerhin Schadensbegrenzung betrieb. Die 20 Punkte könnten in der Endabrechnung noch sehr wertvoll werden.
Auch Legutko war glücklich über den Ausgang des Rennens. "Ich war zwischenzeitlich Zweiter, Hari hat mich dann aber noch geschnappt. Ich konnte das Tempo der beiden Hyundai gut mitgehen. Am Red Bull Ring war es schon gut, jetzt mit dem Ergebnis und noch einem Sieg in der Honda Junior Challenge bin ich sehr zufrieden", sagte er.
Vorne hielt sich das Spitzentrio in der Folge schadlos - dahinter ging es umso spannender zu. Marcel Fugel (20, Chemnitz, Honda ADAC Sachsen), der Führende der Honda Junior Challenge, schied nach einem Kontakt mit dem Litauer Dziugas Tovilavicius (28, Skuba Racing Team) aus und erlitt somit einen Rückschlag im Rennen um den Gewinn in der Nachwuchswertung. Sein Bruder Dominik Fugel lieferte sich ein intensives Duell mit Jan Seyffert (22, Stuttgart, HP Racing International), bei dem der Stuttgarter Hyundai i30 N TCR-Fahrer das bessere Ende für sich hatte und das Rennen letztlich auf Platz sieben beendete.
KTM-Werksfahrerin Kraihamer, im vergangenen Jahr Laufsiegerin in der ADAC GT4 Germany, fuhr vor Seyffert als Sechste über den Zielstrich. Die Plätze vier und fünf gingen an die beiden Junioren Nico Gruber (19, Österreich, Hyundai Team Engstler) im Hyundai i30 N TCR und René Kircher (20, Hünfeld, Volkswagen Team Oettinger) im VW Golf GTI TCR.
Das vorletzte Rennwochenende der Saison endet mit dem Sonntagsrennen (11.30 Uhr), das von SPORT1+ live übertragen wird. Online ist der Lauf bei SPORT1.de, adac.de/motorsport, YouTube.com/ADAC und auf der Facebook-Seite der ADAC TCR Germany zu sehen. In diesem Rennen wird Laura Kraihamer von der Pole Position starten, dahinter gehen Albert Legutko und Marcel Fugel von den Plätzen zwei und drei ins Rennen. Dominik Fugel hat Startplatz vier, Antti Buri die siebte und Harald Proczyk die achte Startposition.
Die Meisterschaft wird am kommenden Wochenende entschieden, dann ist die ADAC TCR Germany bei ihrem großen Finale vom 6. bis 8. November in Oschersleben zu Gast.