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24h Nürburgring
07.06.2021

Mercedes-AMG beendet verkürzten Nordschleifen-Krimi auf dem Podium

Für Mercedes-AMG Motorsport endet das turbulente 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit einem Podiumserfolg und zwei weiteren Plätzen in den Top-Ten. Erfolgreichster GT3 aus Affalterbach ist die #7 des Mercedes-AMG Team GetSpeed: Maximilian Götz (GER), Daniel Juncadella (ESP), und Raffaele Marciello (ITA) eroberten mit einem furiosen Endspurt den dritten Gesamtplatz. Dahinter beendeten Jules Gounon (FRA), Fabian Schiller (beide GER) und Matthieu Vaxiviere (FRA) im Schwesterfahrzeug #8 des Teams das Saisonhighlight auf dem sechsten Rang. Das Top-Ten-Resultat wird komplettiert durch den zehnten Platz des 10Q Racing Teams (#40) mit Dominik Baumann (AUT), Yelmer Buurman (NED), Kenneth Heyer und Thomas Jäger (beide GER). Das 49. ADAC TOTAL 24h-Rennen geht wegen einer Unterbrechung von mehr als 14,5 Stunden als kürzeste Auflage in die Geschichtsbücher des Rennens ein. Der vor der roten Flagge dominierende GT3 #4 des Mercedes-AMG Team HRT kämpfte nach dem Restart um den Sieg, ehe er nach einem Unfall auf Platz zwei liegend ausschied. Mit dem Mercedes-AMG GT4 feiert die Performance- und Sportwagenmarke zwei Klassensiege (SP10 und SP8T) durch die Customer Racing Teams von Schnitzelalm Racing und BLACK FALCON Team TEXTAR.

Die 49. Auflage des Langstreckenklassikers war – wie im Vorjahr – von extremen Wetterbedingungen gekennzeichnet. In der Anfangsphase wirbelten ergiebige Regenfälle das Favoritenfeld durcheinander. Von den vier Mercedes-AMG GT3, die unter den ersten sieben gestartet waren, konnte sich einzig die #4 des Mercedes-AMG Team HRT vorne behaupten. Das von Adam Christodoulou (GBR), Maro Engel, Manuel Metzger und Luca Stolz (alle GER) pilotierte Fahrzeug sammelte in dieser Phase die meisten Führungsrunden. Mit Einbruch der Nacht zog dichter Nebel über dem Eifelkurs auf, der um 21:30 Uhr zu einer Unterbrechung des Rennens führte. Bis zum Fallen der Roten Flagge konnten sich neben der #4 noch vier weitere Mercedes-AMG GT3 innerhalb der Führungsrunde behaupten.

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Am Sonntagmorgen vereitelte anhaltend schlechte Sicht einen raschen Restart. Als das Rennen schließlich um 12 Uhr mit egalisierten Zeitabständen wieder aufgenommen wurde, entwickelte sich ein packender Sprint auf trockener Strecke. Eine Vorentscheidung zuungunsten von Mercedes-AMG fiel drei Runden nach dem Restart: Im Abschnitt Hohenrain-Schikane wurde der auf Platz zwei liegende Engel von einem zu überrundenden Fahrzeug touchiert und rutschte in die Streckenbegrenzung – das Aus für den lange Zeit rennbestimmenden Mercedes-AMG GT3 #4. Auch die #6, das mit Patrick Assenheimer, Nico Bastian, Hubert Haupt (alle GER) und Doppelstarter Engel besetzte Schwesterfahrzeug von HRT, musste das Rennen vorzeitig aufgeben. Auf Top-Ten-Kurs verunfallte Haupt im Bereich der Klostertal-Kurve und konnte die Fahrt nicht fortsetzen.

Deutlich besser lief es in der Schlussphase für die beiden Mercedes-AMG GT3 im BWT-Design. In der #7 des Mercedes-AMG Team GetSpeed brachte Juncadella sein Fahrzeug mit Top-Rundenzeiten bis auf den dritten Rang nach vorne. Nach einem letzten Boxenstopp mit Fahrerwechsel kehrte Marciello auf P5 zurück auf die Strecke. In der noch verbleibenden halben Stunde machte der Italiener weiter Druck. In der vorletzten Runde eroberte der 26-Jährige mit einem beherzten Überholmanöver schließlich den dritten Rang, den er bis ins Ziel verteidigte. In der #8 machte Schlussfahrer Gounon nach 59 Runden den siebten Rang für das Mercedes-AMG Team GetSpeed perfekt.

Einen großen Sprung nach vorne vollzog auch der Mercedes-AMG GT3 #40: Dominik Baumann (AUT), Yelmer Buurman (NED), Kenneth Heyer und Thomas Jäger (beide GER) verbesserten sich mit konstant guten Rundenzeiten vom 31. Startplatz auf den 18. Rang bei Rennunterbrechung. Nach dem Restart fuhr das Quartett weiter auf den zehnten Gesamtplatz nach vorne. Der am Samstag von P7 gestartete Customer Racing GT3 #9 von GetSpeed Performance verlor in der Anfangsphase einige Positionen, behauptete sich dann aber mit zunehmender Renndauer besser. Moritz Kranz (GER), Markus Palttala (FIN), Janine Shoffner (GBR) und Maxime Soulet (BEL) beendeten ihren Nordschleifen-Einsatz auf dem 14. Gesamtrang. Das Quartett belegte damit zugleich den vierten Rang unter den Pro-Am-Besatzungen der Top-Klasse SP9. Mit dem sechsten Pro-Am-Rang und dem 19. Gesamtplatz erzielten auch Charles Espenlaub, Joe Foster, Shane Lewis und Charles Putman (alle USA) im Mercedes-AMG GT3 #16 von CP Racing ein starkes Ergebnis.

In der SP-X-Klasse für besondere Fahrzeugvarianten lieferten Philip Ellis (SUI), Dominik Farnbacher, Tim Scheerbarth (beide GER) und Darren Turner (GBR) vom Team Space Drive Racing eine solide Vorstellung ab: Der mit einer neuartigen Steer-by-Wire-Technologie ausgestattete Mercedes-AMG GT3 #25 beendete das Rennen auf dem 16. Gesamtplatz und als Bestplatzierter der SP-X Kategorie. In der SP8T duellierten sich zwei Mercedes-AMG GT4 um den Sieg: Nach 54 Runden hatte die #36 vom BLACK FALCON Team TEXTAR die Nase vorn und verwies die #37 vom Team Schnitzelalm Racing auf den zweiten Klassenplatz. In der SP10 trug das Schwesterfahrzeug von Schnitzelalm Racing, der mit Marek Böckmann, Marcel Marchewicz, Tim Neuser und Reinhold Renger (alle GER) besetze Mercedes-AMG GT4 #34, den Sieg davon.

Christoph Sagemüller, Leiter Mercedes-AMG Motorsport: „Das 24-Stunden-Rennen wurde seinem Ruf einmal mehr gerecht. Auch wenn es nur 9,5 Stunden gedauert hat, war es an Spannung nicht zu überbieten. Sehr schade natürlich, dass es nicht ganz für den Sieg gereicht hat. Aber ich denke, wir haben unseren AMG Fans eine sehr gute Show geboten. Die Startnummer 6 im Design der Skateboard- und Streetwear-Marke Palace war sportlich wie auch optisch eines der Highlights des diesjährigen 24-Stunden-Rennens. Und unsere neue Partnerschaft mit BWT hat auch in der Eifel die ersten Früchte getragen. Dank eines grandiosen Endspurts hat Raffaele Marciello die Startnummer 7 noch aufs Podium fahren können. Ich bedanke mich bei all unseren Partnern, Teams und Fahrer für ihren tollen Einsatz bei diesem außergewöhnlichen Rennen.“

Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Glückwunsch an Porsche und das Team Manthey, sie haben das doch ziemlich zerfahrenene Rennen strategisch gut umgesetzt und hatten letztlich auch das Quäntchen Glück. Nachdem uns die Wetterverhältnisse und der Reifenpoker am Anfang des Rennens einiges an Zeit gekostet haben, konnte das Team GetSpeed mit einer grandiosen Aufholjagd in der Schlussphase noch aufs Podium fahren. Das fühlt sich wie ein Sieg an. Schade ist es natürlich um das Team HRT, dessen beide Fahrzeuge beim Kampf um den möglichen Sieg Unfällen zum Opfer fielen. Das kann bei so einem harten Rennen leider passieren. Letztlich hat uns etwas die Renn-Distanz gefehlt, um die Langstrecken-Qualitäten unseres Mercedes-AMG GT3 noch besser in Szene zu setzen. Trotzdem ein tolles AMG-Resultat, dass durch die souveränen Klassensiege von Schnitzelalm Racing (SP10) sowie durch Black Falcon (SP8T) abgerundet wurde.“

Raffaele Marciello, Mercedes-AMG Team GetSpeed #7: „Der dritte Platz ist ein gutes Ergebnis - aber es ist kein Sieg. Das war unser Ziel und deshalb können wir auch nicht zu 100 Prozent zufrieden sein. Wir waren zu Rennbeginn weit zurück wegen einer falschen Reifenwahl. Die rote Flagge hat uns geholfen. Wir waren im Vergleich nicht immer in allen Phasen schnell genug, deshalb müssen wir weiter hart arbeiten und es nächstes Jahr besser machen.“

Daniel Juncadella, Mercedes-AMG Team GetSpeed #7: „So ein Podiumserfolg beim 24-Stunden-Rennen auf den Nürburgring ist immer eine schöne Sache. Als Fahrer will man aber natürlich gewinnen. Wir haben alles versucht und am Schluss noch einmal richtig gepusht. Das war nach dem Restart im Grunde wirklich nur noch ein Sprint-Rennen und dafür hat uns vielleicht ein wenig der Top-Speed gefehlt. Raffaele hat uns am Ende mit fantastischen Manövern das Podium gesichert – das war einfach unglaublich!“

Jules Gounon, Mercedes-AMG Team GetSpeed #8: „Wir hatten in den letzten beiden Stints leider Pech mit dem Verkehr. In den Kampf um die Top 3 konnten wir daher nicht mehr eingreifen und Platz sieben ist am Ende okay. Das Podium für das Schwesterfahrzeug in der #7 ist ein tolles Gesamtergebnis für Mercedes-AMG und eine schöne Belohnung für die harte Arbeit von GetSpeed. Vielen Dank an das gesamte Team und an AMG für ein großartiges Fahrzeug!“

Dominik Baumann, 10Q Racing Team #40: „Zum Schluss ist der zehnte Platz für uns ein guter Ausgang. Gestern hatten wir mit viel Untersteuern im Auto zu kämpfen. Erst als es kälter wurde stimmte die Pace. Heute hat es sehr viel Spaß gemacht. Der Verkehr war weniger, ich bin mit einem Doppelstint ins Ziel gefahren und konnten dann von 18 auf zehn vorfahren – auch weil einige vor uns noch ausgefallen sind. Es waren viele schwierige Situationen dabei, aber das Auto hat fast keine Kratzer. Das Team ist super happy, wir haben auf der Strecke und in der Box keine Fehler gemacht und hatten auch keine technischen Probleme.“

Maro Engel, Mercedes-AMG Team HRT #4 und #6: „Der Ausfall mit der #4 auf P2 liegend ist natürlich maximal enttäuschend. Das Auto lief wirklich sehr gut. Die Jungs vom Team haben den Mercedes-AMG GT3 fantastisch eingestellt und wir waren bereit für den Kampf um den Sieg. Zur der Situation beim Unfall: Ich wollte ein langsames Fahrzeug außen überrunden und dachte auch, dass der Fahrer mich gesehen hat. Das habe ich aber leider falsch eingeschätzt, denn der lenkte plötzlich ein und erwischte mich am Hinterrad, so dass es mich beim Einbremsen weggedreht hat und ein Einschlag unvermeidbar war. Das tut mir wahnsinnig leid für Mercedes-AMG, das Haupt Racing Team und für meine Teamkollegen.“