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ADAC GT4 Germany
04.10.2021

Platz 2 und damit bestes Ergebnis bislang für Dörr Motorsport

Es herrschten Top-Bedingungen auf dem 3,645 Kilometer langen Sachsenring, an den die ADAC GT4 Germany zur vierten Runde in der Saison lud. Dörr Motorsport reiste mit dem vollen Programm an: ein Aston Martin Vantage GT4, ein McLaren 570S GT4 und ein McLaren 570S mit der SpaceDrive-Technologie von Schaeffler Paravan. Der fuhr zwar außerhalb der Punktewertung, sollte aber mit der Fahrerbesetzung Indy Dontje und Christer Jöns für Aufsehen sorgen. Denn die beiden Profis fuhren mit einem zweiten Platz im ersten Rennen das bislang beste Ergebnis für die Mannschaft aus Frankfurt am Main ein.

Schon allein die Startaufstellung für Rennen 1 versprach Gutes. So startete Indy Dontje (28/NLD) auf seinem McLaren 570S SpaceDrive aus der zweiten Reihe von Rang 3, neben ihm Phil Dörr (19/Butzbach/DEU) auf einem Aston Martin Vantage GT4 auf Rang 4. Rookie Ben Dörr (16/Butzbach/DEU) ging gleich auf Rang 7 mit seinem McLaren 570S GT4 ins einstündige Rennen. Und was für ein Bild gab das bald nach dem Start. Alle drei Autos von Dörr Motorsport kämpfen Rad an Rad, denn Indy Dontje musste nach dem Start einen Platz abgeben, Phil Dörr holte einen auf und Ben Dörr klemmte sich ans Heck seines Bruders. Alle drei machen es sich nicht leicht und nach einem intensiven Kilometer lag der Niederländer hinter Phil Dörr, der allerdings nach einer Strafe langsam durch die Penalty Zone fahren musste und somit seinen Platz wieder an Indy Dontje abgab. Eine spannende erste Hälfte, die mit den Rängen 4, 5 und 7 für Dörr Motorsport ins Boxenstoppfenster ging.

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Ben Dörr übergab seinen McLaren 570S GT4 an Nico Hantke (17/Hürth/DEU), der allerdings nur noch wenige Runden ins Renngeschehen eingreifen konnte und das Fahrzeug mit einem Reifenschaden in der Boxengasse abstellte. Christer Jöns (33/Ingelheim/DEU) wechselte in den McLaren 570S SpaceDrive von Indy Dontje und konnte sich bis auf Rang 3 vorarbeiten. Allerdings war mit mehr als zehn Sekunden der Abstand zum Vorausfahrenden zu groß, so dass er als Zweiter die Ziellinie sah und damit das beste Ergebnis für Dörr Motorsport in der aktuellen Saison der ADAC GT4 Germany einfuhr. Aufgrund des kontinuierlichen Entwicklungsprogramms von Schaeffler Paravan in der Steer-by-Wire-Technologie und der daraus resultierenden fehlenden Homologierung fährt der McLaren außerhalb der Punktewertung.

Auch Andreas Wirth (36/Waghäusel/DEU) konnte das Podium auf seinem Aston Martin Vantage GT4 schon fast spüren, denn er lieferte sich auf den letzten Runden noch einen intensiven Kampf um Platz 3, musste allerdings dann doch der Konkurrenz das Feld räumen. Rang 4 am Ende und ein sehr gutes Ergebnis für Dörr Motorsport. Zudem stand Phil Dörr in der Juniorwertung wieder mit einem zweiten Platz auf dem Podium.

Auch das Sonntagsrennen hatte es ganz schön in sich. Erneut ging der McLaren SpaceDrive, diesmal mit Christer Jöns am Steuer, von Platz 3 aus ins Rennen, auf Platz 9 folgte Andreas Wirth und der Aston Martin Vantage GT4, und Nico Hantke startete das ebenfalls einstündige Rennen von Platz 20.

Nach einem sehr geordneten Start begann ein kontinuierlicher Platzwechsel bis zu einer Safetycar Phase. Danach war im Grunde die ursprüngliche Ordnung wieder hergestellt, denn die Fahrer von Dörr Motorsport besetzten exakt dieselben Positionen wie zu Beginn. Christer Jöns konnte noch einen Platz gut machen und auch Nico Hantke verbesserte sich, so dass Indy Dontje den McLaren 570S SpaceDrive auf Rang 2 übernahm, Phil Dörr den Aston Martin Vantage GT4 auf Rang 9 und Ben Dörr den McLaren 570S GT4 auf Rang 16.

Der Jüngste der Dörr-Familie bewies erneut sein Ausnahmetalent, denn er arbeitete sich kontinuierlich bis auf Rang 10 vor. Dann schlug erneut die Motorsport-Härte zu. Denn wie schon am Tag zuvor musste der McLaren 570S GT4 mit Reifenschaden in der Boxengasse abgestellt werden. In der Zwischenzeit verlor auch Indy Dontje einige Plätze und konnte wie Phil Dörr wieder einen gut machen. Der Abstand nach vorne war allerdings zu groß, so dass dieses Rennen ohne ein Podium für Dörr Motorsport ausging. Auf Rang 4 liegend sah Indy Dontje das Ziel, direkt dahinter Phil Dörr, der in der Juniorenwertung erneut mit einem zweiten Platz abschnitt.

Klaus Graf, Mitglied der Geschäftsleitung und Head of Testing Schaeffler Paravan: „Das war am Samstag das erste Podium für ein Space Drive GT4 Fahrzeug in einer Profi- Rennserie. Wir sind sehr stolz auf diesen Erfolg. Unser Team hat sehr hart dafür gearbeitet. Das Konzept from Track to Road geht auf. Der GT4 ist ein deutlich straßennäheres Fahrzeug als der GT3 und ein wichtiger Baustein im Entwicklungsprogramm. Wir konnten die gewonnenen Kenntnisse in der Saison gut umsetzen und wichtige Daten für die Weiterentwicklung, auch mit Blick auf das autonome Fahren gewinnen.“

Robin Dörr, Team Manager Dörr Motorsport: „Das gesamte Wochenende war ein voller Erfolg für uns, wir haben unglaublich viel von uns selbst gefordert, schon in den Wochen zuvor, aber auch von Freitag auf Samstag. Ein Kabelbrand, Ventildeckel tauschen... aber es hat sich alles gelohnt. Wir feiern das erste Podium zusammen mit unserem Partner Schaeffler Paravan und unser gutes Standing in den Wertungen insgesamt.“ 

Damit sind das Team in der Mannschaftswertung auf Rang 3, mit Phil Dörr und Andreas Wirth in der Fahrerwertung ebenfalls auf Rang 3 und der Butzbacher in der Juniorwertung sogar auf Rang 2 aufgestiegen. 

Indy Dontje übrigens fuhr zum allerersten Mal einen McLaren 570S SpaceDrive, ging er doch für One-World-Charity an den Start. Dörr Motorsport hat diese Aktion sehr gerne unterstützt.

Von 22. bis 24. Oktober geht es schon in die vorletzte Runde der ADAC GT4 Germany, dann auf dem Hockenheimring, das für Dörr Motorsport ein Heimspiel wird, hat es dort doch mit dem Home of Speed by Dörr Group eine eigene Werkstatt im Fahrerlager und für die Besucher ein ganz besonderes Zentrum für Geschwindigkeit. Im Motorsportmuseum hinter der Haupttribüne führt die Dörr Group unter anderem die Marke Dallara, eine P ZERO WORLD und ein Gebrauchtwagenzentrum für Supersportwagen.
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