DTM
08.08.2021
Unglücklicher Rennsonntag für WWR in Zolder
Eine Zeitstrafe gegen Lucas Auer hat den Österreicher und sein Mercedes-AMG Team WINWARD Racing (WWR) im Sonntagsrennen der DTM im belgischen Zolder einen verdienten Podestplatz gekostet. Als Zweiter ins Ziel gekommen, verhängte die Rennleitung wegen eines Vergehens beim Pflichtboxenstopp insgesamt zehn Strafsekunden gegen den 26-jährigen Kufsteiner, die den im REMUS-Design startenden Mercedes-AMG GT3 auf den fünften Schlussrang zurückwarfen. Noch härter traf es Auers Teamkollege Philip Ellis, der für eine Kollision nach dem Start eine Durchfahrtsstrafe verbüßen musste und so im KNAUS-Schwesterauto nicht über Position 16 hinauskam.
Das Qualifikationstraining war für die beiden WWR-Piloten sehr unterschiedlich verlaufen. Während Auer einen starken zweiten Startplatz herausfuhr, wurde Ellis auf seiner letzten schnellen Runde von roten Abbruchflaggen gestoppt. Der ernüchternde 18. Startplatz war die Folge.
Nach dem Start hielt Auer seine zweite Position sicher, während Ellis beim Anbremsen der ersten Kurve in einen Konkurrenten rutschte, was in der Folge eine kurze Safety-Car-Phase auslöste. Auch nach dem Restart behielt Auer den zweiten Platz und versuchte, mit einem frühen Boxenstopp am Ende der sechsten Runde, einem sogenannten Undercut, Druck auf den Leader aufzubauen, was um ein Haar geklappt hätte.
„Ich wusste, ich habe eine Chance, sobald der BMW vor mir aus der Box kommt. Aber diesen Angriff hat er gut gekontert“, schilderte Auer. „Danach habe ich hinter ihm Druck gemacht und auf unsere starke Pace über die Distanz gehofft. Und in der zweiten Rennhälfte hatten wir auch das schnellste Auto. Vorbei kam ich leider nicht mehr, aber wir waren trotzdem flott unterwegs. Dass die Strafe dann alles ruiniert hat, ist natürlich ein Jammer. Aber sie hat nichts mit mir zu tun, also war es aus meiner Sicht dennoch ein gutes Rennen.“
Die Sportkommissare begründeten die insgesamt zehn Strafsekunden (5 Sekunden Zeitstrafe plus automatisch weitere 5 Sekunden, wenn die Strafe nicht im Zuge eines Boxenstopps verbüßt wird) gegen den Renner mit der Nummer 22 damit, dass die WWR-Crew vor Auers Pflichtboxenstopp deutlich zu früh ihre Position in der Boxengasse eingenommen habe.
„Es war eine unglückliche Situation“, erklärt WWR-Teamchef Christian Hohenadel: „Wir wollten Luggi früh an die Box holen, um einen Undercut gegen Wittmann zu versuchen, gleichzeitig mussten wir aber damit rechnen, dass Philip reinkommt, weil sein Auto nach der Kollision nach dem Start beschädigt war. Deswegen haben wir Luggi noch eine Runde draußen gelassen, sind aber stehen geblieben, falls Ellis kommt. Es gibt verschiedene Sichtweisen zu dieser Situation. Wir müssen jene der Rennleitung akzeptieren, daher legen wir auch keine Berufung ein. Es ist natürlich jammerschade, weil wir heute den Speed zum Gewinnen gehabt hätten. Das nehmen wir mit zum nächsten Rennen!“
Die Durchfahrtsstrafe für Philip Ellis zwang den 28-jährigen Zuger derweil in eine passive Rolle. „Den Vorfall nach dem Start muss ich auf meine Kappe nehmen, es tut mir sehr leid für Abril. Der Tag fing im Qualifying schon schlecht an, und er wurde im Rennen nicht besser“, kommentierte der Lausitzring-Sieger enttäuscht.
Bereits in zwei Wochen hat das Mercedes-AMG Team WINWARD Racing Gelegenheit zur Revanche. Das nächste Kräftemessen der DTM 2021 geht am 21./22. August auf dem Nürburgring über die Bühne.