Sein italienischer Teamkollege Gianmaria Bruni legte auf der Berg- und Talbahn im Hinterland der Algarve in 1:38,389 Minuten die drittbeste Zeit vor und steht damit in der zweiten Startreihe. Analog zum Höhepunkt des WEC-Jahres, den 24 Stunden von Le Mans, teilen sich bei dem bevorstehenden 8-Stunden-Rennen jeweils drei Fahrer die beiden vom Werksteam Manthey eingesetzten Neunelfer. Die Tabellenführer Estre und Neel Jani (Schweiz) erhalten Verstärkung durch den Dänen Michael Christensen. Bruni und der Österreicher Richard Lietz werden vom französischen Werksfahrer Frédéric Makowiecki unterstützt.
Estre nutzte seine zweite fliegende Runde in dem lediglich zehnminütigen Qualifying für die Bestmarke. Anders als die Konkurrenz hielt er seinen 911 RSR auf dem Grand-Prix-Kurs innerhalb der Streckenbegrenzung. Bruni setzte seine schnellste Zeit gleich im ersten Umlauf. Am Ende fehlte dem Römer die Winzigkeit von drei Hundertstelsekunden für den Sprung in die erste Startreihe.
„Platz eins und drei, so wie in Spa-Francorchamps: das zweite erfolgreiche Qualifying für uns in diesem Jahr“, freut sich Alex Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC. „Die Herausforderungen hier in Portugal sind schon groß – von der anspruchsvollen Strecke bis hin zu den hohen Temperaturen. Aber das Team hat perfekt und nach Plan gearbeitet, das hat zur Pole-Position für unser Nummer-92-Auto geführt. Damit haben wir eine mega Ausgangsposition für ein sehr wichtiges 8-Stunden-Rennen, in dem es viele Punkte zu gewinnen gibt. Wir werden morgen versuchen, an unsere Form von heute anzuknüpfen.“
In der GTE-Am-Klasse teilen sich zwei Porsche Kundenteams die erste Startreihe. Egidio Perfetti fuhr mit dem 911 RSR von Project 1 (Startnummer 56) die Bestzeit von 1:40,191 Minuten. Damit war der Norweger 0,045 Sekunden schneller als Dempsey-Proton-Teambesitzer Christian Ried aus Deutschland im Porsche mit der Startnummer 77. Der Brite Michael Wainwright drehte im Nummer-86-Auto von GR Racing die zehntschnellste Runde in der GTE-Am-Kategorie, der US-Amerikaner Dominique Bastien beendete das Abschlusstraining mit dem zweiten Dempsey-Proton-Neunelfer (Startnummer 88) auf Rang 13.
Der zweite Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC beginnt am Sonntag, 13. Juni 2021 um 12:00 Uhr (MESZ) und führt über eine Distanz von acht Stunden.
Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Meine Runde lief nicht super. Wir sind noch immer auf der Suche nach den letzten Zeitspänen. Wir haben vor dem Qualifying noch zwei Dinge am Auto verändert, aber das hat sich nicht ganz ausgezahlt. Jetzt gucken wir, was morgen im Rennen geht.“
Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Ehrlich gesagt, war das ein schwieriges Qualifying. Die Bedingungen unterschieden sich zum dritten Freien Training, wo wir das Qualifying vorbereitet hatten. Aber ich glaube, hier ist niemandem eine wirklich perfekte Runde gelungen, jedem ist ein kleiner Fehler unterlaufen – mit den Track Limits zum Beispiel. Es kam darauf an, ein gutes Auto zu haben und eine saubere Runde hinzulegen. Das ist mir gelungen. Ich bin sehr glücklich, denn wir haben einen Megastart in die Saison. Aber der große Tag kommt erst morgen.“
Egidio Perfetti (Porsche 911 RSR #56): „Mit der Pole-Position bin ich natürlich extrem zufrieden. Nach dem Unfall in Spa-Francorchamps leistete das Team großartige Arbeit, um das Auto rechtzeitig für Portimão zu reparieren. Auch Matteo Cairoli hat bei der Abstimmung unseres Autos einen fantastischen Job abgeliefert. Wir sind an diesem Wochenende bisher wirklich stark. Ich freue mich auf das Rennen. Schauen wir mal, was passiert.“
Ergebnis GTE-Pro-Klasse
1. Estre/Jani/Christensen (F/CH/DK), Porsche 911 RSR #92, 1:37,968 Minuten2. Pier Guidi/Calado (I/GB), Ferrari 488 GTE #51, 1:38,359 Minuten
3. Bruni/Lietz/Makowiecki (I/A/F), Porsche 911 RSR #91, 1:38,389 Minuten
Ergebnis GTE-Am-Klasse
1. Perfetti/Cairoli/Pera (N/I/I), Porsche 911 RSR #56, 1:40,191 Minuten2. Ried/Evans/Campbell (D/NZ/AUS), Porsche 911 RSR #77, 1:40,236 Minuten
3. Lacorte/Sernagiotto/Fuoco (I/I/I), Ferrari 488 GTE EVO #47, 1:40,885 Minuten