„Es wird ein Wochenende mit ganz neuen Herausforderungen für alle Beteiligten, da wir in Kopenhagen zum ersten Mal mit dem CUPRA e-Racer auf einem Stadtkurs fahren“, sagt Xavi Serra, Leiter CUPRA Racing. „Das Grip-Level ist niedriger als auf einer permanenten Rennstrecke und es gibt kaum Auslaufzonen. Die Leitplanken verzeihen keine Fehler. Es liegen nur wenig Daten zur Strecke vor, aber das Problem haben alle Teams und wir bereiten uns wie immer akribisch auf das Rennen vor. Das freie Training wird extrem wichtig sein, um das Setup zu optimieren.“
Ein „Glücksbringer“ des Teams Zengő Motorsport X CUPRA wird in Kopenhagen nicht dabei sein: Dr. Werner Tietz. Nachdem der Vorstand für Forschung und Entwicklung bei SEAT und CUPRA beim Saisonauftakt in Vallelunga und beim CUPRA Heimspiel in Aragón live an der Strecke mitgefiebert hat, wird er zum ersten Mal in der PURE ETCR aus der Ferne die Daumen drücken. „Es war spannend, die Siege von Mikel Azcona und Mattias Ekström live vor Ort zu sehen“, sagt Dr. Werner Tietz. „Das Team hat mit dem CUPRA e-Racer ein fantastisches Auto entwickelt.“
Auf die neue PURE ETCR hält Dr. Tietz große Stücke: „Innovation und Wettbewerb sind fest im Markenkern verankert und wir haben bereits bewiesen, dass Elektrifizierung und Leistung perfekt zusammenpassen. Rennserien wie die PURE ETCR ermöglichen es uns, die beiden Werte zu vereinen, um eine neue Ära des Motorsports einzuleiten. Hier sammeln wir wichtige Erkenntnisse für die Serienproduktion, und Siege sind die größte Belohnung für unsere harte Arbeit.“
Anspruchsvolle Strecke mit Tücken
In Dänemark trifft Historie auf Moderne: Die PURE ETCR findet im Rahmen des Copenhagen Historic Grand Prix statt – einer Traditionsveranstaltung, die vor 20 Jahren ins Leben gerufen wurde. Prinz Joachim zu Dänemark ist ein regelmäßiger Teilnehmer des Events. Rund 200 Rennwagen aus diversen Motorsportepochen gehen hier in verschiedenen Klassen an den Start.Der 2,4 Kilometer lange Stadtkurs liegt im Bellahøj Park, rund fünf Kilometer nordwestlich vom Zentrum Kopenhagens entfernt. Beim Streckenlayout fallen vor allem die langen Vollgas-Geraden und die engen Schikanen auf, die die vier CUPRA Fahrer Mikel Azcona, Mattias Ekström, Jordi Gené und Dániel Nagy im vollelektrischen CUPRA e-Racer meistern müssen.
„Wie bei einem Stadtkurs üblich, gibt es eine Menge Begrenzungsmauern und es wird fantastisch sein, im CUPRA e-Racer mit Vollgas hindurchzufahren“, sagt Mattias Ekström. „In der Regel gibt es auf solchen Strecken viele Bodenwellen, von daher müssen wir ein gutes Setup bei den Dämpfern und der Aufhängung haben. Das wird einer der Hauptfaktoren sein, die über Sieg und Niederlage entscheiden.“
Der zweimalige DTM-Champion Ekström reist als Erster in der Fahrerwertung nach Dänemark. Nach zwei von fünf Läufen hat der 43-Jährige einen Vorsprung von 22 Punkten auf den Zweitplatzierten Jean-Karl Vernay. „Ich gehe immer an den Start, um zu gewinnen. Als aktuell Gesamtführender liegt der Druck allerdings bei den anderen Fahrern“, sagt Ekström. „Ich werde daher nicht auf Gedeih und Verderb um den Sieg kämpfen.“
Neben dem Renngeschehen wird das Wochenende in Kopenhagen für Ekström aus einem weiteren Grund ein besonderes sein: „Mein Sohn Mats wird mich zum ersten Mal begleiten. Das wird ein spannendes Abenteuer für uns beide“, freut sich der Schwede auf die Unterstützung seines 10-jährigen Sprösslings. „Mats interessiert sich sehr für Motorsport, aber am liebsten wäre mir, wenn er Tennisspieler wird, schon deshalb, weil das preiswerter ist“, ergänzt Ekström mit einem breiten Grinsen.
Die ETCR ist auf Expansionskurs
Während die PURE ETCR erfolgreich in die Premierensaison gestartet ist, arbeiten die Verantwortlichen bereits am Ausbau des Konzepts. Ab dem Jahr 2022 soll die ETCR analog dem Modell in den nationalen TCR-Rennserien ausgeweitet werden, um den Motorsport mit elektrisch angetriebenen Tourenwagen auf Kundensportebene auszubauen.Die World Sporting Consulting (WSC) und die TCR Euro Series planen dazu im kommenden Jahr die Einführung der ETCR Europe als zweite Rennserie für vollelektrisch angetriebene Tourenwagen neben der PURE ETCR. Der Startschuss soll im November 2022 im Rahmen des Saisonfinals der TCR Europe erfolgen.
Im Anschluss sollen Serien in Afrika, Asien, Amerika und im Nahen Osten ins Leben gerufen werden. Unter anderem sind die Vorbereitungen für die ETCR Asia weit vorangeschritten, wurden aber aktuell durch die Coronapandemie ausgebremst. Der geplante Start im Jahr 2023 ist derzeit offen. Wie in der TCR werden Kundenteams die Möglichkeit haben, die elektrisch angetriebenen Einsatzfahrzeuge von den Herstellern zu erwerben und in den Rennserien einzusetzen. CUPRA plant dies auch für den e-Racer.
Kampf um den Titel „King of the Weekend“ in Dänemark
Das PURE-ETCR-Wochenende in Kopenhagen startet mit dem freien Training am Freitag. Weiter geht es am Samstag mit den „Battles“, ehe am Sonntag im Zeitfahren die Positionen für die beiden abschließenden Superfinals ausgefahren werden. In diesen kämpfen die Fahrer um den Titel „King of the Weekend“.Wer die Rennen nicht live vor Ort verfolgen kann, hat die Möglichkeit, auf die Übertragungen im TV oder auf den Livestream zurückzugreifen: Ausgestrahlt wird die PURE ETCR derzeit in 159 Ländern. In Deutschland überträgt Eurosport auf seinem Pay-TV-Sender Eurosport 2 und streamt im Eurosport Player.
Rennkalender der PURE ETCR 2021
18.–20. Juni: PURE ETCR Italien, Vallelunga, Sieger: Mikel Azcona (CUPRA)9.–11. Juli: PURE ETCR Spanien, MotorLand Aragón, Sieger: Mattias Ekström (CUPRA)
6.–8. August: PURE ETCR Dänemark, Kopenhagen, Bellahøj Park
21.–22. August: PURE ETCR Ungarn, Hungaroring
16.–17. Oktober: PURE ETCR Südkorea, Inje Speedium