Im vergangenen Jahr hat das Kundenteam Manthey den Eifelklassiker zum insgesamt siebten Mal gewonnen. Am Steuer des „Grello“ genannten 911 GT3 R: die Werksfahrer Kévin Estre (Frankreich) und Michael Christensen (Dänemark) sowie Matteo Cairoli (Italien). Für die diesjährige Jubiläumsausgabe der 24 Stunden hat der Rekordsieger aus Meuspath erneut eine schlagkräftige Crew für die Startnummer 1 aufgestellt: Estre und Christensen teilen sich den grün-gelben Rennwagen mit ihren Werksfahrerkollegen Frédéric Makowiecki (Frankreich) und Laurens Vanthoor (Belgien). Neben Manthey setzen auch die Kundenteams Huber Motorsport, KCMG und Toksport WRT ein GT3-Fahrzeug aus Weissach ein. Dinamic Motorsport und Falken Motorsports schicken jeweils zwei Exemplare des über 500 PS starken Neunelfers an den Start.
„Die ,Grüne Hölle' hat uns auch in diesem Jahr die Vorbereitungen auf das 24-Stunden-Rennen erschwert: Der witterungsbedingte Ausfall des zweiten Laufs zur Nürburgring Langstrecken-Serie und ein Testtag mit frostig-nassen Bedingungen kosteten uns wichtige Testkilometer. In solchen Situationen kommt es noch mehr als sonst auf die enge Zusammenarbeit und den Informationsaustausch zwischen den Teams an“, erklärt Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Unser Ziel ist es zunächst, dass noch weitere Porsche den Sprung in das entscheidende Top-Qualifying schaffen. Zusammen mit den Zuschauern, die endlich wieder an die Strecke zurückkehren können, blicken wir gespannt auf dieses Einzelzeitfahren – das erste Highlight des Rennwochenendes.“
Bereits bei den beiden Qualifikationsrennen für die 24 Stunden Nürburgring sowie den ersten zwei Läufen der Nürburgring Langstrecken-Serie konnten Teilnehmer aus den Topklassen direkt den Sprung in das finale Einzelzeitfahren um die besten 19 Startpositionen schaffen. So wie die 911 GT3 R von Manthey und Huber Motorsport, die bereits auf der vorläufigen Starterliste für den entscheidenden zweiten Part des Top-Qualifyings stehen. Im Top-Qualifying 1 haben sowohl die beiden Porsche von Dinamic Motorsport und Falken Motorsports als auch die Kundenteams KCMG und Toksport WRT noch die Chance, sich einen Platz für das finale Shootout zu sichern. In beiden Top-Qualifying-Segmenten am Freitagabend gilt für die Teilnehmer: Sie haben für zwei gezeitete Runden praktisch freie Fahrt auf der legendären Nürburgring-Nordschleife, um eine Bestzeit zu erzielen.
Fast ein Drittel des Teilnehmerfeldes fährt Porsche
Der 24-Stunden-Klassiker ist der Höhepunkt des Motorsportjahres auf der längsten und anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt. Für den prestigeträchtigen Wettbewerb auf der Nürburgring-Nordschleife stehen 138 Fahrzeuge in 22 Wertungsklassen auf der Nennungsliste. „Porsche ist im Jubiläumsjahr des 24-Stunden-Rennens mit mehr als 40 Fahrzeugen im Starterfeld vertreten – damit stellen wir erneut das größte Aufgebot“, betont Michael Dreiser, Leiter Porsche Motorsport Vertrieb. „Unsere Kunden setzen unterschiedliche Typen und Varianten in zehn verschiedenen Klassen ein und vertrauen auf das Potenzial und die Performance unserer Produkte. Fast jedes dritte Teilnehmerfahrzeug trägt das Porsche-Wappen. Das freut uns sehr und für dieses Vertrauen in unsere Marke möchte ich mich ganz herzlich bedanken.“
Die Historie von Porsche beim 24-Stunden-Rennen
Die Erfolgsgeschichte von Porsche beim Eifel-Klassiker, der seit 1970 ausgetragen wird, umfasst bislang 13 Gesamtsiege. 1976 feierten Fritz Müller, Herbert Hechler und Karl-Heinz Quirin am Steuer eines Porsche 911 Carrera 3.0 den ersten Sieg für den Stuttgarter Sportwagenherstellers. In den beiden Folgejahren ließ der 911 Carrera RS jegliche Konkurrenz hinter sich: 1988 war Dören Motorsport mit einem 911 Carrera RSR am schnellsten, fünf Jahre später triumphierte Konrad Motorsport. Im Jahr 2000 feierte Phoenix Racing mit einem 911 GT3 R den Sieg. Wenig später startete Manthey eine beispiellose Erfolgsserie: Dem Team aus Meuspath gelangen von 2006 bis 2009 vier Gesamtsiege nacheinander, 2011 und 2018 folgten zwei weitere Triumphe. 2021 baute Manthey mit dem siebten Gesamtsieg seine Bilanz als erfolgreichste Mannschaft auf dem Nürburgring aus.
Die Porsche-Teams und -Fahrer in der Übersicht (SP9-Klasse)
Porsche unterstützt die Kundenteams Huber Motorsport, Dinamic Motorsport, Manthey und Toksport WRT beim Einsatz in der Eifel unter anderem mit Piloten aus dem eigenen Kader. Die Werksfahrer Estre, Christensen, Makowiecki und Vanthoor bilden das schlagkräftige Quartett im „Grello“ genannten 911 GT3 R von Manthey. Matt Campbell aus Australien und der Franzose Mathieu Jaminet verstärken die noch junge Nordschleifen-Mannschaft Toksport WRT. Der Österreicher Thomas Preining fährt im Dinamic-Porsche mit der Startnummer 28. Porsche-Test- und Entwicklungsfahrer Lars Kern unterstützt das Team Huber Motorsport, das 2020 und 2021 die separate Pro-Am-Wertung in der Topklasse SP9 für sich entscheiden konnte.Manthey (Porsche 911 GT3 R #1)
Michael Christensen (DK), Kévin Estre (F), Frédéric Makowiecki (F), Laurens Vanthoor (B)
KCMG (Porsche 911 GT3 R #18)
Dennis Olsen (N), Josh Burdon (AUS), Nick Tandy (GB), Earl Bamber (NZ)
Huber Motorsport (Porsche 911 GT3 R #25)
Nico Menzel (D), Joachim Thyssen (D), Klaus Rader (D), Lars Kern (D)
Toksport WRT (Porsche 911 GT3 R #27)
Julien Andlauer (F), Matt Campbell (AUS), Mathieu Jaminet (F)
Dinamic Motorsport (Porsche 911 GT3 R #28)
Christian Engelhart (D), Matteo Cairoli (I), Côme Ledogar (F), Thomas Preining (A)
Dinamic Motorsport (Porsche 911 GT3 R #29)
Matteo Cairoli (I), Adrien de Leener (B), Frederik Schandorff (DK), Christian Engelhart (D)
Falken Motorsports (Porsche 911 GT3 R #33)
Jaxon Evans (NZ), Sven Müller (D), Patrick Pilet (F), Marco Seefried (D)
Falken Motorsports (Porsche 911 GT3 R #44)
Klaus Bachler (A), Alessio Picariello (B), Patrick Pilet (F), Martin Ragginger (A)
Stimmen vor dem Rennen
Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #911): „Es wird sehr schwierig, unseren Titel zu verteidigen, denn in den Vorbereitungsrennen haben sich unsere Gegner sehr stark präsentiert. Wir haben im Vergleich zum Vorjahr nur wenig verändert – zumindest was die technische Seite betrifft. Änderungen gibt es dagegen beim Line-up: Während Michael Christensen und ich eine Konstante bilden, stoßen nun Laurens Vanthoor und Fred Makowiecki hinzu. Damit tritt eine sehr gute Fahrerbesetzung an – und mit Fred haben wir jemanden in unseren Reihen, der mit Manthey die 24 Stunden auch schon einmal gewonnen hat. Schauen wir mal, was diesmal in der Grünen Hölle passiert.“Dennis Olsen (Porsche 911 GT3 R #18): „Wir haben uns extrem konsequent vorbereitet. Das Team KCMG leistet sehr gute Arbeit. Wir treten mit starken Fahrern an und wollen am Nürburgring gewinnen. Aber die Wetterbedingungen in der Eifel stellen immer eine besondere Herausforderung dar. Hoffentlich treffen wir dabei stets die richtigen Entscheidungen und stehen am Ende ganz oben auf dem Podium.“
Nico Menzel (Porsche 911 GT3 R #25): „Wir haben ein ganz klares Ziel – nach zwei Siegen in der Pro-Am-Wertung wollen wir in diesem Jahr den Hattrick einfahren. Meine Teamkollegen Joachim Thyssen und Klaus Rader haben auf dem 911 GT3 R von Huber Motorsport super Fortschritte gemacht und zählen zu den Top-Amateuren.“
Matt Campbell (Porsche 911 GT3 R #27): „Die 24 Stunden sind für mich das größte Rennen der Welt, das ich mit meinen Teamkollegen Mathieu Jaminet und Julien Andlauer gewinnen will. Toksport WRT steht als neue Mannschaft auf der Nordschleife im Fokus und hat bisher echt einen tollen Job abgeliefert. Wir wollen das maximal Mögliche erreichen und ein gutes Ergebnis einfahren.“
Thomas Preining (Porsche 911 GT3 R #28): „Ich habe mich auch im Simulator auf die Veranstaltung vorbereitet. Das Fahren im Verkehr auf der Nordschleife kannst du allerdings nicht simulieren: Da helfen nur Erfahrungen und jeder Kilometer auf der Strecke. In unserem Auto von Dinamic Motorsport greifen vier erfahrene Fahrer ins Lenkrad. Das Rennen betrachten wir in erster Linie als Entwicklungsprojekt für den Reifen, bei dem wir große Forstschritte machen. Mit einer konstanten und fehlerfreien Vorstellung wollen wir eine Top-Platzierung erreichen.“
Marco Seefried (Porsche 911 GT3 R #33): „Falken Motorsport hat wieder ein gutes Team aufgestellt und bringt zwei Porsche 911 GT3 R mit einer starken Fahrerbesetzung an den Start. Ich freue mich, dass ich nach 2017 wieder dazugehöre. In diesem Jahr gehen erneut etwas weniger Teilnehmer als sonst ins Rennen. Weil weniger Verkehr auf der Strecke herrscht, musst du gleich von Anfang an im Sprintmodus fahren.“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #44): „Ich freue mich riesig auf das Rennen, denn endlich fahren wir wieder vor Zuschauern. Die Kulisse an der Nordschleife ist einzigartig – das gilt besonders in der Nacht, wenn die Lagerfeuer neben der Strecke lodern. Hoffentlich spielt das Wetter mit, sodass die Fans nach zwei Jahren Abstinenz eine schöne Motorsport-Party feiern können.“