Montag, 23. Dezember 2024
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ADAC Kart Masters
12.09.2022

Mülsen feiert ADAC Kart Masters-Champions

Nach vier ereignisreichen Rennwochenenden reisten 129 Teilnehmer zum Finale des ADAC Kart Masters nach Mülsen. In allen sechs Kategorien waren die Entscheidungen noch offen – bei teils wechselhaftem Wetter wurde es in den letzten Wertungsläufen des Jahres noch einmal spannend.
 
Im Prokart Raceland Wackersdorf startete Ende April die Saison des ADAC Kart Masters. Von dort aus reiste der Tross weiter nach Ampfing, Oschersleben und Kerpen. Das Finale fand nun in der Arena E in Mülsen statt. Die 1.315 Meter lange Rennstrecke in der Nähe von Zwickau gelegen bot wieder viel Raum für ereignisreiche Duelle. Für eine reibungslose Organisation sorgten die Teams des AC Rübenach e.V. und AMC Sachsenring e.V.
 
Vor dem Finale gab es noch keine vorzeitigen Entscheidungen im Titelkampf. Trotzdem präsentierten sich die Tabellen zweigeteilt. Während es in einigen Klassen noch mehrere Titelaspiranten gab, war in den anderen schon ein klarer Favorit auszumachen. Am Ende dürften Dean Hoogendoorn (Mini), Simon Rechenmacher (OK Junior), Lenny Ried (OK), Finn Wiebelhaus (X30 Junior), Herolind Nuredini (X30 Senior) und Tim Tröger (KZ2) über den Meistertitel jubeln.

Mini: Dean Hoogendoorn fährt mit Tagessieg zur Meisterschaft

Der Niederländer Dean Hoogendoorn (Wourbrugge/Alonso-Kart by Kidix) startet mit einer Bestzeit im Qualifying perfekt in das Wochenende, reihte sich im Verlauf der Heats aber hinter Leo Salcher (Landsberg am Lech/Lanari Racing Team) ein. Auf nasser Strecke lieferte Hoogendoorn dann im ersten Wertungslauf eine meisterliche Vorstellung ab. Im Rennverlauf baute er seinen Vorsprung auf über vier Sekunden auf Moritz Groneck (Melle/CRG Hollland) aus. Salcher folgte vor Felix Groneck (Melle/CRG Holland) auf Rang drei. Ein aufregendes Rennen erlebte Arjen Kräling (Winterberg/Alonso-Kart by Kidix): Der Sauerländer gewann den Start, drehte sich aber wenig später und kämpfte sich vom Ende des Feldes wieder auf Position fünf zurück.
 
Im zweiten Durchgang war der Kampf um den Sieg deutlich knapper. Hoogendoorn und Moritz Groneck wechselten sich an der Spitze ab, eine Entscheidung fiel in der letzten Runde. Durch das Duell der Führenden rückte auch Kräling heran und es kam im Dreikampf zur Kollision. Während Hoogendoorn gewann, fiel Kräling auf Platz vier zurück – Groneck schied ganz aus. Neuer Zweiter war Salcher vor Gastfahrer Luca van Leer (Leerbroek/CRG Holland) aus den Niederlanden. Abgerundet wurden die Top-Fünf durch Felix Groneck. Mit seinem siebten Laufsieg holte sich Hoogendoorn auch den Meistertitel. „Ich habe die ganze Saison mein Bestes gegeben. Abgesehen von einem Rennen lief es immer sehr gut. Ich bin richtig glücklich mit dem Erfolg“, sagte der neue Champion im Interview.

OK Junior: Haudünner Titelgewinn von Simon Rechenmacher

Das TB Racing Team-Duo Simon Rechenmacher (Rosenheim) und Luca Schwab (Essen) lieferte sich beim Finale ein krimireifes Duell um den Titel. Beide fuhren im Verlauf der Heats auf Augenhöhe, Rechenmacher hatte mit der Pole-Position aber einen hauchdünnen Vorsprung. Dieser wurde jedoch im ersten Finale egalisiert: Schwab übernahm auf nasser Strecke die Führungsposition und siegte vor Rechenmachen, damit war die Titelentscheidung weiter offen. Dritter wurde Rodrigo Seabra (Maia/Lanari Racing Team), doch eine Zeitstrafe ließ ihn hinter Marc Gerstenkorn (Landshut/TB Racing Team) auf Rang vier zurückfallen. Platz fünf ging an die Motorsport Team Germany-Pilotin Mathilda Paatz (Köln/TB Racing Team).
 
Alle Augen blickten nun auf das letzte Rennen des Jahres. Sein Bestmögliches gab Rechenmacher, mit einem klaren Sieg kassierte er maximale Punkte. Hinter ihm wechselten sich Seabra und Schwab auf Platz zwei ab. Im Ziel hatte der Portugiese die Nase vorne und sicherte sich damit einen Podestrang in der Tageswertung. Schwabe wurde Dritter, die Punkte reichten letztlich nicht zum Titelgewinn – er hatte einen Zähler Rückstand auf Rechenmacher. Paatz und Max Hezel (Fulda/ADAC Hessen-Thüringen e.V.) komplettierten die Top-Fünf. Nach diesem engen Titelkampf war der neue Champion sichtlich zufrieden: „Das Finale hätte auch etwas weniger aufregend sein dürfen. Ich habe mein Maximales gegeben und bin stolz jetzt zu den Titelträgern des ADAC Kart Masters zu gehören.“

OK: Doppelsieg bringt Lenny Ried den Meistertitel 

Bereits vor dem Wochenende in Mülsen hatte Lenny Ried (Ehingen/Lanari Racing Team) einen komfortablen Vorsprung und ließ auch in der Arena E nichts mehr anbrennen. Während den Heats reihte er sich noch hinter den TB Racing-Piloten Philipp Salzmann (Limburg) und Max Schlichenmeier (Frankfurt) ein. In den Finals schaffte er den Sprung zurück an die Spitze und freute sich über den Titelgewinn: „Nach dem es gestern noch nicht ideal lief, habe ich mich heute zurückgemeldet und bin sehr zufrieden.“
 
Hinter dem Doppelsieger gab es auch auf den weiteren Rängen keine Verschiebungen. Dabei lieferten sich Schlichenmeier und Salzmann einen aufregenden Schlagabtausch. Salzmann lag im zweiten Durchgang im Windschatten seines Teamkollegen und setzte einige Attacken. Eine Veränderung gab es aber nicht mehr. Jeweils auf Rang vier kam Leo-Livius Arne Weber (Bad Homburg/MSC Wittgenborn e.V.) ins Ziel.

X30 Junior: Rookie Luke Kornder siegt – Finn Wiebelhaus neuer Champion

Finn Wiebelhaus (Obertshausen/MSC Mühlheim e.V.) und Elia Weiss (Aschheim/TB Racing Team) lieferten sich einen packenden Kampf um den Titel, dabei erlebten beide turbulente Rennen. Wiebelhaus hatte als Polesetter die beste Ausgangslage, gab das Zepter nach den Heats jedoch an Davin Singer (Offenburg/TR Motorsport) ab.
 
Auf nasser Strecke wurde das Klassement im ersten Durchgang nochmals verschoben. Lutz Ohsenbrink (Welver/KSL Racing Team) erwischte den besten Start und fuhr dem Feld im Verlauf der zwölf Rennrunden davon. Er feierte vor Rookie Luke Kornder (Zülpich/TB Racing Team), Nikolas Simic (Ludwigsburg/Dutt Motorsport), Alex Mohr. (Hofheim/CV Performance Group) und Matti Klasen (Polch/RMW Motorsport) seinen ersten Saisonsieg. Nur im Verfolgerfeld waren hingegen die beiden Titelaspiranten Wiebelhaus und Weiss wiederzufinden. Der Kampf hätte aber spannender kaum sein können – beide waren vor dem letzten Rennen des Jahres punktgleich.
 
Nach dem Erlischen der Startampel gab es im zweiten Wertungslauf für Kornder kein Halten mehr. Der Aufsteiger aus der Mini-Klasse drückte dem Rennsonntag mit einem Tagessieg seinen Stempel auf. Hinter dem Youngster gab es dagegen einen engen Fünfkampf, welchen Simic für sich entschied. Doch eine Zeitstrafe warf ihn aus den Top-Fünf heraus. Neuer Zweiter war Klasen vor Singer, Jonas Ungnader (Leising/Team NKS) und Wiebelhaus. Letzterer holte sich damit den Titel und war im Meisterinterview bester Laune: „Ich hatte am Anfang des Jahres als Neuling nicht damit gerechnet die Meisterschaft zu gewinnen. Es gab im Saisonverlauf einige Höhen und Tiefen. Am Ende hat es aber zum Gesamtsieg gereicht. Vielen Dank an alle die mich unterstützt haben.“

X30 Senior: Herolind Nuredini holt sich Meisterkrone

Mit 33 Piloten war das Feld der X30 Senioren auch beim Finale hochkarätig besetzt. In der Meisterschaft hatte Herolind Nuredini (Oststeinbek/CV Performance Group) die besten Karten und konnte nur noch mit viel Pech an der Spitze abgefangen werden. Mit einer soliden Leistung blieb der Schleswig-Holsteiner aber bereits am Samstag in Schlagdistanz. An der Spitze fanden sich dagegen zwei neue Namen ein. Colin Sandner (Lichtenau/Valier Motorsport) gewann das Qualifying, Gastfahrer Nikita Gense (Wuppertal/Kraft Motorsport) führte das Klassement nach den Heats an.
 
Aus der Pole-Position hatte Gense auch im ersten Finale die besten Karten. Auf nasser Strecke fand kein Verfolger ein Mittel den Wuppertaler aufzuhalten. Beim Überqueren der Ziellinie feierte er seinen ersten X30-Erfolg. Hinter ihm kämpften sich gleich mehrere Akteure in die Top-Fünf nach vorne. Nuredini wurde Zweiter und machte damit den Sack im Kampf um den Titel vorzeitig zu. Der Brite Luca Griggs (Pagham/Falcon Racing Team) wurde Dritter vor Max Ohsenbrink (Welver/KSL Racing Team). Letzterer hatte einen engen Kampf mit Janne Stiak (Steinhude/Kraft Motorsport), doch Stiak erhielt im Anschluss des Rennens eine Spoilerstrafe und wurde nur als Achter gewertet - Neuer Fünftplatzierter war Maximilian Schleimer (Obertiefenbach/Giti Tire Motorsport by WS Racing).
 
Ein krönender Abschluss gelang Nuredini im letzten Rennen des Jahres. Mit einem gelungenen Start übernahm er die Führung und siegte. „Ich danke meinem Team, allen Beteiligten und meiner Familie für die tolle Unterstützung. Es war kein einfaches Jahr, die Konkurrenz war wirklich stark, umso glücklicher bin ich über den Titel“, strahlte der Norddeutsche nach der Meisterehrung. In der Vergabe um Rang zwei lieferten sich die beiden Teamkollegen Gense und Stiak ein tolles Duell. Die Entscheidung fiel erst kurz vor Ende, Stiak holte sich mit einem Last-Minute-Manöver den ersten Verfolgerrang. Hinter dem Duo war Griggs stets in Lauerstellung, griff in den Positionskampf aber nicht mehr ein. Wieder als Fünfter kam Motorsport Team Germany-Pilot Schleimer ins Ziel.

KZ2: SRP-Piloten räumen ab! Federer gewinn Tageswertung, Tröger Meistertitel

Auch die Schaltklasse KZ2 war beim Finale mit 35 Fahrerinnen und Fahrern stark besetzt und bot auf der schnellen Rennstrecke sehenswerten Kartsport. Den Samstag hatte Fabian Federer (Sehnde/Maranello SRP Factory Team) in seiner Hand – der Routinier führte das Klassement an. Zum ersten Finale standen die Teilnehmer vor der Wahl des richtigen Reifens. Der Kurs trocknende ab, letztlich stellten sich Regenreifen als die richtige Entscheidung heraus. Aus dem Verfolgerfeld kämpfte sich Sandro Holzem (Polch/Dörr Motorsport) nach vorne und siegte vor seinem Teamkollegen Ben Dörr (Bautzbach). Doch der verlor wegen Untergewichts seinen Rang. Neuer Zweitplatzierter war Federer vor zwei weiteren Dörr-Piloten Paul Rieberer (Ötztal) und Simon Connor Primm (Großschirma). Thomas Rack (Berching/Birel ART Racing KSW) schloss die Top-Fünf ab.
 
Das zweite Rennen stand ganz im Zeichen des Maranello SRP Factory Team. Federer, Tim Tröger (Plauen) und Jannik Julius-Bernhart (Bad Brückenau) stellten die ersten drei Ränge. Gleichzeitig feierte Tröger auf seiner Heimstrecke den Gewinn der Meisterschaft: „Nach 2016 in der OK-Klasse ist das mein zweiter ADAC Kart Masters-Titel. Bereits vor dem Wochenende hatte ich ein gutes Punktepolster und musste nicht mehr zu viel riskieren. Danke an SRP und meinen Mechaniker Michael, ohne deren Arbeit wäre der Erfolg nicht möglich.“ Erneut als Vierter sah Primm die Zielflagge vor André Matisic (Hamburg/Solgat Motorsport, der sich von Startplatz 22 aus nach vorne kämpfte.
  
Traditionell findet im Rahmen des ADAC Kart Masters auch der Ladies Cup statt. Hier lieferten sich im Jahresverlauf OK Junior-Pilotin Mathilda Paatz (Köln/TB Racing Team) und die Vorjahresmeisterin Claudia Henning (Waidhofen/Kartxxl Racing Team) einen Schlagabtausch an der Spitze. Letztlich hatte Paatz die Nase vorne und freute sich über den Meisterpokal: „Abgesehen von diesem Wochenende verlief die Saison sehr gut. Das bestätigt auch mein dritter Gesamtrang in der OK Junior-Wertung. Im Ladies Cup gab es ein tolles Fernduell mit Claudia, es ist schön diesen gewonnen zu haben.“
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