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GT World Challenge
05.06.2022

Gesamtpodium und zwei Klassensiege für Mercedes-AMG Customer Racing in Le Castellet

Mercedes-AMG Customer Racing hat sich beim zweiten Saisonlauf des GT World Challenge Europe Endurance Cups, dem anspruchsvollen Circuit Paul Ricard 1000Km, mit einem Gesamtpodium und zwei Klassensiegen belohnt. Nach einer fehlerfreien Vorstellung fuhren Jules Gounon (FRA), Daniel Juncadella (ESP) und Raffaele Marciello (SUI) im Mercedes-AMG GT3 #88 des Mercedes-AMG Team AKKODIS ASP einen verdienten dritten Platz ein.

Al Faisal Al Zubair (OMA), Axcil Jefferies (ZIM) und Fabian Schiller (GER) belegten mit der #777 von Al Manar Racing by HRT Rang sieben und gewannen damit die hochklassig besetzte Silver-Wertung. Der GT3 #87 des AKKODIS ASP Teams machte als Zweitplatzierter den Doppelsieg in dieser Klasse perfekt. Einen weiteren Klassensieg durfte die Mannschaft von SPS automotive performance feiern, die kurz vor Schluss die Führung in der PRO-AM-Wertung übernehmen konnte. 

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Seit 2015 gehört das Circuit Paul Ricard 1000Km inzwischen zum festen Repertoire des GT World Challenge Europe Endurance Cups. Nach dem erfolgreichen Saisonauftakt mit zwei Podestplätzen auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola reisten die sieben Mercedes-AMG Customer Racing Teams mit hohen Ambitionen zum Sechs-Stunden-Rennen an die Côte d’Azur. Insgesamt nahmen elf Mercedes-AMG GT3 den zweiten Saisonlauf der prestigeträchtigen Langstreckenserie in Angriff.

Das dreigeteilte Qualifying am Samstagvormittag wurde für die Teams nicht nur wegen der hohen Außentemperaturen in Südfrankreich zu einer großen Herausforderung. Weil sich insgesamt 54 Fahrzeuge über den knapp 5,8 Kilometer langen Kurs verteilten, ließ sich nur schwerlich der passende Zeitpunkt für eine freie Runde bestimmen. Als bester Mercedes-AMG GT3 schloss die #88 vom Mercedes-AMG Team AKKODIS ASP die Session als Vierter ab.

Raffaele Marciello schnappt sich im ersten Stint die Führung

Mercedes-AMG Performance-Pilot Raffaele Marciello absolvierte in der #88 die Startphase des Rennens, verlor jedoch bis zum ersten Safety-Car-Einsatz nach Runde eins zunächst zwei Positionen. Im Anschluss avancierte der Schweizer dann zum schnellsten Fahrer des Feldes und arbeitete sich nach nicht einmal 30 absolvierten Rennminuten auf Rang drei nach vorne. Weniger erfolgreich verlief der erste Stint für die #2 des Mercedes-AMG Team GetSpeed. Maro Engel (GER) musste seinen AMG GT3 abstellen, nachdem er bereits kurz nach dem Start touchiert wurde.

Währenddessen setzte Marciello seine fulminante Fahrt ungehindert fort und bog nach rund einer Stunde auf Position zwei liegend in die Boxengasse ab. Dort gelang dem Mercedes-AMG Team AKKODIS ASP ein schneller Stopp, durch den die #88 die Gesamtführung übernehmen konnte. Auch im Silver Cup sah es vielversprechend aus: Sowohl der GT3 #87 des AKKODIS ASP Teams als auch die #777 von Al Manar Racing by HRT lagen zu diesem Zeitpunkt bereits auf Podiumskurs. 

Zahlreiche Reifenschäden führen zu regelmäßigen Gelb- und Safety-Car-Phasen

Das von vielen Fahrern praktizierte harte Racing über die Randsteine führte zu mehreren Reifenschäden und Ausfällen. Einer davon löste eine Full-Course-Yellow-Phase aus, die nach rund zwei Stunden von allen Fahrzeugen zum zweiten Stopp genutzt wurde. Marciello übergab die Verantwortung für den Mercedes-AMG GT3 #88 an Daniel Juncadella, der sich nach einem weiteren Safety-Car-Einsatz mit der aufschließenden Konkurrenz konfrontiert sah. Die neue Konstellation führte dazu, dass Juncadella nach seinem nächsten Boxenstopp zunächst auf Position zwei zurückfiel. 

Weil die Rennleitung in dieser Situation außerdem eine zu kurze Tankphase erkannte, wurde dem Team eine Zeitstrafe auferlegt, die der #88 – trotz der in diesem Zeitraum gefahrenen schnellsten Rennrunde des Spaniers – eine weitere Position kostete. Schlussfahrer Jules Gounon nahm das Rennen von Rang drei wieder auf.

Anschließend beruhigte sich das Geschehen, das inzwischen bei vollständiger Dunkelheit stattfand, zunehmend. Eine Stunde vor Rennende profitierte Gounon von einem weiteren Reifenschaden, der diesmal den Zweitplatzierten betraf. Die gewonnene Position konnte der Franzose kurz vor Schluss nicht mehr halten. Am Ende stand für das Mercedes-AMG Team AKKODIS ASP nach Rang zwei im ersten Saisonrennen in Imola mit dem dritten Platz aber ein weiterer Podesterfolg in der noch jungen Saison zu Buche, durch den die französische Performance-Mannschaft ihren zweiten Platz in der Gesamtwertung verteidigen konnte.
Klassensiege im Silver Cup und der PRO-AM-Wertung für Mercedes-AMG Customer Racing

Weitere Erfolge fuhren die Mercedes-AMG Customer Racing Teams in den einzelnen Klassenwertungen ein. Im Silver Cup feierten Al Faisal Al Zubair, Axcil Jefferies und Fabian Schiller den Sieg mit dem Mercedes-AMG GT3 #777 von Al Manar Racing by HRT. Der GT3 #87 des AKKODIS ASP Teams mit Thomas Drouet (FRA), Tommaso Mosca (ITA) und Casper Stevenson (GBR) schloss das Rennen als Zweiter dieser Wertung ab und brachte damit den Doppelsieg unter Dach und Fach. 

Auch für SPS automotive performance endete der Tag mit einem Klassenerfolg: Dominik Baumann, Martin Konrad (beide AUT) und Valentin Pierburg (GER) sicherten sich nach ihrem Auftaktsieg in Imola mit dem GT3 #20 erneut den ersten Platz in der PRO-AM-Klasse. Erst wenige Minuten vor Schluss gelang es Schlussfahrer Baumann, sich an die Spitze zu setzen und damit die Führung in der Meisterschaft weiter auszubauen.
Die nächste Runde des GT World Challenge Europe Endurance Cups steht vom 28. bis 31. Juli an: Die TotalEnergies 24 Hours of Spa auf dem Circuit de Spa-Francorchamps sind jedes Jahr aufs Neue zweifelsohne das Highlight des Serienkalenders und gelten als das anspruchsvollste GT3-Rennen der Welt. 

Doppelsieg für AKKODIS ASP Team in der Fanatec Esports GT Pro Series

Wie bei jeder Veranstaltung des GT World Challenge Europe Endurance Cups wurden die ersten Meisterschaftspunkte des Wochenendes bereits vor dem Start des eigentlichen Rennens vergeben. Im einstündigen zweiten Saisonlauf der Fanatec Esports GT Pro Series, die parallel zum realen Event auf dem virtuellen Circuit Paul Ricard ausgetragen wurde, konnte das AKKODIS ASP Team einen überragenden Doppelsieg einfahren. Tommaso Mosca trat im Silver Cup für die #87 an und feierte einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg, der ihm und seinem Team fünf Zähler einbrachte. PRO-Fahrer Raffaele Marciello wurde in der #88 des Mercedes-AMG Team AKKODIS ASP Gesamtzweiter und damit Sieger seiner Wertung, was ebenfalls mit fünf Punkten belohnt wurde. 

Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Die hohen Temperaturen und das wirklich toughe Rennen haben unseren Teams alles abverlangt. Umso stolzer können wir über das herausragende Gesamtergebnis sein. Natürlich hätten wir gerne den zweiten Platz oder gar den Sieg mitgenommen. Aber wir sind auch mit dem zweiten Podiumserfolg im zweiten Lauf zum Endurance Cup sehr zufrieden. Auch mit den Klassensiegen im Silver Cup und in der PRO-AM-Klassen haben wir unsere starke Langstrecken-Performance wieder einmal unter Beweis gestellt. So können wir voller Vorfreude und großer Zuversicht Ende Juli nach Spa fahren.“

Daniel Juncadella, Mercedes-AMG Team AKKODIS ASP #88: „Es war am Ende ein gutes Ergebnis. Die Strecke liegt unserem Auto normalerweise nicht so besonders. Ich war hier in Le Castellet noch nie auf dem Podium. Platz zwei wäre mir noch lieber gewesen, aber es war schwierig, die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Jetzt fahren wir aber immerhin als guter Zweiter der Gesamtwertung nach Spa.“

Jules Gounon, Mercedes-AMG Team AKKODIS ASP #88: „Wir sind glücklich mit der Pace und dem dritten Platz. Raffaele, Daniel und das gesamte Team haben einen überragenden Job gemacht. Auch wenn wir den zweiten Platz nicht halten konnten, haben wir wieder gute Punkte gesammelt. Jetzt gilt unsere volle Konzentration dem 24-Stunden-Rennen in Spa.“

Fabian Schiller, Al Manar Racing by HRT #777: „Wir haben den Silver Cup gewonnen, sind insgesamt Siebter geworden. Das ist ein gutes Ergebnis für uns. Wir hatten eine gute Strategie und auch das Auto war im Vergleich zu Imola viel besser. Meine Teamkollegen haben gut vorgelegt und einen super Job gemacht, da war es für mich recht einfach, das Ergebnis ins Ziel zu bringen.“

Dominik Baumann, SPS automotive performance #20: „Die Klasse hier in Le Castellet zu gewinnen, ist natürlich außergewöhnlich. Wir waren lange Dritter, sind dann auf den zweiten Platz durchgerutscht. Dass dann der Führende noch ein Problem hatte, das war eigentlich unvorstellbar. Schon das Qualifying war super von uns allen. Aber diese Teamleistung, dieses Endergebnis bei diesem Rennen, in dem ich bislang immer ausgefallen bin, ist einfach mega.“