Von der vierten Startposition aus ins Rennen gegangen brauchte Sebastian Vollak im ersten Rennen einige Runden, um sich an die Spitze zu setzen. Kurz nachdem Vollak in der achten Runde die Führung im auf 45 Minuten verkürzten Rennen übernommen hatte, kam der Vorjahresmeister zum Pflichtstopp an die Box. In der 13. Runde lag Vollak in Front, dicht gefolgt von Kevin Walter/Hendrik Schnurbusch (Morts Racing Team) sowie Justin Wichmann. Knapp vor den Teamkollegen überquerte Vollak das Ziel als Gesamtsieger.
„Im Qualifying hatten wir noch ein paar Probleme. Aber die Jungs konnten den Fehler finden. Rennen eins war sehr eng umkämpft und eines der besten Rennen, das ich je im 318 Cup gefahren bin. Es ging ständig mit mehreren Leuten hin und her, die alle eine ähnliche Pace hatten. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Wenn man am Ende dann noch gewinnt, ist es umso schöner“, befand Vollak.
Wegen eines zu kurzen Boxenstopps bekamen Walter/Schnurbusch eine 10-Sekunden Strafe aufgebrummt, wodurch Wichmann Rang zwei erbte. Sein zweiter Platz brachte Wichmann zudem den Sieg in der Junioren-Wertung vor Julien Rehberg und Max Rosam (Max Rosam Motorsport) ein. Wichmann zeigte sich mit dem starken Resultat hoch zufrieden. „Das Rennen war an sich mega spannend. Vor allem nach dem Boxenstopp waren wir immer im Kontakt mit Vollak und Walter. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es hat mich gefreut, dass das Auto wieder funktioniert hat, nachdem die Mechaniker am Freitag noch den Motor getauscht haben. Es hat mich gefreut in die Top-Fünf zu fahren. Das ist auch das Ziel für diese Saison.“
Trotz der Zeitstrafe überwog auch bei den Morts-Racing-Piloten Schnurbusch/Walter die Zufriedenheit über das Wochenende. Kevin Walter hatte den BMW für sein neues Einsatzteam auf Pole gestellt. Die erste Position verteidigte Hendrik Schurbusch drei Runden lang, musste aber in einem Positionskampf Marc-David Müller zwischenzeitlich vorbeilassen. Insgesamt sechs Führungsrunden konnte Schnurbusch sammeln, ehe es zum Pflichthalt ging. Nach dem Stopp setzte sich Walter in der 15. Runde vor Wichmann. „Es war für mich ein guter Einstand. Das Auto ist auch komplett neu aufgebaut. Das war somit die Feuertaufe. Die Jungs haben mit dem Auto echt einen tollen Job gemacht. Hendrik fuhr den Start und hatte sich sehr gut behauptet, obwohl er noch wenig Rennerfahrung hat. Danach habe ich übernommen und war die ganze Zeit im Fight mit Sebastian Vollak und Justin Wichmann“, so Kevin Walter.
Neue Gesichter auf dem Podium
Nach dem zweiten Rennen war zunächst einmal Warten angesagt. Denn in der Rennleitung herrschte noch Diskussionsbedarf. Marc-David Müller und Carlo Altenheimer (MDM Racing) hatten das Ziel als erste überquert. Nach dem Jubel folgte jedoch die Ernüchterung. Wegen Überholens unter Safety-Car gab es 30 Sekunden obendrauf. Damit war es erneut Sebastian Vollak, der sich den Sieg holte. Und das trotz 20 zusätzlicher Ballastsekunden für den Sieg im ersten Durchgang. „Im zweiten Rennen war die Ausgangslage durch den Reversed Grid etwas schwieriger. Zudem sind die 20 Zusatzsekunden schon ein hartes Brot. Ich denke ohne den Abbruch des Rennens wären wir noch nach vorne gefahren, da wir nur noch knapp hinten lagen und gut aufgeholt haben. Wie ich jetzt sehe, hat das erste Team noch eine Zeitstrafe bekommen. Also Doppelsieg am Wochenende, alles perfekt gelaufen. Das freut mich für das Team und herzlichen Dank dafür“, war Vollak mit seinem Saisonstart zufrieden.Ihre Premiere auf dem Gesamtpodium feierten Manuel Brinkmann und Julien Rehberg. Letzterer fuhr an diesem Wochenende sein erstes Autorennen überhaupt. Bereits im ersten Rennen zeigte das Duo von Hampl Motors Rennsport, dass es die Pace an der Spitze mitgehen kann. Als eines von sieben Teams knackten die beiden die 2.10er Marke auf dem Hockenheimring. Im Endergebnis reichte es zum sechsten Platz hinter Maik Kraske (H.A.R.D. Speed Motorsport) und Urgatz/Cerny (Cerny Motorsport). Der sechste Platz bedeutete durch die umgekehrte Startreihenfolge der ersten zehn keine schlechte Ausgangslage für den zweiten Heat. Doch zunächst büßten die späteren Zweitplatzierten Positionen ein und fanden sich auf Rang zehn wieder.
An der Spitze behauptete sich für einige Runden Max Rosam, ehe sich Sebastian Vollak und Marc-David Müller vom restlichen Feld etwas absetzten. In einem sehr engen Feld ging es für Rehberg/Brinkmann Schritt für Schritt nach vorne. Durch die jeweilen Pflichtstopps hatten sich die beiden bis auf Rang drei nach vorne gearbeitet, ehe auch der Hampl Motors Rennsport 318ti an die Box kam. Zwei Runden vor Schluss ging es auf die zweite Gesamtposition nach vorne. „Julien hat an diesem Wochenende sein aller erstes Autorennen gefahren. Am Anfang hatten wir noch ein paar Probleme, aber das Team hat super gearbeitet. Mit diesem Ergebnis hätte niemand gerechnet, dass wir gleich vorne mitfahren. Wir sind total happy und ein Dank geht an das ganze Team“, so Brinkmann. „Ich bin komplett begeistert und es war für mich einfach nur toll. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Von Manuel konnte ich sehr viel lernen. Er hat viel in mich investiert. Auch das Team konnte mir sehr viele Tipps geben“, freute sich Rehberg über das starke Ergebnis. Mit dem zweiten Platz fuhr Rehberg den Sieg bei den Junioren ein. Justin Wichmann auf Platz sechs, sowie Max Rosam als Gesamtachter belegten hier die weiteren Plätze.
Als Teilnehmer der ersten Stunden zählen Ioannis Smyrlis und Christopher Rink immer zu den Siegkandidaten. Im ersten Rennen musste sich das schnelle Duo noch mit dem siebten Rang zufrieden geben, nachdem das Team wegen eines zu kurzen Stopps 15 Strafsekunden aufgebrummt bekam. Das zweite Rennen lief zunächst weitaus mehr nach dem Geschmack der beiden Smyrlis-Racing-Piloten. Im ständigen Hin und Her des Verfolgerfeldes ging es auf Gesamtrang drei in den Pflichtstopp. Der klappte nicht ganz nach Wunsch, wie Teamchef Ioannis Smyrlis zugab: „Heute war Platz drei eigentlich durch meinen Fehler bedingt. Ich habe beim Boxenstopp den Fehler gemacht. Da habe ich mich mit den Ballastsekunden verzettelt. Ich denke wir wären erster geworden. Ohne den Fehler hätte es gereicht auf P1 zu fahren.“ So reichte es zu einem souveränen dritten Platz vor Marcel Hellberg (KFZ Brügge Competition) und Maik Kraske.
„Das zweite Rennen war gut. Gestern hatten wir ein paar technische Probleme. Wir sind von vier aus gestartet und waren in der Spitzengruppe mal weiter vorne, mal weiter hinten. Wir waren in der Lage das auch zu gewinnen. Nach dem Safety Car waren wir ganz vorne, haben am Ende ein bisschen getrödelt und auch Zeit verloren. Aber mit Platz drei bin ich zufrieden“, gab Christopher Rink zu Protokoll.