„Auf dem ersten Satz Reifen bin ich auf der sicheren Seite geblieben und war deswegen nur Drittschnellster“, berichtete Pereira. „Im zweiten Anlauf konnte ich ein höheres Risiko eingehen, habe meine Reifen perfekt auf Temperatur gebracht und jeden Kerb optimal erwischt.“ Larry ten Voorde war mit Rang zwei auch nicht unzufrieden: „Meine zweite schnelle Runde war nicht so schnell, wie ich erhofft hatte. Aber ich starte aus der ersten Reihe – von da aus ist im Rennen alles möglich“, blieb der Niederländer zuversichtlich.
Bei sonnigem Wetter sind 33 Porsche 911 GT3 Cup auf Zeitenjagd gegangen. Als Gastfahrer mit der Startnummer 911 bestreitet der fünfmalige Motorrad-Weltmeister Jorge Lorenzo erst sein zweites Automobilrennen. „Nur dreißig Minuten auf der Strecke, die auch noch einmal unterbrochen wurden, sind für mich als Supercup-Neuling sehr kurz. Ich habe keine freie Runde gefunden“, bilanzierte der Spanier, der mit italienischer Rennlizenz fährt und dessen Cup-Neunelfer deshalb die Trikolore als Nationalitätskennzeichen trägt.
Auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari feierte der Porsche Supercup 1993 seine Weltpremiere. Die traditionsreiche Rennstrecke in den Hügeln der Emilia-Romagna hat sich seitdem nur wenig verändert. Das 4,909 Kilometer lange Asphaltband weist 17 Kurven sowie Bergauf- und Bergab-Passagen auf, die für moderne Formel-1-Pisten eher ungewohnt sind. Nach den Pandemie-bedingten Zuschauerbeschränkungen fährt der Porsche Mobil 1 Supercup zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder vor vollem Haus. „Fantastisch, so viele Zuschauer zu erleben. Speziell auf dieser traditionsreichen Rennstrecke mit den Naturtribünen ist die Atmosphäre großartig“, strahlte Pole-Setter Dylan Pereira. „Auch sonst ist das Autodromo ziemlich ‚old school‘: Wenn du von der Strecke abkommst, landest du im Kiesbett und nicht auf einer Asphaltfläche. Die Strecke ist insgesamt vergleichsweise schnell. Auch das extreme Räubern über die Kerbs bietet den Fans eine tolle Show.“
Ex-Supercup-Champion Jörg Bergmeister ist „Driver Steward“
2001 war Jörg Bergmeister Gesamtsieger des Porsche Supercup. Auf seinem Weg zum Titel gewann der heutige Porsche Markenbotschafter sieben Rennen, darunter den Saisonauftakt in Imola. An diesem Wochenende kehrt Bergmeister in die Emilia-Romagna zurück – in einer einmaligen Rolle als „Driver Steward“ des Porsche Mobil 1 Supercup. In dieser Position vermittelt er bei strittigen Aktionen auf der Rennstrecke zwischen Fahrern und Rennleitung.„An Imola erinnere ich mich gern: Diese Rennstrecke ist sehr anspruchsvoll, macht aber richtig Spaß. Im Qualifying ist mir 2001 eine perfekte Runde gelungen und ich war deutlich schneller als alle anderen. Der Sieg im Rennen war dann der optimale Start in die Saison“, blickt der geborene Leverkusener zurück, der im Laufe seiner Karriere mit Rennversionen des Porsche 911 unter anderem die 24-Stunden-Rennen in Le Mans (Frankreich), Spa-Francorchamps (Belgien) und Daytona (USA) gewann. Bergmeister kennt den aktuellen Porsche 911 GT3 Cup von seiner Aufgabe als Entwicklungsfahrer. „Der aktuelle Cup-Neunelfer ist viel mehr Rennauto als der Porsche 911 GT3 Cup von 2001“, schwärmt er. Heute längst gewohnte Technologien wie Schaltwippen am Lenkrad waren vor 21 Jahren noch kein Thema im Supercup: „Wir hatten damals wie im Serien-Neunelfer eine H-Schaltung.“
Der Porsche Mobil 1 Supercup im Fernsehen und im Internet
Der Saisonauftakt zum Porsche Mobil 1 Supercup führt am Sonntag (24. April 2022) ab 12:05 Uhr MESZ über 14 Runden. Die TV-Sender Eurosport2 und Sky Sport sowie der Streaming-Dienst f1tv.formula1.com übertragen das Rennen live. Eurosport wiederholt das komplette Rennen am Montag (25. April 2022) ab 12:00 Uhr. Außerdem können Fans dem Porsche Mobil 1 Supercup jederzeit auf den sozialen Netzwerken Twitter (@PorscheSupercup und @PorscheRaces), Instagram (@PorscheSupercup) und Facebook (@PorscheSupercup) folgen.Ergebnis Qualifying, 1. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup, Imola (I)
1, Dylan Pereira (Luxemburg/BWT Lechner Racing), 1.42,741 Minuten2. Larry ten Voorde (Niederlande/Team GP Elite), + 0,249 Sekunden
3. Bastian Buus (Dänemark/BWT Lechner Racing), + 0,305 Sekunden
4. Laurin Heinrich (Deutschland/SSR Huber Racing), + 0,456 Sekunden
5. Marvin Klein (Frankreich/CLRT), + 0,460 Sekunden