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Rallye DM
11.10.2022

Weltweit erste Wertung mit einem Steer-by-Wire Ford Fiesta Rallye 2

Rallye-Pilot Fabio Schwarz und Co Driver Andris Malnieks starten mit dem Space Drive Ford Fiesta Rallye 2 bei der 58. ADAC Knaus Tabbert 3 Städte Rallye vom 13. bis 15 Oktober 2022 in Bayern, Österreich und Tschechien. Das ist der erste Wertungslauf bei einer Rallye mit einem Steer-by-Wire-Fahrzeug. Er findet im Rahmen des Saisonfinales der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM).

Der Ford Fiesta Rallye 2 ist mit dem Steer-by-Wire System Space Drive der Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co.KG ausgestattet und unterscheidet sich somit gravierend von den anderen Fahrzeugen im Feld. Denn der Bolide verfügt über keine mechanische Verbindung zwischen Force Feedback Lenkeinheit und Lenkgetriebe. Die Technologie hat für die DRM seit Ende letzten Jahres eine nationale Zulassung und ist seit 2022 fester Bestandteil des Reglements der DRM. Eine Besonderheit: Für die Teilnahme an einer Rallye benötigt man neben der Zulassung vom Deutschen Motorsport Bund auch eine Straßenzulassung.

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Die Rallye-Plattform ist ein ganz wichtiges Entwicklungsfeld für die innovative Lenktechnologie. Die Bedingungen, die vorherrschen sind gänzlich andere als auf dem Testfeld des klassischen Race Tracks, mit Blick auf die mechanische Beanspruchung, aber auch auf die extreme Belastung der Lenkung allgemein, schon durch die grundverschiedene Streckenbeschaffenheit. „Bei der Rallye liegen die Vorteile deutlicher auf der Hand: die Lenkkräfte, die Schnelligkeit der Lenkung, da gibt es deutlich mehr Möglichkeiten als auf der normalen Rennstrecke“, sagt Roland Arnold, CEO der Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co.KG, der das straßenzugelassene System vor knapp 20 Jahren aus der Behindertenmobilität heraus entwickelt hat. „Hinzukommt ein deutliches Plus an Komfort. Man kann beispielsweise die Schläge, die ein Rallyefahrer durch die tiefen Spurrillen in die Lenkung und damit auch in die Arme bekommt, individuell anpassen.“

Die Weltpremiere wird Fabio Schwarz mit dem international erfahrenen Co-Driver Andris Malnieks aus Lettland fahren, mit dem er dieses Jahr bereits mit verschiedenen Fahrzeugen im Einsatz war. Der Sohn von Rallye Routinier Armin Schwarz hat in diesem Jahr schon bei Rallyes in Estland, Lettland und Litauen erfolgreich teilgenommen. Auch bei der Hundsrück Junior, einer Schotter-Rallye in Bad Schmiedeberg und dem DRM-Lauf Saarland / Rheinland Pfalz war er mit einem Rallye3 Auto bereits am Start. „Ich war sehr erstaunt wir gut die Lenkung war und möchte viel Erfahrung sammeln, mit dem Space Drive System und dem Rallye 2. Ich bin sehr gespannt, wo wir Zeit gutmachen können“, sagt Rallye-Pilot Fabio Schwarz. „Man kann viel ruhiger lenken, weil man einfach keinen Kickback mehr hat. Das macht das Auto generell viel ruhiger.“ Auch bei Aquaplaning – sollte es regnen – verspricht sich der Youngster Vorteile.

Bisher war das Space Drive Team um Entwicklungsfahrer und Rallye Europameister Armin Schwarz auf Schotter bzw. Schnee und Eis unterwegs. 2020 und 2021 war er mit dem Space Drive Ford Fiesta Rallye 2 bereits bei der Lausitzrallye erfolgreich als Vorausfahrzeug im Einsatz. Mit der Asphalt-Rallye über 168,5 Kilometer und 14 Wertungsprüfungen betreten die Lenkungspioniere jetzt Neuland. Doch erste Tests haben gezeigt, dass die Pace und das Setup auch auf dem Asphalt stimmen. „Die vielfältigen Erfahrungen und Daten von der Rundstrecke – aus der DTM und GTC Race – konnten mit in das Grund Setup des Fahrzeuges einfließen, welches bisher fast ausschließlich auf Schotter bzw. im Winter in Finnland auf Eis und Schnee im Einsatz war“, sagt Axel Randolph, Head of Race der Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co.KG. „Die ersten Tests auf Asphalt waren äußerst positiv. Der Anspruch ist sehr hoch, weil die Lenkung sich auf ganz verschiedenen Straßen- bzw. Streckenverhältnissen bewähren muss.“

Das Lenkgefühl für den Fahrer ist auf Asphalt anders als auf Schotter, das haben die ersten Tests deutlich gezeigt. „Die Lenkung hat deutlich mehr Biss und reagiert deutlich agiler als auf Schotter“, berichtet Armin Schwarz. „Das haben wir angepasst.“ Die Besonderheit der Drei Städte-Rallye ist, dass sie in drei Ländern ausgetragen wird. Die Strecken haben in den Ländern ganz unterschiedliche Charakteristiken weiß Teamchef Armin Schwarz, der davon ausgeht, dass die Strecken im Bayerischen Wald sehr schnell sein werden, ähnlich einer Landstraße, mit vielen Kuppen. In Österreich geht er von eher engeren und etwas langsameren Pisten mit vielen Cuts aus, wo man ins Gras fahren kann. In Tschechien rechnet Schwarz mit einer deutlich splittigeren, aufgebrocheneren, extrem welligen, winkligen und kurvigen Streckenführung. „Da braucht man ein Auto, welches man bei allen Gegebenheiten gut fahren kann. Nach dem Training am Donnerstag werden wir das Auto entsprechend einstellen können. Wir sind gut vorbereitet.“

Mitte Oktober wird das Wetter jedoch auch eine wichtige Rolle spielen. „Es kann kalt und glatt sein und diesbezüglich wird man schauen, wie die Verhältnisse sind und wo man sich einsortieren kann“, so der Teamchef. „Es sind sehr unterschiedliche Bedingungen. Ich möchte eine saubere Rallye fahren, mit der einen oder anderen schnellen Zeit“, hofft Fabio Schwarz.

Die 58. ADAC Knaus Tabbert 3 Städte-Rallye führt über 14 Sonderprüfungen mit insgesamt 168,5 Wertungskilometern. Alle Strecken werden zweimal gefahren. Anders als in den Vorjahren wird erstmals neben Niederbayern und Oberösterreich auch in Tschechien gefahren. Am Freitag, 14. Oktober und Samstag, 15. Oktober wird vom Rallyezentrum in Waldkirchen gestartet. Für die Wertungsprüfungen am Freitag ab 14:30 Uhr wird ausschließlich in Tschechien gegen die Uhr gekämpft. Die Strecke führt zu den Wertungsprüfungen nach Šumavské Hoštice (11,30 km), Zálezly (12,65 km) und Putkov (5,30 km). Am Samstag geht es dann um 7.45 Uhr auf die erste Wertungsprüfung des Tages und die Siebte der Rallye auf der Strecke in Sonnen (11,78 km). Von da aus geht es weiter nach Österreich auf die Wertungsprüfung Peilstein (15,20 km). Gefahren wird zudem in Julbach (15,30 km), ehe es zurück ins bayerische Breitenberg (12,72 km) geht.
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