2,5 Kilometer Rennstrecke. In weniger als 4 Monaten. Mitten im Winter. Wie immer waren es anspruchsvolle Voraussetzungen für die Bauarbeiten auf der längsten permanenten Rennstrecke der Welt. Neuer Asphalt musste her auf der gefühlt endlosen Geraden, der Döttinger Höhe. Zusammen mit den darauffolgenden, schnellen und anspruchsvollen Passagen: Antoniusbuche, Tiergarten und der Hohenrain Schikane.
Frischer Asphalt auf der inzwischen 95 Jahre bestehenden Nordschleife bedeutet: Die Strecke wird von Grund auf erneuert. Mächtige Maschinen entfernen zu großen Teilen alle bestehenden Schichten. Das unterliegende Erdreich wird anschließend verstärkt. Nur so hält der Asphalt für die nächsten 20 Jahre den extremen Belastungen Stand.
„Rund 25 Kilometer Rennstrecke kontinuierlich instand zu halten, ist eine enorme Aufgabe“, erklärt Projektleiter Alexander Schnobel. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet er beim Streckenbetreiber und kennt die Anforderungen wie kein Zweiter: „Es geht nicht nur um neuen Asphalt, sondern auch darum, die einzigartige Charakteristik der Strecke beizubehalten.“
Beim Streckenbau setzt der Nürburgring unter anderem auf ein besonders nachhaltiges Recycling-Verfahren. So wird die alte Tragschicht zunächst ausgebaut, anschließend von Spezialmaschinen aufbereitet und am Ende als neues Gemisch wieder eingebaut.
Pünktlich zum Start in den März ist die Strecke nun bereit: Von der Döttinger Höhe bis einschließlich zur Hyundai N Kurve der Grand-Prix-Strecke gibt es nun nagelneuen Asphalt. Darüber hinaus wurden bei den Bauarbeiten in diesem Jahr auch weitere Sicherheitseinrichtungen installiert: 300 Meter neuer FIA-Fangzaun steht nun auf der Nordschleife zwischen den Abschnitten Kallenhard und Wehrseifen.
Insgesamt investierte die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG in diesem Jahr 2,5 Mio. Euro in die Instandhaltung und den Ausbau der Sicherheit. Addiert man die Maßnahmen seit 2015, kommen mehr als 12,5 Millionen Euro für Modernisierung und den Ausbau zusammen. So sichern die Betreiber auch zukünftig den Nürburgring als Motorsport und Entwicklungsstandort – mit internationalem Spitzensport sowie vielen weiteren Nutzungsformaten wie den Entwicklungsfahrten des Industriepools oder den beliebten Touristenfahrten. Letztere eröffnen am 12. März mit der ersten Schrankenöffnung 2022 die Saison auf dem Nürburgring. Eine Woche später, vom 18. bis zum 20. März, fahren dann erstmals Rennwagen bei den Probe- und Einstelltagen über den neuen Asphalt von Nordschleife und Grand-Prix-Strecke.
Investitionen in den Nürburgring - die vergangenen Jahre im Überblick:
2015: 1 Mio. Euro- Neuer Asphalt im Bereich Eschbach
- Asphaltarbeiten auf und neben der Grand-Prix-Strecke
- Neuer Asphalt Quiddelbacher Höhe & Flugplatz
- Neue FIA-Fangzäune u.a. Schwedenkreuz, Metzgesfeld, Stefan-Bellof-S
- Informations-Anzeigetafeln Nordschleifen-Zufahrt
- Neuer Asphalt Hatzenbach, Hohe Acht, Hedwigshöhe & Brünnchen
- FIA-Fangzäune u.a. Hatzenbach & Kesselchen
- Neuer Asphalt Schwedenkreuz, Kallenhard, Wehrseifen & Ex-Mühle
- Weitere FIA-Fangzäune an der Nordschleife
2019: 1,3 Mio. Euro
- Umfangreiche Digitalisierung der Grand-Prix-Strecke
- 4K-Streckenkameras, 17 Kilometer neue Glasfaserkabel
- Rundum erneuerte Race Control
2020: 1 Mio. Euro
- Neuer Asphalt AMG Arena (Grand-Prix-Strecke)
- Neubau Nürburgring Rallycross-Strecke
- Weitere Infrastruktur-Maßnahmen Müllenbachschleife
- Digitalisierungs-Projekt für Teile der Nordschleife
- 4K-Streckenkameras & Glasfaser von Döttinger Höhe bis Hohenrain Schikane
- Neuer Asphalt Döttinger Höhe (Nordschleife) bis Hyundai N Kurve (Grand-Prix-Strecke)
- 300 Meter neuer FIA-Fangzaun zwischen Kallenhard und Wehrseifen