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Tourenwagen Allgemein
17.10.2022

Anton Werner ist erster TWC-Champion, Thilo Goos triumphiert im TWR

Die Meister stehen fest. Der erste Champion der Tourenwagen Classic heißt Anton Werner. Beim Finale der in diesem Jahr debütierten Rennserie für klassische Renntourenwagen im Rahmen des ADAC Racing Weekends auf dem Nürburgring krönte der Landshuter die Saison mit seinem Porsche 911 GT3 Cup. Platz vier in Rennen eins und ein feuriger Sieg in Rennen zwei – der Siegerkranz ist der Lohn verdienter Arbeit. Im Tourenwagen Revival machte Thilo Goos im Aston Martin Vantage N24 von BWT Mücke Motorsport sein erstes Jahr perfekt.

Überraschung im ersten Rennen der TWC: Christoph Peper fuhr im BMW M3 E46 den beiden Porsche-Piloten Anton Werner und Mark Trompeter auf und davon, die sich rundenlang einen spannenden Fight lieferten. Aufgrund eines Frühstarts erhielt Werner allerdings eine Zeitstrafe von zehn Sekunden, die ihn auf Position vier zurückwarf. Der Profiteur war Christopher Driescher, der Rang drei erbte. Hinter den drei H2-Piloten an der Spitze holte Werner den Klassensieg in der großen Cup-Klasse. Schnellster Fahrer in der kleinen Gruppe-H-Klasse wurde Stefan Mücke im Ford Escort RS1800. In der kleinen Cup-Klasse siegte Alexander Schmidt im Renault Clio Cup.

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Auch in Rennen zwei drehte sich alles um die Protagonisten aus dem ersten Heat. Werner wurde auf Platz eins gewertet, obwohl er aufgrund eines Motorschadens nicht ins Ziel kam. Die Rennleitung ging auf Nummer sicher und brach das Rennen wegen des havarierten Fahrzeugs wenige Minuten vor Schluss mit der Roten Flagge ab. Die Wertung erfolgte so eine Runde vorher. Trompeter belegte erneut Platz zwei, die beiden BMW-Fahrer Peper und Driescher belegten die Plätze drei und vier. Der Sieg in der H1 ging an Jens Weimann im Ford Escort RS2000, Schmidt holte erneut den Sieg in der C1.


Goos holt den Titel, Röskes den ersten TWR-Sieg

Auch die beiden Gleichmäßigkeitsprüfungen des Tourenwagen Revivals waren hart umkämpft. Mit dem Sieg im ersten Lauf machte Goos den Sack zu und stand vorzeitig als Meister fest. „Ich habe im Motorsport ein Hobby gefunden, das mir wirklich Spaß macht“, sagte der Berliner. „Gerade im Regen hatte ich unerwartet viel Fun. Man muss hochkonzentriert fahren und sich die Referenzzeit richtig setzen. Dann kann man Runde für Runde probieren, ob man besser schneller oder langsamer unterwegs ist.“

Peter Röskes, der die GLPs zusammen mit seiner Gattin Susanne im Mercedes SLK 55 AMG bestritt, hatte im ersten Lauf noch das Nachsehen. „Irgendwann schaffe ich auch mal Platz eins“, sagte er. Nur wenig später sollte er Recht behalten. Im zweiten Heat sammelte er lediglich 53 Fehlerpunkte und schob sich vor Goos auf Platz eins. „Das war richtig gut“, strahlte Röskes. „Damit habe ich nicht gerechnet.“


Noch mehr Grund zu feiern für Mücke Motorsport

Das Team BWT Mücke Motorsport hatte auf dem Nürburgring eine Menge zu feiern. Neben dem Titelgewinn für Goos und dem Podestplatz in der TWC sicherte sich der Berliner Rennstall auch bei den Tourenwagen Legenden einen Erfolg. Hinter Sebastian Asch, der in der AMG-Mercedes C-Klasse von tst sport+technik als Ersatzmann für den krankheitsbedingt verhinderten Maximilian Götz am Start war, feierte Mücke das beste Saisonergebnis für den bulligen Ford Mustang DTM. Gegen Asch-Junior hatte er jedoch keine Chance. Der 36-jährige gaste mit dem Hightech-Boliden aus Affalterbach ordentlich an und brachte einen Vorsprung von 48,273 Sekunden ins Ziel.

Wie schon am Vortag fuhr YouTube-Schrauber Jean-Pierre Zimmer auf Rang drei und war damit erneut Sieger der Klasse 2. Damit errang er nicht nur seine ersten beiden Podestränge in der TWL, sondern ebnete auch den Weg für die TWL-Saison 2023. „Mein Ziel ist es, im kommenden Jahr bei allen TWL-Rennen am Start zu sein. Daher war mein Plan an diesem Wochenende, die entsprechenden Rennergebnisse für meine internationale Fahrerlizenz abzuliefern, die ab 2023 obligatorisch sein wird. Das ist mir gelungen“, sagte Zimmer. „Eigentlich wollte ich nur ankommen, jetzt fahre ich mit zwei Pokalen nach Hause. Unglaublich, dass sich das so ergeben hat. Ich fahre mit einem 190er aus der alten DTM Rennen – ein Lebenstraum geht in Erfüllung.“ Das schnellste Klasse-3-Fahrzeug, einen BMW M3 E30 DTM, pilotierte Dr. Jaan Mattes Reiling auf Gesamtrang acht.

Nach einer langen Saison gehen nun alle drei Serien, Tourenwagen Legenden, Tourenwagen Classic und Tourenwagen Revival, in die verdiente Winterpause. Die Meister der Saison 2022 werden am 3. Dezember im Rahmen der großen Meisterfeier auf der Essen Motor Show gekürt.
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