Dabei stand die PRTC wieder ganz im Zeichen von ambitionierten Neueinsteigern, schnellen Quereinsteigern und talentierten Gentleman-Drivern, die für einen explosiven Mix mit Tourenwagen-Action pur sorgten. „Real cars, real Racing. Das ist das Motto unserer Rennserie. Wir bieten professionell organisierte Rennen mit ansprechenden Tourenwagen in vier Wertungsklassen zu bezahlbaren Kosten bei einer guten Vermarktung. Wir sind bereits in der zweiten Saisonhälfte angekommen und die Rennen überbieten sich von Mal zu Mal noch an Spannung. So soll echter Tourenwagen-Motorsport sein“, gab Organisator Andreas Pfister zu Beginn des Rennwochenendes zu Protokoll.
Alle Rennfahrzeuge sind mit Einheitsreifen von TOYO TIRES, mit dem Semi-Slick Proxes R888R oder Slick Proxes RS1 ausgestattet, was in Verbindung mit dem Zentraleinsatz und „rotierendem System“ der CHEVROLET und CUPRA Rennfahrzeuge (Klasse 1 und 2) durch die Pfister-Racing GmbH für eine hohe Chancengleichheit zu bezahlbaren Kosten sorgt. Der Sieger der Pfister-Racing Tourenwagen-Challenge (PRTC) 2022 der Klasse 2 erhält eine kostenfreie Testfahrt im 350 PS starken TCR-Boliden.
Matchball für Robin Renz im Zeittraining: beste Ausgangsposition auf der Pole-Position
Am Freitag konnten sich die Fahrer im Rahmen des freien Trainings auf die Rennstrecke und die Bedingungen vorbereiten. Die Rennstrecke war dabei durch aufziehende Schauer regelmäßig wieder feucht, was für verminderte Haftungsverhältnisse sorgte. Mit den Semi-Slick-Reifen Proxes R888R des Herstellers TOYO TIRES waren die Rennfahrzeuge allerdings ideal für diese Bedingungen ausgestattet.
Im Zeittraining zur Ermittlung der Startaufstellung für Rennen 1 am Samstag Mittag, wurden erstmals die Karten auf den Tisch gelegt: Robin Renz konnte seine starke Form fortsetzen und brannte mit einer Rundenzeit von 2:42:750 die Bestzeit der Klasse 2 in den kalten Asphalt. Den zweiten Startplatz sicherte sich Schestag vor Marco Bedrich und Dirk Ehlebracht, die damit die zweite Startreihe komplettierten.
Damit gelang Robin Renz ein erster Matchball im Kampf um den Vize-Titel. Für den ersten Rennlauf am Sonntag Vormittag hatte er sich die beste Ausgangsposition gesichert.
An diesem Wochenende wurden beide Rennen durch einen rollenden „Indianapolis-Start“ freigegeben. Zu Beginn des ersten Rennens konnte Renz nach der Startfreigabe seine führende Position vor Tim Schestag verteidigen.
Dahinter gab es wie gewohnt wieder enge Positionskämpfe in der Pfister-Racing Tourenwagen-Challenge (PRTC) zu sehen. Zunächst schnappte sich Dirk Ehlebracht den dritten Platz wurde aber direkt von einem starken Marco Bedrich im Windschatten verfolgt. Auch Roman Holzner (DE) und Simon de Mori (AT) konnten die Speed noch mitgehen und hielten den Anschluss an das vordere Mittelfeld.
An der Spitze legte sich derweil Tim Schestag den führenden Robin Renz zurecht. Mit mehreren starken Rundenzeiten konnte Schestag direkt den Anschluss finden und daraufhin die erste Position vor Renz übernehmen.
Auch dahinter kam es nochmal zu ordentlicher Action: Marco Bedrich schaffte es mit einem sehenswerten Manöver Dirk Ehlebracht zu überholen und übernahm den dritten Platz. Lange konnte er sich allerdings darüber nicht freuen, denn Ehlebracht versuchte am Ende der Start-Ziel-Geraden einen Konter zu setzen. Dabei war er aber deutlich zu spät auf der Bremse und traf Bedrich am Heck, was diesen in einen Dreher zwang. Auch die Rennleitung war darüber nicht begeistert: Ehlebracht erhielt eine Zeitstrafe.
Wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte, dachte sich dabei Roman Holzner, der nun den dritten Rang vor Simon de Mori übernehmen konnte, und auch über die Ziellinie brachte.
In der Zwischenzeit schnappte sich Tim Schestag einen weiteren Saisonsieg vor Robin Renz. Die Entscheidung über den Vize-Titel war allerdings noch nicht gefallen, denn alle drei Kontrahenten konnten rechnerisch in Rennen 2 noch genügend Wertungspunkte holen.
Sieger der CUPRA-Klasse 1 wurde wieder Martin Held (DE) der damit in Feierlaune bleiben konnte, so feierte er am 15. Oktober seinen 18. Geburtstag standesgemäß auf der Rennstrecke!
Weitere PRTC-Wertungspunkte konnten auch David Stein (DE) und Claus Gramlich (DE) auf den weiteren Platzierungen sammeln.
Das Ergebnis des ersten Rennens stellte auch die Startaufstellung von Rennen zwei dar, welches ebenfalls am Sonntag gestartet wurde.
Die Mechaniker des Pfister-Racing Teams hatten nun ein Zeitfenster bis 16:40 Uhr, um die Rennfahrzeuge wieder fit für den zweiten Rennlauf zu machen und die Folgen von ein paar „Lackaustäuschen“ zu beheben.
Renz muss um den Vize-Titel zittern: Knalleffekt zu Rennbeginn
Nach Freigabe des zweiten Rennens startete Robin Renz direkt in der ersten Kurve einen Angriff auf die erste Position. Dabei kollidierte er allerdings mit Tim Schestag und verformte sich seinen vorderen Kotflügel.
Schestag setzte seine Führungsfahrt unbeirrt fort – bei Robin Renz begann das große Zittern: Würde der Toyo-Tires Semi-Slicks vorne links die Berührung überstehen?
Indes machte nämlich sein großer Rivale Marco Bedrich deutlich an Boden gut, und fuhr mit einem starken Rennen einem sicheren zweiten Platz entgegen. Renz fiel vorerst weitere Positionen zurück, fasste sich dann aber ein Herz und setzte alles auf eine Karte: Es gelang ihm bis Rennende noch auf den rettenden vierten Platz nach vorne zu fahren. Den letzten Platz auf dem Treppchen sicherte sich Dirk Ehlebracht, was auch für ihn einen versöhnlichen Saisonabschluss bedeutete.
Nach einem herausragenden Saisonfinale stehen für die PRTC noch weitere Termine an: Vom 3. bis 11. Dezember 2022 präsentiert sich die Rennserie mit einem eigenen Messestand auf der Motorshow Essen und gibt dort bereits Details für die Rennsaison 2023 bekannt.