Nachdem das zweite Saisonrennen vor zwei Wochen wegen des plötzlichen Wintereinbruchs in den November verschoben wurde, zeigte sich am vergangenen Wochenende glücklicherweise die Sonne über dem Nürburgring. Das mathilda racing - Team LAVO Carwash schickte bei der 53. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy wieder zwei Volkswagen Scirocco R in der Klasse VT2-FWD an den Start.
Beim Saisonauftakt vor vier Wochen feierte der Kölner Rennstall bereits den souveränen Klassensieg. Daran wollten Team und Fahrer anknüpfen. Ein chaotisches Zeittraining, das von zahlreichen Unfällen und Gelbphasen geprägt war, machte die Ausgangslage nicht perfekt. Weil die Piloten keine freie Runde erwischten, reichte es schlussendlich zum zweiten Startplatz in der Klasse.
Startfahrer Felix Schumann hielt sich in der Startphase aus jeglichen Zwischenfällen heraus und schob sich noch im Verlauf der ersten Runde an die Spitze. „Es war chaotisch auf der Strecke und gab unzählige Code-60-Phasen, sodass es schwerfiel, die Reifen auf Temperatur zu halten. Insgesamt war es jedoch ein gutes Rennen und ich bin froh, dass wir so erfolgreich in die Saison gestartet sind“, sagt Schumann. Der 29-Jährige behauptete die Führung bis zum Fahrerwechsel, bei dem Teamchef Michael Paatz das Cockpit übernahm.
Für den Schlussakt stieg Timo Hochwind ins Auto, um den Scirocco schadlos und ohne Probleme über die Ziellinie zu bringen. „Der Sieg war heute nicht so einfach, wie es vielleicht aussah. Das Zusatzgewicht, das wir nach dem letzten Rennen einladen mussten, macht sich bemerkbar. In Kombination mit einer veränderten Fahrwerkseinstellung hatten wir mit Balanceproblemen zu kämpfen. Das müssen wir bis zum nächsten Rennen in den Griff bekommen“, resümiert Hochwind. Im Vergleich zur Konkurrenz, die teilweise in Unfälle verwickelt wurde, von technischen Defekten geplagt war oder auch Zeitstrafen erhielt, blieb das mathilda-Trio allerdings fehlerfrei. Der zweite Saisonsieg war damit sicher.
Führung in der Gesamtwertung
Für das Schwesterauto mit der Startnummer 498, das von Timo Beuth und Youngster Benjamin Cartery pilotiert wird, endete der Renntag frühzeitig. Schon im Zeittraining wurde der Scirocco bei einem Unfall so stark beschädigt, dass die Teilnahme am Rennen nicht möglich war. „Es tut mir wirklich leid für meinen Teamkollegen und das ganze Team“, sagt ein frustrierter Benjamin Cartery, der glücklicherweise unverletzt blieb.„Ich bin natürlich enttäuscht, dass der Tag für unser Auto so früh beendet war“, sagt Timo Beuth. „Das Team hat seit dem letzten Rennen einen guten Job gemacht, um die Fehler, mit denen wir beim Auftakt noch zu kämpfen hatten, zu beseitigen. Bei den Testfahrten am Freitag hat sich das Auto super angefühlt und ich war sehr optimistisch, dass wir um das Podium kämpfen können.“
Teamchef Michael Paatz sieht das Wochenende mit gemischten Gefühlen: „Der Klassensieg ist natürlich super, aber der Unfall des zweiten Autos schmerzt sehr. Zudem nimmt der Druck in der Klasse langsam zu. Die Rundenzeiten der Konkurrenz haben gezeigt, was mit einer harmonischen Fahrerpaarung und ohne Fehler möglich ist. Deshalb sollten wir uns nicht ausruhen.“ Nach dem zweiten von acht Saisonrennen führt mathilda racing - Team LAVO Carwash die Gesamtwertung in der Nürburgring Langstrecken-Serie an.
Das Team hat nun acht Wochen Zeit, um das Auto mit der Startnummer 498 wieder fit zu machen. Am 25. Juni findet mit dem 45. RCM DMV Grenzlandrennen der dritte Saisonlauf des Jahres statt. Zuvor steht mathilda racing vor einer weiteren Aufgabe: Vom 25. bis 29. Mai stellt sich das Team einer der größten Herausforderungen im Motorsport. Beim legendären 24h-Rennen auf dem Nürburgring, das in diesem Jahr sein 50. Jubiläum feiert, wird der Kölner Rennstall mit einem Cupra TCR an den Start gehen.