Freitag, 27. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
WSK
04.10.2022

Lehrreiches Wochenende für Mathilda Paatz

Mathilda Paatz trat beim WSK Open Cup im italienischen Lonato im neuen Design auf: Die Kölnerin wird für den Rest der Saison im Kart Republic Werksteam an den Start gehen. Gleichwohl lief der erste Auftritt in den neuen Farben nicht wie gewünscht. Die Kölnerin verpasste das Finale am Sonntag nach einer guten Leistung nur denkbar knapp. Dennoch konnte Paatz wertvolle Erfahrungen für die kommenden Herausforderungen sammeln.

Wie schon bei den Rennen der WSK Euro Series, an denen die Förderpilotin vom ADAC Nordrhein im Sommer dieses Jahres teilgenommen hatte, startete Paatz für KR Motorsport, das Werksteam von Kart Republic. Für den Rest der Saison wird die Kölnerin in den Farben des italienischen Chassis-Herstellers auftreten, was zusätzliche Motivation brachte: Im Freien Training am Freitagmorgen, das bei Sonnenschein stattfand, zeigte die 14-Jährige ihr Potenzial und fuhr in ihrer Gruppe auf den dritten Platz, bevor sich das Wetter änderte.
 
Auf nasser Strecke hatte Paatz im Gegensatz zur Konkurrenz mit einem Erfahrungsrückstand zu kämpfen. Nichtsdestotrotz zeigte sie eine solide Leistung, doch ausgerechnet auf ihrer schnellsten Runde wurde die Kölnerin von einem Kontrahenten beinahe von der Strecke gedrängt. Trotz zwei sehr schnellen Sektorzeiten sorgte der Zwischenfall für einen großen Zeitverlust, sodass im Qualifying schlussendlich die 14. Position in der Gruppe zu Buche stand. Von dieser Startposition musste Paatz alle Vorläufe in Angriff nehmen, sodass ihr die Enttäuschung deutlich anzusehen war.
 
"Ich wollte unbedingt ein gutes Qualifying fahren, damit ich bei den Heats nicht in den Mittelfeldkämpfen feststecke", war die 14-Jährige enttäuscht. "Das Freie Training am Morgen war richtig gut und bei trockenen Bedingungen hätte ich sicher eine gute Ausgangsposition erreichen können." Nichtsdestotrotz zeigte sich die Botschafterin von "Women in Motorsport" kämpferisch. Im ersten der beiden verregneten Vorläufe verbesserte sich Paatz auf die 12. Position, während im zweiten Heat immerhin der 13. Platz heraussprang. Mit diesen Ergebnissen startete die Kölnerin in den Samstag, wo es darum ging, weitere Top-Positionen zu sammeln, um eine gute Ausgangslage für das wichtige Pre-Finale am Sonntag zu erreichen.
 
Paatz verpasst Finale nur knapp
 
Im dritten Heat am Samstagmorgen kämpfte sich Paatz mit einer starken Leistung und gelungenen Überholmanövern bis in die Top-Zehn nach vorne. Im vierten Rennen verstrickte sich die Förderpilotin vom Deutschen Sportfahrerkreis in harte Duelle mit zahlreichen Positionswechseln. Schlussendlich musste sich Paatz nach harten Attacken der Konkurrenz geschlagen geben, sodass sie die Ziellinie auf dem 17. Rang überquerte. Eine fünfsekündige Spoilerstrafe warf die Rheinländerin auf die 18. Position zurück.
 
Im fünften und letzten Heat musste Paatz noch einmal alles geben, doch mit dem 16. Rang lief es nicht wie geplant. Im Pre-Finale kämpfte sich Paatz vom 22. Startplatz bis auf die 17. Position nach vorne. "Beim Start habe ich meine Position behaupten können", berichtet Paatz. "Leider hat sich in der dritten Runde ein Konkurrent direkt vor mir gedreht. Das notwendige Ausweichmanöver hat mich richtig Zeit und auch zwei Plätze gekostet. Danach bin ich immer wieder die Lücken zugefahren und habe gute Überholmanöver gezeigt." Dennoch verpasste sie die Teilnahme am Finalrennen um zwei Punkte. Paatz belegte im Endklassement die 40. Gesamtposition, allerdings durften nur die besten 36 Pilot*innen am Finale teilnehmen.
 
"Ich ärgere mich, dass ich das Finale so knapp verpasst habe. Es hat sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig das Qualifying ist. Im Training konnte ich mein Potenzial zeigen, aber das reicht mir nicht", zieht Paatz ein Fazit. "Trotzdem bin ich auch ein Stück weit zufrieden. Ich hatte im Verlauf des Wochenendes verschiedene Duelle und Zweikämpfe, bei denen ich wieder einmal sehr viel lernen konnte. Denn auf internationaler Ebene fehlt mir noch immer die Zweikampfhärte und somit ein Stück Wettbewerbsfähigkeit."
 
"Es ist eine Ehre, dass ich für das Werksteam von Kart Republic an den Start gehen darf", sagt Paatz. "Dadurch kann ich sehr viel lernen, was mir zusätzlichen Rückenwind gibt." Nun bereitet sich Kölnerin auf die FIA Motorsport Games in Frankreich (29. bis 31. Oktober) vor, an denen sie als Teil des „Motorsport Team Germany“ in der Kategorie ‚Karting Sprint Junior‘ teilnimmt.
Anzeige