24h Le Mans
07.06.2023
Porsche will einmalige Erfolgsbilanz in Le Mans weiter ausbauen
Stuttgart. Das Werksteam Porsche Penske Motorsport hat zum 100. Jubiläum der 24 Stunden von Le Mans und zum 75. Geburtstag der Sportwagen-Marke aus Stuttgart ein klares Ziel: Gesamtsieg auf dem Circuit des 24 Heures. Um die Chancen im engen Wettbewerb der neuen Hypercar-Klasse zu maximieren, schickt Porsche neben den zwei Vollzeit-Nennungen aus der FIA WEC einen zusätzlichen Hybrid-Prototypen aus der nordamerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar Championship an den Start. Die über 515 kW (700 PS) starken LMDh-Rennwagen des Werksteams tragen ein besonderes Design, dessen Farben an historische Erfolge von Porsche in Le Mans erinnern.
Porsche Penske Motorsport hat sich zuletzt bei Testfahrten auf den schnellen Rennstrecken in Watkins Glen (USA), Le Castellet (Frankreich) und Monza (Italien) sowie beim Vortest in Le Mans akribisch auf die bevorstehende Jagd zweimal rund um die Uhr vorbereitet. Die britische Kundenmannschaft Hertz Team Jota setzt einen weiteren Porsche 963 in der Topklasse ein. Porsche trifft im Kampf um den Gesamtsieg unter anderem auf die Konkurrenz durch Hersteller wie Ferrari, Cadillac, Toyota und Peugeot.
„Speziell für Porsche ist der 100. Geburtstag der 24 Stunden von Le Mans ein sehr bedeutendes Ereignis“, schildert Thomas Laudenbach, Leiter Motorsport. „Unsere Marke wird in diesem Jahr 75 Jahre alt. Kein anderer Hersteller blickt auf eine solch erfolgreiche Historie in Le Mans zurück wie Porsche. Wir haben 19 Gesamttriumphe und 110 Klassensiege errungen – und damit soll noch längst nicht Schluss sein: Wir wollen den 20. Erfolg an der Sarthe! Anlässlich der großen Jubiläen schicken wir mit unserem Werksteam drei Porsche 963 an den Start. Zudem geht das Hertz Team Jota mit einem weiteren Prototyp aus Weissach ins Rennen. Wir hoffen, dass wir in der hart umkämpften Hypercar-Topklasse siegfähig sein werden.“
„Wir blicken voller Vorfreude auf das große Jubiläum in Le Mans“, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Porsche Penske Motorsport hat sich bei Testfahrten konsequent auf das bevorstehende Highlight vorbereitet. Allerdings lassen sich die Besonderheiten des Circuit des 24 Heures auf anderen Strecken nur bedingt simulieren. Wir haben den Testtag in Le Mans intensiv genutzt, um unsere drei Porsche 963 auf den Hochgeschwindigkeits-Kurs abzustimmen. Über das Kräfteverhältnis in der Topklasse Hypercar können wir derzeit noch keine Aussagen treffen. Eines ist aber sicher: Mit drei Porsche 963 vom Werksteam und einem weiteren in den Händen der Kundenmannschaft Hertz Team Jota sind wir bestmöglich aufgestellt.“
„Wir haben auf beiden Seiten des Atlantiks höchsten Aufwand betrieben, um an diesen Punkt zu gelangen“, schildert Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Ein Fahrzeug wurde in den USA am Standort Mooresville vorbereitet, die anderen beiden in der deutschen Basis in Mannheim. Alle Autos erfüllen die exakt gleichen hohen Standards. Nachdem wir kurze Rollouts in Weissach und Watkins Glen absolviert haben, geht es nun zu den 24 Stunden von Le Mans. Der Druck ist maximal hoch: Beim 100. Geburtstag des Langstrecken-Klassikers und zum 75-jährigen Jubiläum von Porsche Sportwagen zu siegen, ist für uns alle der große Traum. Auch wenn das Ziel klar ist, müssen wir die Aufgabe Schritt für Schritt angehen.“
„Racing for Charity“: Porsche spendet für Versorgung von kranken Kindern
Pro gefahrene Rennrunde der drei Werks-963 spendet Porsche in Anlehnung an das 75-jährige Jubiläum von Porsche Sportwagen 750 Euro. Die Gesamtsumme geht nach dem Renn-Highlight des Jahres an drei gemeinnützige Organisationen, die sich unter anderem weltweit für die Unterstützung und Versorgung schwerkranker Kinder einsetzen.
Die traditionsreiche Strecke im Süden der 150.000-Einwohner-Stadt besteht zum größten Teil aus öffentlichen Straßen. Im Normalbetrieb fahren jeden Tag hunderte Lkw und Pkw über die legendäre, auch Mulsanne Straight genannte Hunaudières-Gerade auf ihrem Weg zwischen Le Mans und Tours. Berühmt und berüchtigt zugleich sind die schnellen Porsche-Kurven: Hohes Tempo und schmale Auslaufzonen sorgen dort für besondere Herausforderungen und spektakuläre Rennszenen. Der französische Langstreckenklassiker gilt als richtungweisend für die WM-Saison: Für die Platzierungen in Le Mans vergibt die FIA WEC doppelte Punkte. So erhält der Sieger zum Beispiel 50 statt 25 Weltmeisterschafts-Zähler.
In den beiden Werks-Porsche 963 aus der FIA WEC wechselt sich das Stammpersonal der Saison 2023 ab. Der Amerikaner Dane Cameron, Michael Christensen aus Dänemark und der französische Lokalmatador Frédéric Makowiecki teilen sich die Startnummer 5. Im Schwesterauto mit der Nummer 6 agieren der dreimalige Le-Mans-Gesamtsieger André Lotterer aus Deutschland, Laurens Vanthoor aus Belgien und Kévin Estre aus Frankreich. Im dritten Porsche 963 (Startnummer 75) sitzen die IMSA-Piloten Felipe Nasr aus Brasilien, Mathieu Jaminet aus Frankreich und der Brite Nick Tandy am Steuer. Der 38-Jährige aus Bedford hatte 2015 im Porsche 919 Hybrid in Le Mans triumphiert – die Startnummer 19 war damals das dritte und somit zusätzlich eingesetzte Fahrzeug von Porsche in der Topklasse. Im Cockpit der Startnummer 38 von Hertz Team Jota arbeitet der portugiesische Werksfahrer António Félix da Costa gemeinsam mit dem Briten Will Stevens und Yifei Ye aus China zusammen. Der 22-jährige Asiate wird als „Selected Driver“ von Porsche Motorsport Asia Pacific gefördert.
In den insgesamt acht Porsche 911 RSR in der GTE-Am-Klasse tritt unter anderem Werksfahrer Richard Lietz mit der Startnummer 911 von Proton Competition an. Der Österreicher teilt sich das Kundenauto mit Martin Rump aus Estland und dem Hollywood-Schauspieler Michael Fassbender. Der Ire geht zum zweiten Mal bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start. In den weiteren, privat eingesetzten Neunelfern fahren unter anderem die beiden ehemaligen Porsche-Junioren Julien Andlauer (Frankreich) und Matteo Cairoli (Italien). Das Team Iron Dames schickt mit der Belgierin Sarah Bovy, Ex-DTM-Fahrerin Rahel Frey aus der Schweiz und der Dänin Michelle Gatting ein weibliches Trio in den Wettbewerb.