24h Nürburgring
26.05.2023
Schnitzelalm Racing mit starker Pace aber ohne Rennglück bei den 24h Nürburgring
„Es ist schwierig nach so einem Wochenende die richtigen Worte zu finden. Wir haben alles dafür getan, um bestmöglich für das 24h-Rennen aussortiert zu sein. Tag und Nacht hat das gesamte Team in die Vorbereitung investiert, leider konnten wir jedoch mit den beiden Mercedes-AMG GT3 die Früchte für die harte Arbeit nicht ernten. Fakt ist: wir haben seit heute eine Rechnung mit dem 24h-Rennen offen, werden alles genau analysieren und noch stärker zurückkommen. Mein Dank geht an unsere starken Partner Goodyear, Ravenol und HDM, ohne deren großartige Unterstützung unser bisher größter motorsportlicher Einsatz in dieser Form nicht möglich gewesen wäre. Zudem möchte ich mich auch ausdrücklich bei Mercedes-AMG für das uns entgegengebrachte Vertrauen beim Einsatz des Mercedes-AMG GT2 bedanken. Zum Abschluss der Test- und Entwicklungsphase die Ehre zu erhalten, das neue Kundensportfahrzeug in deren Auftrag einsetzen zu dürfen, war eine tolle Wertschätzung für unsere geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren. Wir sind alle sehr stolz hierauf“, so Teamchef Thomas Angerer.
Den ersten Spannungspunkt am Rennwochenende des Jahres bot das Top-Qualifying, für das die beiden Mercedes-AMG GT3 aufgrund der starken Vorleistung bereits vorqualifiziert waren. Marek Böckmann, der sich das Cockpit des #10 Mercedes-AMG GT3 mit Kenneth Heyer, Marcel Marchewicz und Luca-Sandro Trefz teilte, platzierte das Fahrzeug auf einer aussichtsreichen 13. Gesamtposition (P2 in der PRO-AM Wertung). Colin Caresani hielt dem großen Druck ebenfalls stand und beendete trotz einer beim Aufsetzen gebrochenen Schraube am Unterboden den zweiründigen Showdown auf Startplatz 18 (P4 in der PRO-AM Wertung). Neben ihm pilotierten den #11 Mercedes-AMG GT3 Patrick Assenheimer, Marcel Marchewicz und Marek Böckmann. Als bestes „Nicht-GT3 Fahrzeug“ stellte Mikael Grenier den #222 Mercedes-AMG GT2 auf die 31. Gesamtposition, was gleichbedeutend die Pole-Position in der SPX-Klasse sein sollte. Er griff gemeinsam mit David Thilenius, Jay Mo Härtling und Moritz Wiskirchen ins Lenkrad.
Im Rennen konnte Schnitzelalm Racing mit beiden Mercedes-AMG GT3 nicht nur um die Spitze in der PRO-AM Wertung kämpfen, sondern auch in den Top-Ten des Gesamtklassements mitmischen. In den Abendstunden verlor die Mannschaft jedoch zunächst den #10 Mercedes-AMG GT3. Nach einer kleinen Berührung mit einem anderen Fahrzeug setzten Schaltprobleme im Getriebe ein, die sich trotz versuchter Reparatur nicht beheben ließen. Aus Sicherheitsgründen musste man das Fahrzeug daher vorzeitig abstellen.
Mit der verbliebenen Speerspitze, dem #11 Mercedes-AMG GT3, drehte die Mannschaft nach zunächst etwas defensiverer Herangehensweise pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit immer weiter auf. Zeitweise waren Assenheimer, Marchewicz, Böckmann und Caresani im Bereich der Top-Fpünf des Gesamtklassements unterwegs und boten den werksunterstützen Teams eindrucksvoll die Stirn. Ein Unfall bei einem Überrundungsmanöver ließ jedoch den berechtigten Traum von einer Top-Platzierung beim diesjährigen 24h-Rennen in der Nacht zerplatzen.
„Es hat dieses Jahr einfach nicht sollen sein. Colin hat beim Überrunden etwas viel Abstand zu dem anderen Fahrzeug gehalten und ist dabei leicht auf die Wiese gekommen, was zum Einschlag geführt hat. Das zeigt, dass ein ganz minimaler Fehler auf der Nordschleife bereits hart bestraft wird. Nichtsdestotrotz ist er mit seinen 19 Jahren unser mit Abstand größtes Talent. Bis zu diesem Zeitpunkt hat er einen erstklassigen Job abgeliefert und auch von den Rundenzeiten her absolut bewiesen, dass er schon zu den ganz Großen gehört. Von ihm werden wir in Zukunft noch einiges sehen und ihn dabei bestmöglich unterstützen. So wie wir es in den vergangenen drei Jahren auch schon mit Marcel Marchewicz und Jay Mo Härtling geschafft haben, Eigengewächse erfolgreich bis an die Spitze zu bringen“, so Angerer weiter.
Mit dem #222 Mercedes-AMG GT2 eroberte Schnitzelalm Racing in der Anfangsphase des Rennens in der SPX-Klasse die Führung, nachdem man aufgrund einer Strafe wegen eines Gelbvergehens nicht von der eigentlich erzielten Pole-Position aus starten konnte. Ein Steinschlag verursachte jedoch ein Leck im Ölkreislauf, weshalb das Auto zwischenzeitlich an der Box repariert werden musste. Mit 12 Runden Rückstand auf den Klassenkontrahenten nahmen Grenier, Thilenius, Härtling und Wiskirchen das Rennen wieder in Angriff. Nach Ablauf der 24 Stunden sah das Fahrzeug ohne weitere Probleme auf dem zweiten Platz in der SPX-Klasse die Zielflagge, viel wichtiger war aber der damit erreichte erfolgreiche Abschluss des Testprogramms für Mercedes-AMG.
„Wir hatten im Ziel gerade einmal noch drei Runden Rückstand auf den Klassensieger, was beweist, wie gut unser Speed nach der Reparaturpause und über das ganze Wochenende hinweg gewesen ist. Jay Mo war auf Augenhöhe mit den Mercedes-AMG Werksfahrern unterwegs und auch die anderen Piloten haben einen absolut klasse Job ohne jegliche Fehler gemacht. Das gilt natürlich auch für all unsere GT3-Piloten“, so Angerer, der voll des Lobes für die Veranstaltung war. „Die Atmosphäre war wieder einmal gigantisch und es ist jedes Mal toll zu sehen, was die Organisatoren hier auf die Beine stellen. Ein riesengroßes Kompliment an die Veranstalter, die vielen Helfer und alle Beteiligten. Für mich hat das 24h-Rennen wieder einmal bewiesen, warum es die beste Motorsportveranstaltung der Welt ist – 235.000 begeisterte Zuschauer stehen glaube ich für sich.“
Für Schnitzelalm Racing geht es nun vom 2. bis 4. Juni 2023 mit dem zweiten Rennwochenende des GTC Race auf dem Lausitzring weiter.